Hilfe bei Mobbing in der Schule – Interview mit einer Lehrerin

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Mobbing in der Schule ist leider weit verbreitet und kann gravierende Folgen haben. Somit steigt das Risiko für psychische Erkrankungen. Schüler können nicht wie gewohnt lernen und sich entwickeln. Deswegen ist es für Eltern als auch für die Lehrer wichtig, dass sie konsequent gegen Mobbing in der Schule vorgehen.

Unter direktem Mobbing versteht man: massive Drohungen aussprechen, bewusst schubsen, Bein stellen, beschimpfen, öffentlich hänseln vor anderen Kindern, schikanieren und bloßstellen des Kindes.

Manchmal kann indirektes Mobbing in der Schule sogar noch schlimmer sein, da es schwerer nachzuweisen ist. Dazu zählen Ausgrenzung, falsche Gerüchte verbreiten oder Eigentum beschädigen. Ich habe schon von einem Fall gehört, wo ältere Kinder auf Facebook das Profil eines Kindes geknackt haben und in seinem Namen geschrieben haben, dass es sich nun als schwul outet, obwohl das nicht der Fall war. Mobbing ist mehr als das Gefühl, ein Außenseiter zu sein und keine Freunde zu finden, wobei das allein auch schon grausam genug für ein Kind sein kann.

Ich frage mich, welche Ursachen Mobbing in der Schule hat. Mobben Kinder, die sich selbst nicht ausstehen können? Mobben Kinder andere Kinder, um sich stark zu fühlen und die eigene Schwäche zu kompensieren? Wie ist das rechtlich? Drohen dem Täter strafrechtliche Konsequenzen? Was können Eltern tun?

Nun haben wir bereits seit einem Monat ein Schulkind. Bis aufs morgendliche „Beeilen“ hat der Junior Spaß in der Schule und hat auch schon neue Freunde gefunden.

Aber der Schulanfang läuft nicht überall rund. Ich habe zahlreiche Leserbriefe von verzweifelten Eltern erhalten.

Eine Mutter hat mir geschrieben, dass ihr Sohn – der für sein Alter sehr klein ist – von einem Viertklässler gewürgt wurde. Ein anderes Kind haben größere in den Mülleimer geschmissen.

Eure Zuschriften haben mich nicht losgelassen. Deswegen interviewe ich für alle betroffenen Eltern die Grundschullehrerin Viola Herrmann aus Berlin.

Viola Herrmann Blog

Copyright: Viola Herrmann (Grundschullehrerin aus Berlin)

Elischeba: Findest du, dass Mobbing an Schulen in den letzten zehn Jahren schlimmer geworden ist?

Viola: Ich denke, dass sich das Bewusstsein für Mobbing Vorfälle verändert hat, nicht unbedingt die Anzahl an Vorfällen. Sowohl Lehrer, als auch Eltern reagieren heutzutage viel sensibler und melden Vorfälle daher häufiger.

Elischeba: Gibt es ein „Typ Kind“, das für Mobbing anfällig ist?

Viola: Prinzipiell kann jedes Kind Opfer von Mobbing werden. Schüchterne und introvertierte Kinder haben allerdings eher das Problem, dass sie sich nicht trauen über Mobbing zu reden. Daher werden sie unter Umständen wiederholt zum Opfer, denn die Täter fühlen sich bei ihnen sicher.

Elischeba: Welche Faktoren führen dazu, dass Kinder andere verletzen?

Viola: Das können ganz unterschiedliche Faktoren sein, die sich nicht pauschalisieren lassen. Man muss auch deutlich sagen, dass nicht jede Ärgerei auf dem Schulhof sofort als Mobbing bezeichnet werden sollte.

Das bauscht normale Streitigkeiten, bei denen es vor allem bei Jungen oft körperlich zugeht, unnötig auf. Zudem schmälert es die Leiden derer, die wirklich gemobbt werden.

Tafel mit Buchstaben

Elischeba: Was können wir als Eltern bei der Erziehung tun, damit unsere Kinder besser mit Mobbing umgehen können?

Viola: Ihr Selbstvertrauen stärken! Kinder, die ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl haben, werden sich eher gegen einen Täter stellen, als unsichere Kinder das tun. Wichtig ist auch den Kindern zu erklären, dass es nicht peinlich ist, gemobbt zu werden.

Einige Kinder schweigen aus Scham, das sollte auf keinen Fall passieren. Der Täter sollte sich schämen, nicht das Opfer!

Elischeba: Wo du gerade von Tätern sprichst. Was können wir tun, damit unsere Kinder andere nicht bloßstellen?

Viola: Versuchen, ihr Empathievermögen zu schulen. Ihnen immer wieder bewusst machen, wie sie selber sich wohl in einer vergleichbaren Situation fühlen würden. Für uns Erwachsene mag dieser Perspektivwechsel selbstverständlich sein, die Kinder müssen ihn oft noch lernen.

Elischeba: Eine Mutter hat mir geschrieben, dass ihr Kind gewürgt und in die Mülltonne geworfen wurde. Was kann sie in so einem Fall tun, um ihr Kind zu schützen?

Viola: Umgehend das Gespräch mit dem Klassenlehrer UND der Schulleitung suchen. Dieses Verhalten kann nicht klassenintern geklärt werden, sondern da muss mindestens die Schulleitung mit einbezogen werden.

Bei einem Gespräch zu dritt würde ich mir die Lösungsvorschläge von Seiten der Schule anhören. Erwarten würde ich, dass sich der Täter mit merklicher Reue beim Opfer entschuldigt (keine genuschelte Entschuldigung) und dass natürlich dessen Eltern informiert werden.

Auch schulinterne Maßnahmen wie zum Beispiel eine kurzfristige Suspendierung des Täters vom Unterricht wären denkbar, liegen aber im Ermessen der Schulleitung.

Elischeba: Mir haben Eltern berichtet, dass Lehrer Mobbing verharmlost haben. Sind Lehrer manchmal überfordert?

Viola: Wie ich oben bereits ausgeführt habe, sollte nicht jeder Schulhof-Vorfall sofort als Mobbing deklariert werden. Häufig gibt es zwischen dem, was Lehrer während der Hofaufsicht sehen und dem, was Kinder Zuhause berichten gravierende Unterschiede.

Eltern sollten sich dessen bewusst sein und sich die Seite der Lehrer zuerst neutral anhören, bevor sie wirklich von Mobbing gegen das eigene Kind sprechen.

Dass Lehrer mit Mobbing überfordert sind, habe ich persönlich noch nicht erlebt. Sie sind während des Schultags stark gefordert und bekommen von daher vielleicht nicht immer alles mit. Allerdings merkt man es den Kindern stark an, wenn ein Vorfall sie wirklich aufgewühlt hat. Und um diesen zu besprechen und zu klären, muss immer genug Unterrichtszeit da sein.

Elischeba: Welche Wege gibt es, wenn ein Gespräch mit den Lehrern keine Früchte trägt?

Viola: Dann führt der nächste Weg zur Schulleitung. Sollte man sich auch dort nicht ernst genommen fühlen, kann man den zuständigen Schulrat während seiner Sprechzeiten aufsuchen und dort den Vorfall schildern. So ist es zumindest in Berlin.

Tipps bei Mobbing in der Schule

Elischeba: Was machst du persönlich, um seelischer und körperlicher Gewalt in deiner Schule vorzubeugen?

Viola: In erster Linie natürlich mit den Kindern reden. Immer wieder ihnen bewusst machen, welche Folgen ihre Handlungen haben und was sie damit bei anderen Menschen für Gefühle auslösen.

Vorfälle sofort besprechen, nicht erst am nächsten Tag. Gehörtes ernst nehmen. Ganz wichtig ist es auch, ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Kindern aufzubauen. Dann trauen sie sich auch, sich dem Lehrer gegenüber zu öffnen.

Elischeba: Liebe Viola, ich danke dir ganz herzlich für deine Tipps. Hoffentlich konntest du einigen Lesern damit helfen.

Schule Alltag Interview

Hier kommen noch ein paar Tipps von mir, die euch dabei helfen, euren Kindern mehr Selbstbewusstsein mitzugeben:

Liebt sie bedingungslos und macht diese Liebe nicht von guten Noten, Stillsitzen oder optimalem Benehmen abhängig. Konzentriere dich auf die Seiten deines Kindes, die du besonders toll findest. Eine Mutter hat darüber geklagt, dass ihre Tochter ihr nonstop den Kopf vollquatscht. Natürlich mag das anstrengend sein, aber auch das kann man positiv sehen: Das Kind ist sehr kommunikativ. Außerdem haben Kinder ein Recht zu sagen: „Nein, ich möchte jetzt nicht kuscheln!“. Auch Oma und Opa müssen verstehen, dass sie ein Kind nicht mit Küssen überhäufen dürfen, wenn das Kind das gerade nicht will. Kindern tut es gut, wenn sie kleine Aufgaben übernehmen dürfen und dafür gelobt werden. Außerdem habe ich beobachtet, wie ein Vater zu seinem Sohn lachend meinte: „Du heulst ja wie ein Mädchen.“ Das ist sicher nicht der beste Weg, wenn man seinen Sohn zu einem selbstbewussten Jungen erziehen möchte. Lasst uns die Gefühle unserer Kinder ernst nehmen. Auch wenn wir sie für übertrieben halten.

Tyrannosaurus Schuletui

Lasst uns bitte nicht vergessen:

Mobbing in der Schule kann schwerwiegende Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des gesamten Lebens haben, weil dadurch das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen unseres Kindes häufig enorm beeinträchtigt wird. Bitte schaut nicht weg, auch wenn das eigene Kind nicht geärgert wird, aber andere bloßstellt oder schlägt. Ich habe kürzlich noch ein Interview auf YouTube mit einer äußerst sympathischen 25-jährigen gesehen, die leider an Magersucht erkrankt ist und das Hänseln damals zu Schulzeiten als Grund dafür angegeben hat. Sie hat durch Kinder, die sich vielleicht nicht einmal selbst ausstehen konnten, lebensgefährliche Auswirkungen bekommen. Da das Thema so schwerwiegend ist, füge ich hier weitere mögliche Folgen von Mobbing in der Schule einmal zusammengefasst ein:

  1. Psychische Gesundheit: Mobbing kann zu Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Problemen führen, die im späteren Leben anhalten können.
  2. Soziale Schwierigkeiten: Betroffene können das Vertrauen in andere Menschen verlieren und Schwierigkeiten haben, Freundschaften und Beziehungen aufzubauen.
  3. Bildungserfolg: Mobbing kann dazu führen, dass Schüler sich von der Schule distanzieren und sich weniger engagieren, was sich negativ auf ihre Bildungserfolge auswirken kann.
  4. Berufliche Karriere: Die Auswirkungen von Mobbing können sich auch auf die berufliche Karriere auswirken, da Betroffene Schwierigkeiten haben können, Arbeitsbeziehungen aufzubauen und erfolgreich in ihrem Beruf zu sein.
  5. Gesundheitliche Auswirkungen: Mobbing kann auch zu körperlichen Auswirkungen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Magenproblemen führen.

Deshalb ist es enorm wichtig, Mobbing in der Schule ernst zu nehmen und Maßnahmen zu ergreifen, um dieses zu verhindern und zu bekämpfen. Eltern, Lehrerinnen, Lehrer und Schulverwaltungen sollten zusammenarbeiten. Denn dann kann eine sichere und unterstützende Umgebung für Schüler geschaffen werden, in der Mobbing nicht toleriert wird.

Wie kannst du deinem Kind helfen, wenn es von Mobbing betroffen ist?

Hier sind einige weitere Tipps, die auch die Selbstliebe stärken:

  1. Ermutige deine Tochter oder deinen Sohn, offen mit dir darüber zu sprechen, was passiert ist. Höre aufmerksam zu und zeige Verständnis für die Gefühle deines Kindes.
  2. Hilf deinem Kind, ein starkes Selbstbewusstsein aufzubauen. Mache deinem Schatz klar, dass es wertvoll und einzigartig ist. Welche Stärken und Erfolge hatte es? Diese vor Augen zu halten tut gut.
  3. Ermutige dein Kind dazu, sich an eine Vertrauensperson in der Schule zu wenden. Das kann einen Lehrerin oder ein Lehrer sein. Des Weiteren Schulpsychologen oder Schulleiter. Bei unterstützenden Maßnahmen kannst du deinem Kind beistehen.
  4. Hilf deinem Kind dabei, ein starkes soziales Netzwerk aufzubauen. Mag es sich an außerschulischen Aktivitäten beteiligen, die es interessieren? Dabei kann es Gleichgesinnte treffen und wird auch in Gruppen mutiger und selbstbewusster.
  5. Man kann bestimmten Personen manchmal auch aus dem Weg gehen und eventuell Mobbing-Situationen leichter vermeiden. Dein Kind ist nicht schuld daran, dass es gemobbt wird. Mobbing ist niemals gerechtfertigt und jede und jeder hat das Recht, respektvoll behandelt zu werden.
  6. Manchmal muss zusätzlich professionelle Hilfe von einem Schulpsychologen oder einem Therapeuten in Anspruch genommen werden. Diese Fachleute können deinem Kind durch reichlich Erfahrungen und gute Schulungen helfen. nicht allein mit dem Mobbing umgehen muss. Kinder brauchen das Gefühl, dass sie in schweren Situationen nicht alleine sind.

Schultasche packen

Du liest meinen Artikel und hast selbst ein Kind, das andere mobbt? Oder du fragst dich, was du von Anfang an tun kannst, damit Mobbing vorgebeugt werden kann?

Mobbing in der Schule ist – wie bereits beschrieben – ein ernstes Problem, das weitreichende Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Kindern haben kann. Wir Eltern können eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Verhaltens unseres Kindes spielen.

Wobei ich natürlich nicht sagen möchte, dass wir unbedingt Schuld sind, wenn unser Kind andere schlägt oder beschimpft. Es geht hier nicht um Schuld. Es geht um Tipps, wie wir vorbeugen können. Denn es ist möglich, dass du präventiv tätig bist. Um sicherzustellen, dass deine Kinder Respekt, Empathie und soziale Kompetenzen entwickeln.  Wir sind die ersten Vorbilder für unsere Kinder. Denn sie lernen viel durch Beobachtung und Nachahmung.

Indem wir Eltern respektvolles, unterstützendes und empathisches Verhalten zeigen, legen wir den Grundstein für ähnliches Verhalten bei unseren Kindern. Wenn wir Eltern diese präventiven Maßnahmen ergreifen, können wir einen positiven Einfluss auf die Entwicklung unserer Kinder ausüben. Wir tragen dazu bei, dass diese in der Schule eher respektvoll mit ihren Mitmenschen umgehen. Mobbing kann so von Anfang an effektiv vorgebeugt werden, und Kinder können in einer Umgebung aufwachsen, die von Empathie und Toleranz geprägt ist.

Offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend. Eltern sollten einen sicheren Raum schaffen, in dem ihre Kinder ihre Gefühle und Gedanken ausdrücken können. Durch regelmäßige Gespräche erfahren Eltern mehr über die Erlebnisse ihrer Kinder und können Probleme frühzeitig erkennen und lösen. Empathie ist ein Schlüsselfaktor, um Mobbing zu verhindern. Eltern können die Entwicklung von Empathie fördern, indem sie über die Gefühle anderer sprechen, Perspektivwechsel üben und ihre Kinder ermutigen, sich in die Lage ihrer Mitmenschen zu versetzen.

Streit wegen der OGS

Unsere Kinder können lernen, Konflikte auf positive Weise zu bewältigen, anstatt auf Aggression oder Mobbing zurückzugreifen. Lasst uns die Kinder dazu ermutigen, ihre Meinungen zu äußern, Kompromisse zu finden und alternative Lösungen zu suchen. Achtsamkeit bedeutet, im gegenwärtigen Moment zu sein und sich bewusst zu sein, wie man auf andere reagiert. Wir können unseren Kindern beibringen, achtsam zu sein, sowohl in Bezug auf eigenen Gefühle als auch auf die Gefühle unserer Mitmenschen.

Kinder, die ein starkes Gemeinschaftsgefühl haben, neigen weniger dazu, andere zu mobben. Eltern können dies fördern, indem sie ihre Kinder in soziale Aktivitäten einbeziehen, die Zusammenarbeit und Teamarbeit erfordern.

Ich finde aufklärende Gespräche über Unterschiede wichtig.  Wenn Kinder verstehen, dass Unterschiede normal sind und akzeptiert werden, läuft vieles leichter. Somit können wir Eltern dazu beitragen, die Vielfalt und Inklusion zu fördern und Vorurteile abzubauen.

Hier gelangst du zum Blog von Viola Herrmann.

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Hilfe bei Mobbing in der Schule - Interview mit einer Lehrerin
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Hilfe bei Mobbing in der Schule - Interview mit einer Lehrerin
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*Was kann ich tun, wenn mein Kind gemobbt wird?* Von einigen Eltern hat Elischeba schockierende Leserbriefe erhalten. Hier die Tipps einer Lehrerin.
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Elischeba | Reise-, Lifestyle- & Familien Blogazin by Elischeba Wilde
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20 Kommentare

  1. Avatar
    Sabine
    28/09/2018 / 11:33

    Hallo Elischeba,

    deine Interviews lese ich am liebsten, weil du wirklich tolle Menschen dafür aussuchst.

    Ich schicke den Link einer Freundin, die leider auch betroffen ist. Ihr Sohn wurde zwar nicht gewürgt (grausam sowas!!!), aber ein anderer Junge reißt ihm ständig sein Brot aus der Hand und wirft es auf den Boden. Oder letztens haben sie seine Trinkflasche über ihm ausgeschüttet.

    Die Lehrerin meinte nur „Das machen Kinder“ und „Das wird bestimmt bald besser“ aber ich finde, dass man einschreiten sollte!

    Sabine

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      01/10/2018 / 22:26

      Oh das tut mir leid. Schlimm, wie einige Kids drauf sind. Hoffentlich bessert sich die Situation.

      Liebe Grüße von Elischeba

      • Avatar
        Sabine
        11/10/2018 / 22:26

        Inzwischen hat es sich „erledigt“ weil jetzt leider ein anderes Kind geärgert wird. Und zwar eins das schnell weint und schüchtern ist. Schlimm!!!!! Von einem üblen Anführer geht das alles aus.

  2. Avatar
    Tanja S.
    29/09/2018 / 18:55

    Bei uns ist seit dem 30. August 2018 auch alles wie bei euch gut gelaufen, aber das Interview finde ich trotzdem super zu lesen und hilfreich für andere. Danke.

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      01/10/2018 / 22:27

      Schön, dass alles rund um Schule auch super bei euch läuft.

      Weiterhin alles Gute!

  3. Avatar
    Gast
    29/09/2018 / 21:08

    „kurzfristige Suspendierung des Täters vom Unterricht“ super Maßnahme – wird aber zu selten umgesetzt – ich kenne da nämlich auch so einen Fall 🙁

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      01/10/2018 / 22:28

      Manchmal geht es leider nicht anders. Danke für dein Feedback.

  4. Avatar
    anonym
    01/10/2018 / 11:36

    Find ich gut, dass Viola schreibt, dass Kinder oft übertreiben. Ein Kind meinte mal, dass unser Sohn einen Stein auf ihn geschmissen hätte, der größer war als sein Kopf. Da er gar keine Wunde hatte KANN DAS GAR NICHT SEIN!

    Trotzdem gilt: richtiges Mobbing muss man ernst nehmen und das zeigt das Interview ja mehr als deutlich.

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      01/10/2018 / 22:29

      Ja, manchmal übertreiben Kinder – das ist normal 😉 alles Gute weiterhin.

  5. Avatar
    Mama Müller
    08/10/2018 / 11:59

    Manche Schüler aus der vierten Klasse vergessen, dass sie auch mal klein waren!

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      11/10/2018 / 22:23

      Genau das gleiche hat mir eine Leserin auch geschrieben. Was ich bei uns schön finde: Viertklässler sind Paten für Schulanfänger. Den Kleinen wird geholfen und die Großen lernen Verantwortung.

  6. Avatar
    Bettina
    09/10/2018 / 21:33

    Ich, als ehemaliges Opfer einer Terror-Clique in meiner Klasse an meiner ehemaligen Schule, finde es gerade sehr verletzend, zu lesen, dass „viele Kinder übertreiben“ sollen.
    Ich habe es 3x versucht, mit meiner Klassenlehrerin über die Übergriffe zu sprechen. Nichts verheimlicht, aber auch nichts aufgebauscht, da ich ja nicht wusste, was dabei rauskommt und wie ich ansonsten weiter überstehen kann.
    Letzten Endes wurde gegen die Personen nichts unternommen, sondern ich wurde in Konfliktsituationen separiert, somit auch von den anderen, neutralen Mitschülern.
    Meinen Vater kümmerte dies gar nicht, meine Mutter meinte nur, da müsse ich durch.
    Letzten Endes wurde mir das alles so viel, dass ich nicht einmal zur Abschlussfeier gehen konnte, da ich Panikattacken hatte. Vermisst wurde ich dort von den normalen Klassenkameraden und Schülern aus anderen Klassen, wobei sich niemand laut für mich und gegen die Prolls ausgesprochen hätte.
    Im Nachhinein kam raus, dass eigentlich nur die Rädelsführerin was gegen mich hatte und die anderen beauftragt hatte (hätten ja nicht mitmachen brauchen).
    Nach der Schule ging es mir nur so weit besser, bis alles hochkam und ich 3 schwere Depressionen hatte und auch in die Klinik musste.
    Ich habe auch noch ein anderes Opfer von damals auf dem Schirm, der heute auch immer wieder in depressive Phasen rutscht. Seine Eltern haben mehrfach das Gespräch mit unserer Klassenlehrerin und dem Schulleiter gesucht und wurden immer beschwichtigt.
    Ich hätte mir wenigstens solche Eltern gewünscht, finde es aber traurig, dass auch die nichts ausrichten konnten.
    Der Junge wurde dann auch mal ne Woche von der Schule verwiesen, da er sich nicht mehr anders zu helfen wusste, als sich mit Tränengas zu schützen.
    Tja, und das Ende der Geschichte: die Rädelsführerin ist immer noch eine manipulative Person, der es mittlerweile glücklicherweise an Zuhörern fehlt, die Zeit hätten, sich vor ihren Karren spannen zu lassen.
    Aber ich weiß von mindestens 2 Personen, die aufgrund der ausweglosen Situation damals und deren Nachwirkungen über Suizid als Lösung nachgedacht haben.
    Ich, als nicht gehörtes Opfer, bin ich etwas schockiert, hier von „vielen Kindern“ zu lesen, die übertreiben sollen – gerade aus der Feder einer Lehrkraft.
    Stimmt mich persönlich verbittert und auch wenig zuversichtlich.
    Ich wünsche allen jetzigen Schulkindern, eine offenherzige Lehrkraft, die Zeit und Muße hat, sich die „Übertreibungen“ der vielen Kindern genauer anzuschauen.

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      10/10/2018 / 15:12

      Hallo liebe Bettina,

      beim Lesen deines Kommentars hatte ich Tränen in den Augen. Das ist wirklich sehr sehr heftig!!!

      Ja, Mobbing in der Schulzeit kann das ganze Leben beeinträchtigen.

      Und in deinem Fall haben Eltern und Lehrer definitiv FALSCH reagiert.

      Viola habe ich in erster Linie über Mobbing im ersten Schuljahr interviewt. Ich habe mich über diesen Teil ihrer Antwort auch (erst) gewundert. Bis ich zwei Tage später einen Sechsjährigen getroffen habe, der mir erzählt hat, dass ein Junge schon zweimal beinahe jemanden umgebracht hat und mehreren Kindern ein Bein gebrochen hat.

      Es passiert, dass Kinder in dem Alter übertreiben. Wahrscheinlich hast du diese Dinge später erlebt – nicht schon in der ersten Klasse, oder?

      Ich werde die Lehrerin Viola bitten, sich deinen Kommentar durchzulesen und auch nochmal zu antworten. In Ordnung?

      Außerdem wünsche ich dir weiterhin viel viel Kraft. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, dass Opfern geglaubt wird.

      Selbst bei meinem eigenen Mann hatte ich Sorge, dass er denkt, dass ich bei dem, was ich bei meinem Vater erlebt habe, übertreibe. Deswegen war ich damals ganz froh, dass meine Oma ihm das gleiche berichtet hat.

      Ich hatte damals zwar keine Angst vor Mitschülern (ich war relativ beliebt in der Schule), aber dafür extreme Angst vor meinem Vater, von dem ich 19 Jahre lang seelische und körperliche Gewalt einstecken musste. Von daher kann ich dich trotz meiner guten Erfahrungen mit der Schule verstehen.

      Viel Kraft und alles Liebe von Elischeba

  7. Avatar
    Hasenmutti
    15/10/2018 / 21:54

    Ich muss hier leider einige Illusionen zerstören. Ja, es gibt Maßnahmen, wie die Tage in Extremfällen sogar wochenweise Suspendierung des Täters, aber diese Karte wird wirklich äußerst selten ausgespielt. Aus einem einzigen Grund – es MUSS (je nach Dauer entweder vor und nach der Suspendierung) eine Klassenkonferenz stattfinden. D.h. deutliche Mehrarbeit für die Lehrer, denn je nach Größe der Schule hast du einige Vorfälle, die eine Suspendierung nach sich ziehen müssten. Machst du es bei einem – musst du es bei allen. Zudem hilft eine Suspendierung nur kurzfristig. Die Opfer haben keine oder zumindest weniger Angst. Der Unterricht verläuft ruhiger. Aber was ist, wenn der Täter wieder da ist? Oder gar schon vom Jugendamt betreut wird? Dann werden solche Maßnahmen gar nicht erst angestrebt. Dann wird geredet. Und noch mehr Pläne erstellt.
    Und ja – ich weiß wovon ich rede!
    Ich arbeite an Grundschulen als Integrationshilfe mit z.T. solchen Kindern und habe zu Hause ein Opfer, mittlerweile klasse 4. Er wurde bedroht, erpresst, gewürgt, geschlagen … die Liste ist unendlich. Trotzdem immer wieder neben dieses Kind gesetzt, weil er dem Jungen so gut tut, er (mein Kind) müsse seine Angst eben überwinden. Gespräche sinnlos. Schulbegleitung des Kindes unfähig, da nicht geschult und fachfremd. Mittlerweile habe ich resigniert. Viele andere Eltern auch. Früher dachte ich, alles lässt sich lösen, man muss sich kümmern, dann klappt es. Aber das ist nicht die Realität. Die Gespräche musste mein Sohn ausbaden. Er bekam zu spüren, dass seine Eltern zurecht unbequem waren. Klar, wir hätten ihn mit einem Sonderantrag an eine andere GS schicken können. Aber welches Signal wäre das gewesen? Du musst gehen, deine Freunde verlassen, weil er, dieses andere Kind keine Grenzen kennt und nicht gezeigt bekommt? Weil unser System versagt? Nein!!!!!
    Wir stärken unser Kind, so gut es geht. Reden, erklären. Machen deutlich – es ist NICHT deine Schuld.
    Hören zu. GLAUBEN ihm (es begann in Klasse 1!!!!). Vertrauen ihm.
    Und hoffen, dass nach der GS alles besser wird.
    Allen Lehrer, die sich in solchen Fällen nicht kümmern möchten, wegen der ganzen Arbeit, all die Gespräche usw., die wegsehen, Lehrer die Eltern nicht glauben, wenn sie erzählen wie schlecht es ihren Kindern geht – ich gönne keinem was schlechtes, doch denen wünsch ich, dass ihr Kind Abends weinend im Bett liegt, weil es Angst vor der Schule hat und sie als Eltern nichts, rein gar nichts tun können. Das ist die Hölle!

    Aus meinen beruflichen Erfahrungen kann ich leider sagen, dass es keine Ausnahmen sind. Schaut nicht weg! Belächelt nicht! Bagatellisiert nicht!
    Ja, jüngere Kinder übertreiben manchmal, aber das bekommt man schnell „raus“.
    Lieber einmal zuviel, als einmal zu wenig.
    Passt auf euch auf und auf eure Kinder!

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      15/10/2018 / 23:10

      Puh das tut mir total leid für deinen Sohn. Es gibt wirklich ganz üble Kinder und ich finde es toll, wie du dich um alles kümmerst.

      Ich wünsche dir von Herzen, dass sich die Situation bald bessert. Danke dafür, dass du als Integrationshilfe an Grundschulen Feedback auf meinem Blog hinterlassen hast. Dein Kommentar ist sicher für andere Eltern hilfreich.

      Viel Kraft und vor allem viel Erfolg wünscht

      Elischeba

  8. Avatar
    Kathy
    22/06/2022 / 21:58

    Mein Sohn wurde auch gemobbt und kein Lehrer hat es ernst genommen. Ich musste zum Schuldirektor gehen!

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      22/04/2023 / 12:19

      Das tut mir total leid! Ist es inzwischen besser geworden?

  9. Avatar
    Lars Decker
    22/04/2023 / 12:21

    Als ich Kind war, wurde auch mal geschupst und getreten. Ist „im Rahmen“ normal und haben wir fast alle mal gemacht.

    Aber heute sind die Kinder so viel aggressiver. Heute bringen sich Kinder gegenseitig um!

    Wo soll das noch hinführen? 🙁

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      22/04/2023 / 13:19

      Das ist tatsächlich eine sehr traurige Entwicklung.

  10. Avatar
    Judith Tomic
    20/11/2023 / 21:28

    Danke für den Artikel. Mein Sohn kommt im Sommer 2024 in die Schule und ich habe echt Angst vor Mobbing. Wir wohnen in einem „schwierigen Viertel“. 😩

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