Wieso Ausmisten glücklich macht

.

Zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 habe ich meine freie Zeit vermehrt zum Ausmisten genutzt. Dabei habe ich festgestellt, dass das, was viele Psychologen schon lange sagen, tatsächlich stimmt. Ausmisten macht glücklich. Wieso ist das denn so? Ein paar Tipps und wieso es auch wichtig ist, unser Inneres aufgeräumt zu halten, das verrate ich dir heute auf meinem Blogazin.

Glück kommt nicht von außen. Auch nicht vom Anhäufen materieller Güter.

Natürlich macht Shoppen Spaß und ich liebe neue Outfits. Ich freue mich dann richtig darauf, etwas anzuziehen, was frisch gekauft ist. Doch manchmal shoppen wir auch, wenn wir uns gerade nicht so gut fühlen. In diesem Zustand mag es besser sein, zu überlegen, was uns genau fehlt.

Langfristig kann Entrümpeln einen Prozess in Gang setzen, der uns zahlreiche Glücksgefühle beschert. Vor allem, wenn wir in sämtlichen Ecken Pullover, Kleider und Schuhe haben, die wir schon ewig nicht mehr getragen haben.

Kleidung sortieren

Fotograf: Jürgen Brochtrup

Beim Aufräumen habe ich intuitiv ein System entwickelt, welches vielleicht auch zu dir passt.

Im Schrank beginne ich von oben und arbeite mich nach unten durch. Jedes einzelne Fach, das ich ausräume, wische ich mit einem feuchten Tuch aus. Dann lasse ich das Fach oder die Schublade kurz trocknen und räume es mit sorgfältig gefalteten Teilen neu ein. Das macht echt Spaß, denn ich finde nicht nur etwas zum Ausmisten. Manchmal stelle ich fest, dass ich Oberteile in einer Ecke habe, die ich schon längst vergessen habe. Dann sausen mir Ideen durch den Kopf, wie ich diese neu kombinieren kann.

Außerdem mache ich mir mehrere Stapel. Letztes Jahr habe ich fürs Ahrtal Kinderkleidung aussortiert und vor einem halben Jahr für Menschen aus der Ukraine.

Mischwald im Mühlviertel

Wenn dein Schrank wieder atmet und du weißt, dass Sachen, die noch gut sind, aber deinen Kindern nicht mehr passen, für gute Zwecke weitergetragen werden, dann fühlt sich das ebenfalls toll an.

Kürzlich habe ich eine Bekannte, die Kindersachen für Menschen aus der Ukraine sammelt, gefragt, ob noch etwas gebraucht wird. Sie hat mir geantwortet, dass es inzwischen keinen Bedarf mehr gibt. Somit habe ich beim letzten Ausmisten zwei Stapel gemacht. Was kann in den Altkleidercontainer geben und was noch in WhatsApp Mamigruppen oder Kleinanzeigen verkaufen?

Schritt für Schritt habe ich nach und nach sämtliche Ecken in unserem Haus entrümpelt. Wisst ihr was? In einer Schublade hatte ich noch Garantiescheine von Geräten, die längst nicht mehr in unserer Bude existieren. Häufig habe ich Kartons aufbewahrt, weil ich sie gebrauchen könnte, wenn ich etwas verschicke. Schön und gut, aber müssen es 20 Kartons sein?

Elischeba im roten Pullover

Fotograf: Jürgen Brochtrup

Manchmal habe ich den Fehler gemacht, dass ich zu lange überlegt habe, ob ich etwas doch nochmal brauche. Aber häufig ist der erste Gedanke der richtige.

Glaubst du wirklich, dass du etwas anziehst, was du zehn Jahre nicht mehr getragen hast? Kürzlich habe ich mir innerlich auf die Schulter geklopft, dass ich in so uralte Teile noch reinpasse. Kurz darüber freuen ist cool. Dann heißt es weg damit. Denn irgendwann sind die Teile auch einfach nicht mehr modern. Selbst wenn sie mal teuer waren und du sie nicht mehr verkaufen kannst: das Geld kriegst du ja auch nicht wieder, nur weil du das Abendkleid 30 Jahre im Schrank lagerst. Ja, so lange hatte eine Nachbarin – wie sie mir letzte Woche erzählt hat – tatsächlich etwas aufbewahrt. Nur weil es teuer war. Sie brauchte es schon lange nicht mehr.

Elischeba Wilde - Shooting mit nachhaltiger Mode

Fotograf: Jürgen Brochtrup

Vor vielen Jahren habe ich mal einem Hörbuch zu dem Thema gelauscht und erinnere mich an folgende Textpassage: „Macht es dich glücklich? Wenn nicht, dann weg damit.“

Aber wie ist das bei Kinderzeichnungen? Oder mit erledigten Hausaufgaben? Anfangs wollte ich alles aufbewahren, da mein Herz daran hing. Doch irgendwann war ein Schrank fast „nur“ damit überfüllt. Jetzt handhabe ich das so, dass ich einen Teil aufbewahre und andere Kunstwerke fotografiere, bevor ich sie entsorge. Da ich meine Bilder vom Handy regelmäßig auf Festplatten speichere, geht auch nichts verloren.

Du stehst vor deinem überfüllten Kleiderschrank oder dem Chaos der Kinderzimmer und überlegst, wieso Ausmisten denn tatsächlich glücklich machen soll?

Kids Club Zauberwald

Erstmal bewegst du dich beim Ausmisten, was generell immer gut für die Psyche ist. Na, das ist zumindest besser, als viele Tage stundenlang auf der Couch zu sitzen, Chips zu essen und pausenlos zu konsumieren.

Aufräumen versprüht ein befriedigendes Gefühl, wenn nachher alles schön ordentlich an seinem Platz ist. Das mache ich auch regelmäßig mit meinen Kindern.

Wenn wir fertig sind, dann nicken sie und bestätigen mir, dass sie sich wohler fühlen. Auch wenn sie darüber schmunzeln, dass wenn Papa ins Zimmer kommt, ausschließlich gemeinsames Spielen auf dem Programm steht. Doch Mamas Blicke arten dagegen häufig in Sortieren von Bausteinen aus.

Elischeba Wilde - Mama und Bloggerin

Kann ich so, wie ich meinen Schrank aufräume, auch in meinem Leben ausmisten?

Na klar kannst du das. Frage dich regelmäßig, was dich nicht glücklich macht. Kannst du etwas in deinem Leben optimieren? Nun, nicht jeder kann seinen ungeliebten Job von heute auf morgen kündigen. Doch manchmal treffen wir uns häufiger als gewollt mit Menschen, die regelrechte Energievampire sind. Einige Personen sind jahrelang unglücklich in der Partnerschaft. Ich bin Fan davon, dass man erstmal repariert statt sofort austauscht. Auf jedem Gebiet. Doch manchmal gibt es Beziehungen, die absolut toxisch sind. Bei dieser Frage ist es gut, ehrlich und offen mit dem Partner zu reden.

Es reicht, wenn du darüber informiert bist, was in der Welt geschieht. Du brauchst dich nicht rund um die Uhr mit negativen Nachrichten berieseln zu lassen.

Ich habe festgestellt, dass ich während meiner Mutter-Kind-Kur im Jahr 2016 keinen Zugang zu meiner News-App mehr hatte und mir das gut getan hat. Das Leid anderer Menschen macht mich fertig, da ich hochsensibel bin und intensiv mit anderen Personen mitfühle. Wir können überlegen, ob wir helfen können. Doch ist es nicht möglich, dass wir das gesamte Leid der Welt auf uns übertragen. Mit guten Gefühlen und einem positiven Mindset ist es dagegen leichter für uns, wie ein Magnet neues Lebensglück anzuziehen.

Rerik AWOSANO Kurklinik

Du möchtest nun erstmal mit deiner vollgestopften Wohnung starten und weißt gar nicht, wo du anfangen könntest?

Drückt dir der Ballast schon richtig auf die Seele? Wenn ich durch unseren Keller gehe, der auch noch auf meiner „To-Do-Liste“ steht, dann fühlt sich das tatsächlich belastend an.

Fang einfach an. Einen absolut idealen Zeitpunkt wird es wohl nie geben. Starte mit etwas, was man gut sieht, damit du dich über einen ersten Erfolg freuen kannst. Dieser motiviert dich zu weiteren Schritten.

Wenn du häppchenweise aufräumst und dich von Einheit zu Einheit durcharbeitest, hast du eine gewisse Struktur. Sorge dafür, dass alles einen festen Platz hat. Somit findest du in Zukunft auch schneller das, wonach du suchst. Für die Kinderzimmer habe ich große durchsichtige Kisten gekauft, welche sich hervorragend zum Sortieren von Kleinkram eignen. Wie Stofftiere, Legosteine oder die geliebten Dinosaurier.

Spielzimmer im Dorint Hotel in Winterberg

Was du häufig brauchst, das sollte greifbar sein und nicht in der hintersten Schublade rumliegen. Wenn du einen Teil geschafft hast, dann belohne dich. Was tut dir gut? Ein Treffen mit einer Freundin, ein Wellness-Tag oder ein Besuch im Kino? Das weißt du am besten.

Denke daran, dass Minimalismus zu mehr Achtsamkeit und mehr Platz im Haus führt. Minimalistisch zu leben ist nachhaltig und gesund. Denn anstatt spontan etwas zu kaufen, um eine innere Leere zu füllen, handelst du komplett bewusst und überlegst, was du brauchst. Deine Wohnung füllt sich nicht mit Ballast, sondern kann atmen.

Ich wünsche dir viel Freude beim Ausmisten. Sowohl innerlich als auch äußerlich.

Elischeba

Folge mir auf Instagram und Facebook, damit wir in Verbindung bleiben.

Wenn du Reisevideos liebst, dann abonniere meinen YouTube Kanal ElischebaTV.

VG Wort Zähler

Summary
Wieso Ausmisten glücklich macht
Article Name
Wieso Ausmisten glücklich macht
Description
Wieso ist Minimalismus gesund und warum tut Ausmisten gut? Lies ein paar Tipps, wie du mit Spaß aufräumst und dich auch innerlich von Ballast befreist.
Author
Publisher Name
Elischeba | Reise-, Lifestyle- & Familien Blogazin by Elischeba Wilde
Publisher Logo

5 Kommentare

  1. Avatar
    Tanja W.
    24/09/2022 / 16:44

    Ha ha ha, so einen Energievampir kenne ich auch. Weniger sehen ist aber nicht so easy, wenn es sich um eine Kollegin handelt. LOL. Sonst mega Artikel mit guten Tipps, wie immer, liebe Elischeba!

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      24/09/2022 / 21:21

      Ui, das ist natürlich doof. 🙁

      Danke, liebe Tanja!

  2. Avatar
    Markus
    24/09/2022 / 22:00

    Nicht den ganzen Tag mit den Nachrichten befassen ist gerade ein sehr sinnvoller Tipp.

    Die meisten Politiker sind nicht zum Aushalten.

    • Elischeba
      Elischeba
      Autor
      27/09/2022 / 21:36

      Hallo Markus,

      oh da ist was dran.

      Ich habe auch so einige, die ich gar nicht sehen mag.

      Einen schönen Abend von Elischeba

  3. Avatar
    Karin Leufer
    29/09/2022 / 21:47

    Also ich muss mich ewig dazu aufraffen, auszumisten, aber wenn ich einmal dabei bin, dann freu ich mich, wie viel neuen Platz ich gewonnen habe.

Schreibe einen Kommentar zu Karin Leufer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert