Am Freitagabend stand unsere Welt plötzlich ganz still. Wir mussten von unserer heiß geliebten Bonnie Abschied nehmen. Unsere Fellnase war so viel mehr als nur unser Hund. Sie war unser kleinstes Familienmitglied.
Unser quirliger Sonnenschein, unsere Freundin in allen Lebenslagen. Ich gedenke Bonnie und beschreibe, wie wir die Trauer erleben und was uns hilft. Vielleicht liefern unsere Erfahrungen Menschen Trost oder Tipps, welche das gleiche durchmachen.
Wenn du wissen möchtest, in welchem Alter und unter welchen Umständen unser kleiner Vierbeiner Teil unserer Familie wurde, dann kannst du hier die rührende erste Begegnung finden: Artikel über unsere erste Begegnung.
Am Freitagnachmittag, dem 16. Mai 2025 sage ich meinem Mann, dass wir gerne gleich Gassi gehen können. Allerdings trödele ich etwas rum.
Schreibe mit ein paar Kontakten. Es wird plötzlich zeitlich zu eng mit meinem anschließendem Kosmetiktermin. Also geht mein Mann Pierre mit Bonnie und dem jüngsten Kind alleine Gassi. Was ich später zutiefst bereue.
Am Tag zuvor habe ich Bonnie beim Gang gesagt: „Mami muss gleich noch Yoga unterrichten und ist spät dran. Beim nächsten Mal laufen wir länger, okay?“
Mir war nicht bewusst, dass dies der letzte Gassigang mit Bonnie im Leben gewesen ist. Wir wissen eben nie, wann es das letzte Mal ist. Weil wir denken, dass wir noch so viel Zeit im Leben haben.
Spät dran. Zeitdruck. Wir vergessen manchmal, dass es nicht ein Tag mehr mit dem Hund ist. Sondern ein Tag weniger. Für uns sind es noch viele Jahre, die wir leben. Aber nicht für unseren Hund.
Als ich vom Kosmetiktermin nach Hause komme, sehe ich, dass Bonnie im Körbchen schläft und setze mich auf den Balkon, um noch etwas zu arbeiten. Mein Mann kocht etwas Leckeres. Schreit zwischendurch auf, weil aus Versehen eine Plastikschüssel in der Pfanne angebrannt ist. Er hatte versehentlich die falsche Herdplatte eingestellt.
„Irgendwie ist das nicht mein Tag,“ sagt er. Dann berichtet er mir, dass Bonnie eben so einen komischen Anfall hatte. Er habe sich zu ihr gesetzt und sie beruhigt, bis es ihr nach einer halben Minute wieder besser ging. Er war bei ihr, bis sie irgendwann zufrieden eingeschlafen ist. Und dann fügt er hinzu, dass wir dem Tierarzt davon berichten müssen.
„Oh Weia, die arme Bonnie!“ rufe ich. Dann gehe ich zu ihr und setze mich vor sie.
„Wieso atmet sie so viel weniger sichtbar als sonst?“ frage ich mich. Ich überlege kurz, ob ich meine Hand auf sie legen soll. Aber sie scheint Ruhe zu brauchen und ich möchte sie jetzt bloß nicht wecken. Also schaue ich sie nur an. Plötzlich sehe ich, dass sie sich gar nicht mehr bewegt.
Aber mein Inneres ruft, dass das nicht sein kann. Das bilde ich mir ein. Ich will es mir einbilden. Doch es bleibt so. Dann schreie mit Tränen in den Augen durchs ganze Haus: „Mausi, Bonnie bewegt sich nicht mehr!!!!!“
Auf dem Weg zu mir beruhigt mich mein Mann, dass das bestimmt nur so aussieht. Dann fühlt er ihr Köpfchen. Ich bin zu erstarrt, um sie zu berühren. Das Gesicht von meinem Mann Pierre ist wie versteinert. „Nein, nein, nein. Das kann nicht sein. Sie ist tatsächlich tot.“
Ich stelle mich hin und rufe laut mit starrem Blick, dass das nicht sein kann.
Hoffe, dass wir uns das einbilden. „Sie war beim Gassi gehen noch so fit“ erzählt mein Mann. „Hat ihren Hundefreund getroffen, mit ihm gespielt und einen anderen angeknurrt, der ihr zu nahe kam.“
Das jüngste Kind ist an diesem Freitagabend zuhause und das älteste übernachtet bei einem Freund. Um die Privatsphäre meiner Kinder zu würdigen, möchte ich weder auf deren Reaktion, noch auf ihre Art zu trauern, näher eingehen. Und bitte dafür um Verständnis.
Allerdings wachsen wir in diesen dunklen Stunden enger zusammen. Die Nacht nach Bonnies Tod kann ich absolut nicht schlafen. Ein guter Freund spürt das und tröstet mich nachts per WhatsApp. Mehrere Stunden lang.
Gut geschlafen hat niemand aus meiner Familie. Ich laufe weinend an den ganzen Leinwänden vorbei, die wir im Haus haben. All die Reisen mit Bonnie. Einmal haben wir einen Kurztrip ohne sie gemacht. Da war unsere Bonnie bei Bekannten. Doch haben wir uns darüber unterhalten, dass wir das nicht nochmal so machen. Weil wir unser süßes Fellnäschen einfach zu sehr vermissen.
Meinen Schmerz spüre ich in jeder Zelle meines Körpers.
Ich habe immer viel Empathie gezeigt, wenn jemand sein Haustier verloren hat. Allerdings habe ich mich manchmal etwas darüber gewundert, wenn der Schmerz nach Monaten immer noch so extrem präsent gewesen ist. Jetzt verstehe ich das so gut. Ich behaupte sogar, dass man den Verlust eines Haustieres nur verstehen kann, wenn man es selbst erlebt hat.
Bonnie scheint sich einen guten Zeitpunkt ausgesucht zu haben, denn es hilft uns, dass wir das Wochenende vor uns haben. Und nicht am nächsten Tag sofort im Alltag funktionieren müssen.
Am Sonntag machen wir einen Ausflug zum NaturZoo Rheine. Da war sonst Bonnie dabei.
Aber wir müssen einfach mal aus dem Haus raus. Die Sonne lacht. Es ist Sommer. Doch Bonnie fehlt. Anstatt auf die Tiere zu schauen, google ich plötzlich die Medikamente von Bonnie. Hatten die zu viele Nebenwirkungen? Wieso habe ich keine zweite Meinung von einem Herzspezialisten eingeholt?
Ein homöopathisches Mittel haben wir die letzten Tage vor ihrem Tod einfach vergessen zu geben. Sie hat lediglich die Medizin vom Hausarzt gekriegt. Generell steigere ich mich in sämtliche Vorwürfe rein. Und quäle mich damit innerlich selbst.
Was hätte man anders machen können? Mein Mann Pierre antwortet mir, dass keine Familie, die einen Hund hat, alles 100prozentig perfekt macht.
Bonnie hat die letzten fünfeinhalb Jahre ihres Lebens so viel Liebe bekommen und tolle Abenteuer erfahren dürfen. Sie war mit uns in ganz Deutschland unterwegs. In England, in Österreich und auch oft in den Niederlanden. Sie war immer dabei und hat es genossen, immer dabei zu sein. Denn als Familienmitglied gehörte sie einfach dazu.
Aber sie hatte – als sie im Alter von sieben Jahren zu uns kam – bereits eine verdickte Herzklappe.
Wir gehen nach unserem Ausflug in ein Restaurant. In einem wunderschönen Garten. Das Essen schmeckt außergewöhnlich lecker. Es scheint nach außen hin alles so perfekt. Und doch fehlt jemand unter dem Tisch. So sehr, dass es unendlich schmerzt.
Zwei Kartoffeln bleiben über. Was hätte sich Bonnie jetzt darüber gefreut. Ein Dackel kommt zum jüngsten Kind und setzt sich daneben. Als wenn er es trösten wollte. Bonnie fehlt überall. Einfach überall!
Liebe Bonnie,
jetzt, wo du nicht mehr bei uns bist, ist unser Zuhause sauberer. Aber es ist ungewohnt still und leer. Dein weiches, baumwollartiges Fell fehlt uns allen, und wir vermissen es, dich zu streicheln und zu umarmen. Du, unser geliebter Coton de Tulear Malteser Mischling, hast mit deiner fröhlichen Art unser Leben bereichert. Jeden Tag hast du es ein bisschen heller gemacht.
Wenn wir fünf Stunden weg gewesen sind, da wir einen Ausflug ohne dich gemacht haben, dann hast du vor Freude geweint, wenn wir wiedergekommen sind. Du warst voller Liebe. Voller Emotionen. Voller Dankbarkeit. Voller Treue. Voller Lebensfreude.
Wir erinnern uns so gern an die vielen Momente, in denen du uns mit deinen dunklen, wachen Augen angeschaut hast. Voller Neugier, Liebe und Vertrauen. Du hast mit den Kindern auf der Wiese und im Schnee getobt. Warst aber auch sanft und geduldig, wenn einer von uns Trost brauchte. Du hast gespürt, wenn wir traurig waren, und hast dich leise an uns gekuschelt, als wolltest du sagen: „Alles wird gut.“
Dein Fell, so weich und dicht, haben wir gemeinsam gebürstet. Manchmal waren wir als Anfängerfamilie auch nachlässig und dann haben sich Verfilzungen gebildet. Ich habe sie dir rausgeschnitten. Du warst nachsichtig mit uns.
Oft haben die Kinder dabei gelacht, wenn du dich auf den Rücken gedreht und uns mit deiner verspielten Art zum Schmunzeln gebracht hast. Du hast es geliebt, wenn wir dir dabei zärtlich deinen Bauch gekrault haben.
Diese kleinen Rituale waren für uns alle wichtig – Momente, in denen wir dir zeigen konnten, wie sehr wir dich lieben. Du hast uns gezeigt, was es heißt, zu vertrauen und füreinander da zu sein.
Jetzt, wo du nicht mehr da bist, fühlt sich unser Zuhause anders an. Deine Leine hängt unberührt, dein Körbchen bleibt leer, und überall fehlt dein fröhliches Wesen. Wir vermissen deine kleinen Pfoten, die durch das Haus getapst sind, deine freudigen Sprünge, wenn wir nach Hause kamen, und deine Begeisterung, wenn wir gemeinsam spazieren gegangen sind. Ohne dich ist alles anders, und wir fragen uns, wie wir ohne dich weitermachen sollen. Wir haben keine andere Wahl, als weiter zu funktionieren, aber wir müssen es.
Wenn ich frische Karotten in meiner Hand habe, dann springt niemand mehr an mir hoch, um ein Stückchen abzubekommen.
Du warst nicht einfach nur ein Haustier – du warst ein Teil unserer Familie. Dein freundliches, ausgeglichenes Wesen hat uns allen gutgetan. Du hast uns gezeigt, wie wichtig es ist, im Moment zu leben, die kleinen Dinge zu genießen und jeden Tag mit einem Lächeln zu beginnen. Dein Verlust hinterlässt eine Lücke, die niemand füllen kann. Auch kein neues Haustier. Denn du warst einmalig, liebe Bonnie.
Die Zeit ging schnell vorbei. Wir werden dich nie vergessen, unser kleiner Baumwollhund, unsre treue weiße Freundin. Du hast unsere Herzen berührt, und die Erinnerung an dich wird für immer bleiben.
Danke, dass du uns so viel Liebe geschenkt hast. Ruhe in Frieden, unsere liebe Bonnie.
Du bist gegangen, aber in unseren Herzen bleibst du für immer bei uns.
Wir waren keine perfekte Familie, denn du warst unser erster Hund.
Wir haben auch mal kleine Fehler gemacht, aber wir haben dich immer über alles geliebt.
Nachdem du ständig rumgereicht wurdest, waren wir deine „Für immer Familie“ und das bis zum letzten Atemzug.
Falls du ein Tier verloren hast, habe ich noch ein paar Tipps für dich. Die mir mal helfen und mal auch gar nicht. Denn die Trauer kommt bei in heftigen Schüben.
Erlaubt euch, traurig, wütend oder verzweifelt zu sein – alle Gefühle sind berechtigt. Sprecht offen miteinander über eure Trauer und gebt auch den Kindern Raum, ihre Emotionen auszudrücken. Das gemeinsame Teilen von Erinnerungen kann tröstlich sein und euch als Familie näher zusammenbringen. Für uns ist es hilfreich, dass Bonnie zuhause ohne Schmerzen für immer eingeschlafen ist.
Sammelt Fotos, Lieblingsspielzeuge oder andere Erinnerungsstücke und gestaltet gemeinsam ein Erinnerungsalbum oder eine Gedenkbox. Auch eine kleine Gedenkecke mit einem Foto und einer Kerze kann helfen, euren Hund im Alltag präsent zu halten.
Rituale wie das Anzünden einer Kerze, das Schreiben eines Abschiedsbriefs oder das Pflanzen eines Baumes im Garten als Andenken können helfen, bewusst Abschied zu nehmen und die Erinnerung lebendig zu halten. Lasst die Kinder eigene Ideen einbringen, wie sie sich verabschieden möchten.
Sucht das Gespräch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Auf Facebook gibt es eine „Coton de Tuléar Gruppe“, die in erster Linie für den Austausch und Tipps für lebende Hunde gedacht ist.
Aktuell ist unsere Bonnie dort auf dem Titelbild – immer das Baumwollhündchen, welches als letztes gestorben ist. Um dieses gemeinsam zu gedenken. Weil alle traurig sind, wenn ein Baumwollhündchen in dieser Gruppe stirbt. Und sich alle freuen, wenn eine neues Fellnäschen dazu gelangt.
Gerade Eltern machen sich nach dem Tod eines Tieres Vorwürfe. Bei mir war das teilweise so stark, dass es mich gelähmt hat. Sprecht offen darüber, dass ihr immer das Beste für euren Hund getan habt und dass Liebe und Fürsorge im Vordergrund standen.
Trauer braucht Zeit und verläuft bei mir zum Beispiel in Wellen. Es ist normal, dass es mal bessere und mal schlechtere Tage gibt. Gebt euch als Familie die Erlaubnis, in eurem eigenen Tempo zu trauern.
Der Alltag verändert sich nach dem Verlust eines Hundes. Neue gemeinsame Aktivitäten, wie Spaziergänge oder Spiele, können helfen, Struktur und Halt zu geben, ohne den alten Freund zu ersetzen.
Wenn einer von euch über längere Zeit nicht mehr aus der Trauer herausfindet, sich sozial zurückzieht oder der Alltag kaum noch zu bewältigen ist, kann professionelle Trauerbegleitung hilfreich sein.
Die Liebe zu eurem Hund bleibt – und mit der Zeit werden die schönen Erinnerungen den Schmerz überwiegen. Ihr seid nicht allein, und es ist in Ordnung, Hilfe anzunehmen und gemeinsam zu trauern.
Bonnie, Danke dafür, dass du fünfeinhalb Jahre unseres Lebens so wunderbar bereichert hast.
Bis zum letzten Atemzug.
Deine Hundemama
Elischeba
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Oh Mensch, NEIN!!!!! Ich erinnere mich noch so an euren rührenden Willkommenspost für Bonnie.
Ich wünsche ganz viel Kraft.
Autor
Danke, liebe Agnes.
Es ist wirklich ein sehr tiefer Schmerz.
Bonnie war unsere Seelenhündin.
Oh ich habe in deiner Story auf Instagram ein ganz trauriges Foto von dir gesehen. Bonnie war so eine zauberhafte Seele!
Sie wird vielleicht wieder zu euch kommen. Als anderer Hund. Mit der gleichen Seele.
Das passiert manchmal, wenn die Bindung so eng war. ❤️
Autor
Welch schöne Vorstellung. Danke, liebe Damaris. Momentan sind wir noch nicht bereit für einen anderen Hund. Wir würden zu sehr vergleichen. Das wäre nicht fair. 😥
Ohhhh das mag uns in circa zwei Jahren auch bevorstehen und ich habe vor diesem Tag soooo krass Angst!!!!!!!
Autor
Es ist wirklich schlimm, aber es gibt ein gutes Gefühl, wenn der Hund bis zum Tod ein sehr schönes Leben hatte. 🙏🏻
Wir ernähren unseren Hund noch besser als uns, einfach aus Sorge. Er soll unbedingt noch 18 Jahre alt werden, er ist aktuell 14 und auch so ein kleiner süßer (Malteser).
Mein herzliches Beileid, eure Bonnie war auch ein Traumhund!