Kürzlich habe ich gelesen, dass immer mehr Menschen beziehungsunfähig werden. Das finde ich ziemlich schade. Denn eine glückliche Partnerschaft kann unser Leben enorm bereichern. Natürlich gehört auch Arbeit dazu. Denn irgendwann bist du mitten im Alltag und die Schmetterlinge sind schneller verflogen, als sie im Bauch gelandet sind.
Gerne möchte ich euch heute 10 Tipps für eine glückliche Beziehung vorstellen.
So ein bisschen erzähle ich aus eigenen Erfahrungen. Immerhin haben mein Schatz und ich im März 2024 unseren 26. Hochzeitstag gefeiert. Doch auch im Bekanntenkreis erlebe ich Paare, die glücklich wirken. Woran liegt das? Psychologie ist mein Hobby und Menschen finde ich generell spannend. Deswegen gehe ich den Dingen gerne mal auf die Spur. Und nehme euch mit.
Also fangen wir mal gemeinsam an. Laut Umfragen sind Kommunikation, Vertrauen und gegenseitiger Respekt wichtig. Was mir noch auf dem Herzen liegt: Man kann auch sehr gut als Single durchs Leben gehen. Und dies absolut genießen. Das ist völlig in Ordnung. Selbstverständlich ist es kein Muss, eine Partnerin oder einen Partner fürs Leben zu haben (und zu suchen). Wer frisch getrennt ist, mag sich auch bewusst für eine längere Auszeit alleine entscheiden und auch das mag ein tolles Lebensmodell sein.
Aber lasst uns das Ganze mal auf die lockere Art angehen. Hier kommen zehn Tipps, wie du und dein Lieblingsmensch eine glücklichere Beziehung führen könnt. Natürlich ohne erhobenen Zeigefinger. Sondern – wie so häufig auf meinem Blogazin – mit einem Augenzwinkern.
1. Lachen, bis der Bauch weh tut
Lachen ist die beste Medizin. Das gilt nicht nur für den Körper, sondern auch für unsere Beziehung. Wer zusammen lacht, hat schon halb gewonnen.
Egal, ob es der uralte Insiderwitz ist. Oder ob ihr zusammen über verrückte Erlebnisse lacht. Die es – bei uns Chaoten – häufiger mal gibt. Gemeinsamer Humor verbindet. Generell bin ich mit Humor auch gut durch die ersten Jahre als Mutter gekommen. Und wer sagt denn, dass Beziehungen immer ernst sein müssen? Toll ist, wenn beide Partner auch über sich selbst lachen können. Und damit kommen wir schon zum nächsten Punkt.
2. Liebt euch auch selbst
Schonmal versucht, jemand zu lieben, der sich selbst nicht ausstehen kann? Das ist gar nicht so einfach. Menschen, die sich mögen, führen oft bessere Beziehungen. Weil sie klare Grenzen setzen können und wissen, was ihnen guttut. Sie respektieren sich selbst und erwarten von anderen den gleichen Respekt. Ohne dabei zu hohe Ansprüche zu stellen. Ich war manchmal in Beziehungen rasch eifersüchtig und habe mich dann selbst reflektiert. Kann es daran liegen, weil ich mein Selbstbewusstsein stärken muss? Ja, so war es.
Statt aus Angst vor Einsamkeit Beziehungen einzugehen, wählen Menschen, die sich selbst mögen, häufiger Partner, die eine positive Wirkung auf sie haben. Die ihnen Freude schenken. Ihre Kommunikation ist häufig offener und ehrlicher. Da sie sich ihrer eigenen Bedürfnisse bewusst sind und keine Angst haben, diese auszudrücken.
Selbstliebe führt auch dazu, dass Menschen emotional stabiler sind und toxische Beziehungen frühzeitig erkennen. Sie sind in der Lage, Konflikte auf gesunde Weise zu lösen und haben mehr Geduld und Verständnis für ihren Partner. Das Gefühl, sich selbst zu lieben, hilft außerdem dabei, Vergebung zu üben. Sowohl sich selbst als auch dem anderen gegenüber.
Menschen mit einem stabilen Selbstwertgefühl brauchen keinen Partner, der perfekt ist. Stattdessen lassen sie Raum für Wachstum und Entwicklung. Sie neigen dazu, entspannter mit Schwierigkeiten umzugehen. Weil sie wissen, dass ihr Glück nicht ausschließlich vom anderen abhängt. All das schafft eine Atmosphäre von Vertrauen, Respekt und echter Zuneigung. Die es ermöglicht, langfristig erfüllende Beziehungen zu führen.
3. Redet über eure Bedürfnisse
Ich finde es total klasse, dass ich meinem Mann Pierre auch sagen kann, was ich nicht so optimal finde. Hier ist es natürlich wichtig, Gefühle nicht zu verletzen. Sondern den Schwerpunkt darauf zu legen, seine Wünsche mitzuteilen.
In einer Beziehung über alles zu reden, schafft eine starke Basis aus Vertrauen und Offenheit. Wenn beide Partner ihre Gedanken und Gefühle teilen, gibt es weniger Missverständnisse und Konflikte. Es hilft auch, sich besser kennenzulernen und wirklich zu verstehen, was der andere braucht oder sich wünscht. Offene Kommunikation macht es einfacher, Probleme gemeinsam zu lösen, bevor sie größer werden. Außerdem fühlen sich beide Partner gehört und wertgeschätzt, was das Gefühl von Nähe verstärkt.
Schweigen oder Dinge zu verschweigen kann zu Frustration und Distanz führen. Während ehrliche Gespräche die Beziehung wachsen lassen. Wenn man sich alles sagen kann, entsteht eine tiefe emotionale Verbindung, die auch in schwierigen Zeiten hält. Man fühlt sich weniger allein, weil man weiß, dass man alles ansprechen darf, ohne verurteilt zu werden. Über alles zu reden bedeutet auch, authentisch zu sein, was eine Beziehung echter und erfüllender macht.
4. Sprecht Probleme in der Ich-Form an
In der Ich-Form Probleme anzusprechen, habe ich mir regelrecht angewöhnt. Weil ich festgestellt habe, dass ich damit so viel leichter durchs Leben komme. Wieso das? Ganz einfach: Es macht unsere Kommunikation weniger konfrontativ.
Statt den anderen direkt anzugreifen oder Vorwürfe zu machen, geht es mehr darum, die eigenen Gefühle und Wahrnehmungen zu teilen. Dadurch fühlt sich der Gesprächspartner weniger angegriffen und ist eher bereit, zuzuhören und zu verstehen.
Zum Beispiel „Ich wünsche mir mehr Zeit mit dir“ statt „Du bist ständig mit anderen Dingen beschäftigt und liebst mich nicht genug“.
Die Ich-Form hilft auch, Verantwortung für die eigenen Emotionen zu übernehmen, anstatt die Schuld nur beim anderen zu suchen. Das schafft Raum für eine respektvollere und konstruktivere Diskussion. Außerdem vermeidet man so Verallgemeinerungen wie „du machst immer…“ oder „du bist nie…“, was oft defensives Verhalten auslöst.
Stattdessen wird der Fokus auf die eigene Perspektive gelenkt, was zu einem besseren Verständnis und einer tieferen Lösung des Problems führen kann. Letztendlich stärkt das die Beziehung, weil es zeigt, dass man sich gegenseitig ernst nimmt und respektiert.
5. Überraschungen – aber nicht nur die „langweiligen“
„Ich hab dir Blumen mitgebracht“ – total lieb und nett, aber das geht (vielleicht?) besser. Überraschungen sind ein super Beziehungstool – vor allem mit Kreativität. Unterschätzt dabei nicht die kleinen Dinge. Ich finde es toll, wenn jemand sich Gedanken darüber macht, was mir gefällt. Individuell. Zum Beispiel hatte mein Schatz Pierre mir schon häufiger in mein Teefach eine Karte gelegt. Dort hat er mir sehr nette Worte geschrieben. Einmal rührend für meine Arbeit mit den Kindern gedankt. Und darin Dinge erwähnt, bei denen ich dachte, dass er sie vielleicht gar nicht so wahrnimmt. Wow! Das hat meinen gesamten Tag versüßt.
Es müssen gar nicht mal materielle Werte sein. Teure Geschenke werden häufig überbewertet. Kleine Gesten sind nicht zu unterschätzen. Kreative, originelle und mit Liebe durchdacht.
Das Geheimnis einer guten Überraschung ist, dass sie zeigt: „Hey, ich habe an dich gedacht – und zwar anders als sonst.“ Also, denkt verrückt und überrascht euch gegenseitig!
6. Reden ist Silber, Zuhören ist Gold
Ups, daran muss ich manchmal noch arbeiten. Immerhin hat mein jüngstes Kind mich schon dabei ertappt, dass ich genickt habe, aber nicht alles erfasst. Da ich gedanklich gerade bei einem beruflichen Problem war.
Aber ich mag es an meinem Mann Pierre, dass er gut zuhören kann. Manchmal reden wir zu viel und hören zu wenig zu. Das bedeutet nicht nur, die Worte zu hören, sondern wirklich zuzuhören. „Aha, du hattest heute Stress im Büro. Möchtest du mir mehr darüber erzählen?“ Manchmal hilft es schon, einfach da zu sein und zuzuhören, ohne direkt die Lösung präsentieren zu müssen. Es geht um das Gefühl, verstanden zu werden. Also: Auch mal den Mund halten und die Ohren aufmachen!
7. Gemeinsame Hobbys und Interessen
Wie schaffen wir es, nicht zu sehr in den „Wir hängen nur noch auf der Couch“–Modus zu verfallen? Es kann nett sein, zusammen Serien zu schauen. Und sich anschließend darüber zu unterhalten. Pierre und ich haben zum Beispiel „Desperate Housewives“ und „Downton Abbey“ geliebt.
Doch hin und wieder solltet ihr etwas zusammen machen, das über das reine Konsumieren hinausgeht. Vielleicht wandern gehen oder gemeinsam kochen? Ich bin gerne in der Natur und Spaziergänge entspannen mich. Deswegen liebe ich auch die Gassigänge mit meinem Mann Pierre und unserer Fellnase Bonnie.
8. Schenkt euch Freiheiten
Was ich in meiner Beziehung ganz enorm schätze, das ist unser Freiraum. Mein Mann Pierre hatte mir den Hochzeitsantrag auf dem Flug nach Amerika gestellt. Wie das? Nach einigen Stunden hat er mich im Flugzeug darum gebeten nach draußen zu schauen. Was würde ich sehen? Wolken! Diese hätten etwas mit Freiraum zu tun. Er wollte mich nicht heiraten, um mich einzuschränken. Sondern um mich glücklich zu machen und mich bei allen meinen Wünschen und Zielen zu unterstützen. Voll romantisch. Außerdem betrachtet er mich nicht als seinen Besitz. Nein, das hat er noch nie getan.
Einmal wurde mein Mann vor einigen Jahren gefragt, ob er nicht eifersüchtig ist, wenn ich Shootings mit Fotografen plane und mit diesen dann ganz alleine im Studio bin. Ganz locker hat Pierre geantwortet: „Nö. Wenn Elischeba mich austauscht, dann würde sie sich doch eh verschlechtern.“ Das war natürlich auch Spaß. Doch es ist für mich äußerst angenehm, dass er mit solch einer coolen und ungezwungenen Art mit mir zusammen durchs Leben geht.
9. Häufiger mal Danke sagen
Manchmal übersehen wir die kleinen Dinge. Doch genau die sind es, die eine Beziehung auf lange Sicht ausmachen. Hat dein Partner den Müll rausgebracht, ohne dass du es gemerkt hast? Sag „Danke“! Diese kleinen Gesten der Anerkennung zeigen, dass man den anderen wahrnimmt und schätzt. Es muss nicht immer das große Liebesgeständnis sein – ein einfaches „Ich hab gesehen, dass du den Müll rausgebracht hast, wie nett von dir!“ kann Wunder wirken.
Danke sagen zeigt außerdem, dass wir den anderen wertschätzen. In meinem Self-Care-Buch habe ich der Dankbarkeit ein ganzes Kapitel gewidmet.
10. Gemeinsame Ziele setzen
Gemeinsame Ziele halten eine Beziehung lebendig. Und damit meine ich nicht unbedingt den Fünfjahresplan für Hausbau und Nachwuchs. Es kann auch einfach sein, gemeinsam eine besondere Reise zu planen oder ein Hobby zu finden. Wichtig ist, dass ihr auch mal neue Projekte habt, die euch als Team herausfordern. Vielleicht der Wochenendtrip in eine schöne Stadt oder der Plan, eine kleine Feier zu gestalten. Das Schöne ist: Ihr zieht am selben Strang, und das gibt dem Ganzen eine extra Portion Teamgefühl.
Das Leben ist schon ernst genug. Und ja, es besteht auch nicht nur aus Romantik. Das kann ich nach 26 Jahren Ehe durchaus bestätigen. Doch Höhen und Tiefen schweißen auch zusammen. Wenn ihr das Leben mit einem Augenzwinkern angeht, wird es leichter. Seid nicht zu streng mit euch selbst und eurem Partner. Das Leben ist zu schön, um sich über die falschen Kleinigkeiten aufzuregen.
Am Ende des Tages geht es darum, sich gegenseitig so zu lieben, wie man ist – mit all den Macken, Fehlern und Vorlieben. Eine glückliche Beziehung bedeutet nicht, dass alles immer perfekt läuft. Pierre und ich sind in einigen Dingen sogar ziemlich unterschiedlich. Ich habe ständig Bewegungsdrang und er liebt als Schachspieler Denksport.
Liebe bedeutet, dass man auch in den nicht so perfekten Momenten zusammenhalten kann und dabei vielleicht sogar noch lacht.
Also, ihr Lieben, lehnt euch zurück, genießt die Zeit zu zweit und vergesst nicht: Die Liebe darf leicht, locker und vor allem lustig sein!
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Elischeba
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Ich finde eure Familie sooo süß!!!
Autor
Oh, Danke, liebe Tanja!
Du hast aber auch viel Glück mit deinem Mann, Elischeba.
So viel Freiraum lassen, das tun die wenigsten.
Aber nach deiner schweren Kindheit mit all der Unterdrückung und Gewalt hast du auch das Glück verdient, ich gönne es dir von Herzen.
Autor
Das habe ich definitiv 🤩
DANKE!!!
Kann ich alles genauso unterschreiben!
24 Jahre zusammen, 20 davon verheiratet und drei Kinder!
Autor
Wie schön! Danke.