Einige von euch machen sich wegen Kurzarbeit Gedanken und müssen sparsamer leben. Andere haben ihren Traumurlaub im Kopf und überlegen, wieviel Geld sie dafür auf Seite legen können. Dann gibt es Personen, die sich wünschen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, ohne ihren Lebensstandard drastisch einzuschränken.
Als ich meine erste eigene Wohnung in Köln hatte, hab ich aufgrund einer ehrenamtlichen Tätigkeit halbtags gearbeitet. Deswegen blieb mir nichts anderes übrig, als sparsam zu sein. Trotzdem habe ich mir Kinobesuche und schöne Urlaube gegönnt.
Finanzthemen zählen nicht zu meinen Favoriten – trotzdem ist es wichtig, sich damit zu beschäftigen.
Ich finde es toll, Träume zu haben. Da dürfen auch finanzielle dabei sein – zum Beispiel möchte ich einmal im Leben mit meiner Familie eine spannende Kreuzfahrt erleben (ich weiß, das passt nicht zu meinem Wunsch, nachhaltig zu handeln). Außerdem reizt mich Japan.
Wie habe ich das hinbekommen, als ich meine erste eigene Wohnung hatte und trotz Teilzeitjob reisen konnte? Ich wurde sonst von niemandem unterstützt und konnte trotzdem meine Miete jeden Monat zahlen. Gemodelt habe ich damals noch nicht (schade eigentlich, denn ich habe in einer Medienstadt gelebt).
Meine Ausgaben habe ich hinterfragt. Den Modekatalog weggeschmissen, bevor ich Klamotten finde, die mir gefallen. Dann habe ich mich daran erinnert, dass mein Schrank voll genug ist und dass mir Reisen wichtiger sind als neue Outfits.
Jetzt habe ich mehr Geld zur Verfügung als damals. Doch gebe ich jetzt auch eher mal leichtsinnig etwas aus. Wenn man mit den Jahren mehr verdient, aber nicht „gut durchdacht“ lebt, ist es schwerer, etwas beiseite zu legen.
Tipp 1: Führe ein Haushaltsbuch
Wer notiert, was er monatlich ausgibt, wird staunen, wo das Geld bleibt. Man kann außerdem eine Liste mit monatlichen Fixkosten erstellen.
Wir haben das eine Zeit lang gemacht und waren überrascht, wieviel Geld wir für Lebensmittel ausgeben. Doch wollten wir daran auch nicht sparen – hochwertig zu essen ist uns wichtig. Beim Biobauern um die Ecke schmeckt das Gemüse häufig auch besser als im Supermarkt. Nebenbei ist es nachhaltiger.
Tipp 2: Frage dich, wo du monatlich sparen kannst
Ich hatte einen sündhaft teuren Handyvertrag – über viele Jahre hinweg. Bis mir ein Freund einen Tipp gegeben hat: Ein günstiger Vertrag, der die gleiche Leistung bringt.
Eine 75-jährige Bekannte hatte eine berufliche Rechtsschutzversicherung, obwohl sie als Rentnerin wohl kaum beruflich unterwegs ist.
Freunde zahlen seit Jahren fürs Fitnessstudio, obwohl sie inzwischen lieber joggen oder gar keinen Sport machen.
Das sind Beispiele, die zeigen, dass wir oft – aus Bequemlichkeit – Abbuchungen haben, die gar nicht nötig sind.
Tipp 3: Mache keine Schulden (außer zum Beispiel beim Kauf einer Immobilie, in der du wohnst)
Als ich damals in Köln halbtags gearbeitet habe und mich Kredite gelockt haben, dachte ich mir, dass ich in drei Monaten auch nicht mehr Geld habe.
Schulden lohnen sich meiner Meinung nach für Immobilien, die man selbst bewohnt oder fürs Auto, das man sowieso braucht.
Doch für Luxusgüter, wie die Designer Handtasche oder den größeren Fernseher das Konto überziehen und Zinsen zahlen, geht oft nach hinten los.
Wir haben Geld gespart, als wir vor zwei Jahren eine Umschuldung für unser Haus vorgenommen haben. Nun laufen die monatlichen Kosten für unser Eigenheim nicht mehr über die ungünstige Lebensversicherung.
Tipp 4: Überlege dir, was du tatsächlich brauchst
Kennst du das? Du fühlst dich nicht wohl in deiner Haut und denkst dir, dass du dir mit shoppen eine Freude bereitest.
Doch geht es dir danach tatsächlich besser? Brauchst du den Gegenstand wirklich? Wirst du ihn reichlich nutzen oder wird er in wenigen Monaten uninteressant?
Manchmal reizt es mich, ein Schnäppchen zu machen. Doch auch wenn etwas reduziert ist, geben wir trotzdem noch Geld aus, das wir für noch schönere Dinge sparen können.
Durchs hinterfragen vermeidest du spontane Käufe, die du nachher beim Blick auf den Kontoauszug bereust. Deine Kinder schauen auf gemeinsam verbrachte Zeit später oft lieber zurück, als auf das neueste Spielzeug.
Tipp 5: So gibst du im Alltag weniger Geld aus
Wenn ich keine Einkaufsliste dabei habe, lege ich im Supermarkt oder Bioladen oft zu viele Artikel in meinen Wagen. Außerdem kaufe ich mehr, wenn ich hungrig durchs Geschäft laufe.
Ich nutze in Drogeriemärkten Spar-Coupons, wenn ich weiß, dass ich einen Großeinkauf plane. Zum Beispiel „10 Prozent auf alles“.
Wir trinken Leitungswasser und nutzen für unsere Kinder einen Wassersprudler. Stilles Wasser mögen sie nämlich nicht.
Unterwegs haben wir wiederverwendbare Trinkflaschen im Gepäck. Nebenbei ist das auch umweltfreundlicher. So trinkst du bei deinen Ausflügen kostenlos Wasser. Anstatt an der Raststätte Halt zu machen, um teure Getränke zu kaufen.
Tipp 6: Treffe dich mit Freunden häufiger mal Zuhause, statt in teure Restaurants oder Bars zu gehen
Mit einigen Familien mit Kindern wechseln wir uns regelmäßig damit ab, uns gegenseitig zu bekochen. Oder jeder von uns bringt etwas mit – so genießen wir gesellige Abende und brauchen uns keine Gedanken machen, wenn unsere Kinder fünf Getränke nacheinander bestellen oder den teuersten Hauptgang wählen.
Wir haben im Bekanntenkreis einige Familien mit drei, vier oder fünf Kindern. Manchen tun häufige Restaurantbesuche weh. Immerhin können Zehnjährige mehr verdrücken, als manch ein Erwachsener.
Tipp 7: Auch Second Hand Kleidung oder gebrauchte Spielsachen haben oft eine tolle Qualität
Ihr kennt das: Ein neues Kleidungsstück passt eurem Kind gerade mal zwei Monate und dann macht es einen Schuss in die Höhe. So geht es auch anderen Eltern. Viele bieten bei Kleinanzeigen oder in sozialen Netzwerken moderne Markensachen oder robuste Kinderwagen äußerst günstig an.
Es gibt auch WhatsApp Gruppen für Mamis. Nach dem Lockdown gibt es wieder die beliebten Kinderkleidermärkte, die von Kindergärten oder Kirchengemeinden organisiert werden und meist zweimal jährlich stattfinden. Häufig im Frühling und Herbst, damit sich Eltern für die kommende Saison eindecken können.
Schaut einfach mal nach – Second Hand Kleidung hat oft noch eine tolle Qualität. Wir wohnen an der holländischen Grenze – in einem Second Hand Laden habe ich ausgefallene Outfits aus dem Nachbarland bekommen. Zu einem sensationellen Preis. Die neuwertigen Oberteile, die ihr hier auf dem Foto seht, habe ich von einem Online-Second-Hand-Shop erworben.
Tipp 8: Bilde Rücklagen für besondere Wünsche, Notfälle und fürs Alter
Von Vermögensberatern wurden wir schon ungünstig beraten. Zum Beispiel sind wir so an die privaten Krankenversicherung geraten. Wieso die für Familien mit Kindern total nach hinten losgeht, habe ich euch hier verraten.
Das Problem: Die Beratung war zwar kurzzeitig passend, aber nicht langfristig gedacht.
Deswegen ist es gut, sich selbst zu informieren und verschiedene Angebote einzuholen. Außerdem ist es hilfreich, ein Konto für Notfälle zu haben. Bei uns kann es jederzeit passieren, dass die Heizung kaputt geht oder ein Rohr bricht – das wird für uns als Hauseigentümer teuer.
Wir haben einen Dauerauftrag für einen festen Betrag, der automatisch jeden Monat auf unser Sparbuch geht. Außerdem zahlen wir für unsere Kinder seit ihrer Geburt monatlich in einen Fondsparplan ein, um sie bei Führerschein und Studium zu unterstützen.
Unser eigenes Sparbuch haben wir dringend gebraucht, als mein Mann von seiner privaten Krankenversicherung gar kein Geld während der Wiedereingliederung in den Beruf erhalten hat. Die monatlichen Beiträge für die private Krankenversicherung für ihn und unsere beiden Kinder in Höhe von rund 1500 Euro sind aber trotzdem angefallen. Hier habe ich auf YouTube darüber berichtet.
Es gibt Verbraucherzentralen, die euch neutral beraten. Oft kann es besser sein, weniger Zinsen zu kriegen, aber dafür den sicheren Weg zu gehen. Ich bin selbst keine Finanzexpertin – doch lohnt es sich, gute Tipps von Fachleuten zu vergleichen.
Welche Tipps habt ihr zum Sparen und achtet ihr darauf, wieviel Geld ihr monatlich ausgebt?
Eure Elischeba
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Öfter mit Freunden zusammen kochen statt essen gehen, haben wir während dem Lockdown für uns entdeckt (einen Haushalt darf man ja treffen) und richtig Freude daran bekommen!
Autor
Ja, das kann richtig schön und gemütlich sein. Wobei ich mich nach dem Lockdown auch schon wieder sehr auf Restaurantbesuche freue.
„Eine 75-jährige Bekannte hatte eine berufliche Rechtsschutzversicherung, obwohl sie als Rentnerin kaum beruflich unterwegs ist.“
So einen Fall kenn ich auch – ich denke, dass wir manchmal den Überblick über unsere Versicherungen verlieren. Da hilft es, sich wirklich mal Zeit zu nehmen, sich hinzusetzen und zu überlegen: Was kann weg …
Autor
Ja, unbedingt, liebe Tanja, auch wenn es etwas nervig ist. 😉
Hallo Elischeba,
danke für diesen wirklich schönen Artikel und Deine hilfreichen Spartipps!
Ich kann Deine Tipps aus eigener Erfahrung bestätigen. Allerdings schöpfst du damit bei weitem noch nicht das ganze Spar- & Spaß-Potential aus, das in ihnen steckt.
Sparen muss Spaß machen, damit es nachhaltig auf Dauer zum Erfolg führt und darf nicht auf Verzicht basieren.
Wie heißt es so schön: „Das Geld liegt auf der Straße … man muss es nur aufheben!“
Was ich damit sagen will: Es ist entscheidend, am Anfang des Monats sich selbst zu bezahlen (= einen festen Betrag zu sparen) und nicht erst am Ende des Monats, das was vielleicht übrig bleibt, auf die hohe Kante zu legen. Am besten funktioniert das automatisiert über einen Dauerauftrag auf ein separates Konto.
Außerdem ist es sehr wichtig, sich regelmäßig einen Überblick über seine Finanzen, seine Abos und seine Versicherungen zu verschaffen. Und dafür ist ein Haushaltsbuch wunderbar geeignet. Ich führe seit drei Jahren konsequent Buch über meine täglichen Einnahmen und Ausgaben mit Hilfe von Excel-Tabellen. Seitdem kann ich meine Finanzen wirklich planen und erlebe keine unliebsamen Überraschungen mehr. Damit spare ich mir sehr viel Geld. Früher bin ich mit meinem Giro-Konto ständig ins Minus gelaufen und musste den extrem teuren Dispo-Kredit in Anspruch nehmen.
Die beste Investition, die man machen kann, gerade jetzt in der Niedrigzins- / Nullzins-Phase ist der konsequente Abbau von Schulden und der langfristige Aufbau eines breitgestreuten Wertpapierportfolios (Aktien, Aktienfonds, ETFs).
Sein Geld nur auf dem Giro-Konto liegen zu lassen, führt aufgrund der Inflation zu einem ständigen Kaufkraftverlust. Den „Notgroschen“ in Höhe von drei bis vier Monatsgehältern kann man sehr gut auf einem Tagesgeldkonto „parken“.
Wenn man das konsequent verfolgt, macht das Sparen eine Menge Spaß und man sieht den Erfolg.
Apropos „Spaß“: Man kann sich auch ein „Spaß-Konto“ zulegen und darauf regelmäßig automatisiert einzahlen. Dieses Geld kann man dann guten Gewissens für Urlaub, Reisen, Restaurantbesuche und andere Hobbies ausgeben.
Es gibt unheimlich viele Möglichkeiten, mit Geld intelligent umzugehen, ohne auf Genuss und Qualität zu verzichten.
Autor
Danke für deine Ergänzungen, Reinhard! Das Spaß-Konto klingt gut. 😉
Finde ich gut, dass du immer wieder vor privaten Krankenkassen warnst, wenn man eine Familie plant. Ich habe auch Bekannte, die sehr unter den hohen Kosten für ihre drei Kinder leiden (die Frau ist aktuell auch mit privat versichert, ich glaub die liegen bei so 2.300 Euro monatlich nur für die private Krankenkasse, kann ich nochmal nachfragen). In der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es ja die Familienversicherung. Dann gab es nichtmal eine Mutter-Kind-Kur, als diese wirklich gebraucht wurde!!!!! Unverschämtheit war das. Der Arbeitgeber macht bei denen leider absolut nicht mit, zu helfen, aus der privaten Krankenkasse rauszukommen, obwohl er weiß, wie mies das für die Familie ist.
Autor
Hallo Viviane,
2.300 Euro monatlich für die Krankenkasse ist echt krass, wenn man bedenkt, dass man als gesetzlich Versicherter circa 800 Euro für die ganze Family zahlt.
Aber wenn ein Vater drei oder mehr Kinder hat und auch noch die Ehefrau mitversichert, ist das leider völlig normal. Das scheint auch kaum einen Politiker zu interessieren.
Natürlich hätte man mit 25 Jahren auch eine andere Versicherung wählen können, aber Vermögensberater machen das oft sooo geschickt und spielen mit der Angst der Kunden. Deswegen kann man auch niemandem einen Vorwurf machen, der nachgegeben hat (so ähnlich war es bei uns ja auch).
Stimmt – eine Mutter-Kind-Kur könnte ich – wenn ich die gleiche private Krankenversicherung hätte wie mein Mann – auch nicht in Anspruch nehmen. Nichtmal unsere Kinder (das erkläre ich im verlinkten Artikel).
Schade, dass der Arbeitgeber nicht mitgemacht hat – aber ich kann ihn auch verstehen – es kann sein, dass er sich mit krummen Deals bei einer Steuerprüfung strafbar macht – er ist ja auch nicht Schuld an der Lage. Es sollte einfach nicht zwei verschiedene Systeme geben.
Das würde mich tatsächlich genauer interessieren: in meiner Mutter Kind Kur waren tatsächlich einige Beamte/Privatversicherte! Es scheint also nicht ganz ausgeschlossen zu sein, sondern Möglichkeiten zu geben.