Die dunkle Jahreszeit mit ihren kurzen, kühlen und kalten Tagen ist eher weniger mein Ding. Doch im Rahmen meiner Ausbildung zur Yogalehrerin habe ich festgestellt, dass einige Kolleginnen und Kollegen diese Zeit zelebrieren. Zwölf Tage lang erleben sie die Raunächte auf sehr individuelle und geheimnisvolle Weise.
Lasst uns der Sache doch mal zusammen auf den Grund gehen. Was sind eigentlich die Raunächte? Nun, sie stehen uns kurz bevor. Raunächte oder Rauhnächte? Beide Schreibweisen sind nach meinem Wissen gebräuchlich und korrekt.
Stell dir vor, du sitzt gemütlich in deinem warmen Zuhause, während draußen der kalte Winterwind um die Häuser pfeift. Die Tage sind kurz, die Nächte lang, und irgendwie fühlt sich alles ein bisschen anders an. Einige Kolleginnen und Kollegen aus der Yogaszene sagen dir jetzt: „Willkommen in der Zeit der Raunächte!“
Ich recherchiere für euch ein paar Eckdaten dazu. Die Raunächte beginnen am 25. Dezember und dauern zwölf Nächte lang. Bis zum 6. Januar. Die Geschichte der Raunächte ist so alt wie geheimnisvoll.
Manche sagen, sie stammen von den Germanen. Andere meinen, die Kelten hätten sie erfunden. Wie bei vielen alten Bräuchen weiß heute niemand mehr so genau, wer sie wirklich zuerst gefeiert hat.
Eine spannende Theorie ist, dass die Raunächte entstanden, als man vom Mond- zum Sonnenkalender wechselte. Doch warum heißen sie eigentlich Raunächte?
Einige glauben, dass es mit dem Ausräuchern der Häuser zu tun hat. Und wieder andere meinen, es kommt vom althochdeutschen Wort „rauen“, was so viel wie „wild“ bedeutet.
Früher feierten vor allem die Menschen auf dem Land die Raunächte. Heute sind viele Personen – vor allem auch in der Yogaszene – wieder neugierig auf diese alten Bräuche. Ob jung oder alt, in der Stadt oder auf dem Land – die Magie der Raunächte wurde entdeckt.
Auch wenn mir bestimmte Tage oder Ursprünge nicht so wichtig sind: Es gibt etwas, was ich an den Raunächten faszinierend finde.
Nämlich den Hintergrund, zur Ruhe zu kommen. Und über das vergangene Jahr nachzudenken. Ich liebe es, wenn ein paar Tage lang keine geschäftlichen Mails reinkommen. Ich hatte ja – wie hier berichtet – sehr viel Arbeit mit meiner Steuerprüfung als Bloggerin. Doch selbst vom Finanzamt gibt es – wie mir berichtet wurde – in dieser Zeit der Raunächte bewusst keine „bösen Briefe“.
Es ist schön, mal komplett abzuschalten. Gleichzeitig finde ich es inspirierend, mich auf das neue Jahr vorzubereiten. Etwas, was auch zu den Ritualen während der Raunächte gehört.
Dafür habe ich mir ein Vision Board gestaltet. Das ist eine coole Collage, die mir hilft, meine Ziele und Träume zu visualisieren. Ich habe ein paar Sprüche und Fotos an meine Pinnwand im Home-Office gepostet. Zum Beispiel steht dort auch drauf, dass ich geduldiger werden möchte.
Denn ich weiß, dass ich, wenn ich gelassener bin und in mir ruhe, auch noch mehr schaffe. Dass ich dann entspannter in meinen privaten und beruflichen Alltag gehe. Mein Mann musste schmunzeln, als er das gelesen hat und meinte: „Für das Thema Geduld brauchst du ein extra Vision Board.“ Ja, er kennt mich gut und hat Recht.
Ist so eine Pinnwand auch was für dich? Ein Vision Board besteht aus Bildern, Zitaten und Symbolen, die dir positive Vibes geben und dich motivieren.
Um dein eigenes Vision Board zu erstellen, überlege dir zuerst, was du wirklich willst. Was sind deine Ziele im Job, bei der Gesundheit oder in Beziehungen?
Dann schnapp dir eine große Pappe oder ein Posterboard. Hol dir Zeitschriften, Bilder, Aufkleber und Marker. Blättere durch die Zeitschriften und schneide alles aus, was dich anspricht – Bilder und Worte, die deine Träume repräsentieren. Eigene Fotos vom Urlaub passen gut, wenn du ähnliche Reisen im Jahr 2025 wiederholen möchtest.
Arrangiere die ausgeschnittenen Teile auf deinem Board. Es gibt keine Regeln – mach es so bunt und wild, wie du willst! Ich finde den Spaß dabei wichtig. Wenn du in dich hineinhorchst und deiner inneren Stimme lauschst, kannst du deine Zukunft noch besser nach deinen Wünschen gestalten. Hier findest du meine Tipps zum Thema, wie du deine Ziele mit Struktur erreichst.
Hänge dein Vision Board an einen Ort, den du täglich siehst. So erinnerst du dich ständig an deine Ziele. Und vergiss nicht: Schau regelmäßig drauf und aktualisiere es, wenn sich deine Wünsche ändern. Oder wenn neue dazu kommen.
Zurück zu den Raunächten. Ich weiß von Kolleginnen im Yogabereich, dass sie richtige Räucherrituale genießen. Auch wenn ich nicht daran glaube, dass man dadurch böse Geister vertreibt: Es wird überliefert, dass Rituale so ihren Anfang nahmen. Um gute Energien anzulocken.
Dabei stellt man sich vor, wie alles Negative mit dem Rauch verschwindet und etwas Tolles und Positives entsteht. Räuchern mag ich das ganze Jahr über sehr gerne und habe dir hier von einem kleinen Seminar berichtet, an welchem ich teilnehmen durfte.
Die Yogalehrerin, von der ich ausgebildet wurde, liebt den Brauch des Wünsche-Verbrennens. Sie schreibt 13 Wünsche auf kleine Zettel. Ab dem 25. Dezember verbrennt sie jeden Abend einen Zettel, ohne ihn zu lesen. Am Ende bleibt ein Wunsch übrig, den sie öffnen und lesen darf. Spannend klingt das auf jeden Fall.
Früher hat man oft sogar aus dem Wetter der Raunächte das Wetter für die Monate des kommenden Jahres vorhergesagt.
Auch wenn ich keine besonderen Rituale pflege: Ich finde die dunkle Jahreszeit zum Innehalten und Nachdenken ideal. In unserer hektischen Welt ist es manchmal schwer, zur Ruhe zu kommen. Die Raunächte geben vielen Menschen die Möglichkeit, das alte Jahr loszulassen und sich auf das neue Jahr vorzubereiten.
Es geht darum, dankbar zu sein für das, was war, und hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Du kannst die Zeit nutzen, um dich auf das Wesentliche zu besinnen und dir zu überlegen, was du im neuen Jahr erreichen möchtest. Das ganze Jahr über schreibe ich täglich drei Dinge auf, für die ich dankbar bin. Auch in meinem Self-Care-Buch für Eltern habe ich der Dankbarkeit ein ganzes Kapitel gewidmet.
Du musst nicht alle Rituale mitmachen oder an alles glauben. Mach ich ja auch nicht. Nimm dir einfach das heraus, was dir gefällt. Vielleicht ist es das gemütliche Beisammensein mit der Familie, das Räuchern deines Zuhauses oder das Nachdenken über deine Wünsche für das neue Jahr.
Die Raunächte können eine wunderbare Zeit sein, um zur Ruhe zu kommen, zu reflektieren und neue Kraft zu tanken. Egal ob du an ihre magische Bedeutung glaubst oder nicht – sie bieten dir die Chance, das alte Jahr bewusst zu verabschieden und voller Vorfreude ins neue zu starten.
Lass dich verzaubern von dieser besonderen Zeit zwischen den Jahren und finde heraus, welche Rituale dir guttun. Vielleicht schaffst du ja auch deine ganz eigenen. Denn ich bin Fan davon, individuell zu schauen, was guttut. Ich mag keine Dogmen. Wer weiß, vielleicht entdeckst du ja eine neue Tradition für dich und deine Lieben!
Genieße ein paar ruhige Tage und bis bald wieder,
Elischeba
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Wie immer schön locker beschrieben, liebe Elischeba!
Autor
Och, Danke, lieber Holger! Ja ich schreibe so wie ich rede. 🙂
Ich konnte dieses Mal für das neue Jahr richtig Kraft tanken. Letztes Jahr habe ich auch zum ersten Mal ein Vision Board gemacht. Was für eine tolle Erfahrung!
LG
Miss Edith