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Erfahrungsbericht:
Mein Tag in Bergen.
Tipps für deinen Städtetrip

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Im Rahmen meines Jobs auf dem Kreuzfahrtschiff im Sommer 2023 darf ich einen Tag in Bergen erleben. Gerne erzähle ich dir von meinem Trip und meinen Erfahrungen und gebe dir ein paar Tipps für deinen nächsten Aufenthalt.

Erstmal vorab. Bergen liegt an der Westküste Norwegens und ist berühmt für sein wechselhaftes, oft feuchtes Wetter.

Die Temperaturen sind das ganze Jahr über moderat, mit durchschnittlichen Höchstwerten um 16 Grad im Juli und etwa drei Grad im Januar.

Es regnet regelmäßig: Besonders im Herbst kann es bis zu 22 Regentage pro Monat geben. Tatsächlich zählt Bergen zu den regenreichsten Städten Europas, was vor allem an der Lage zwischen Meer und Bergen liegt. Hier stauen sich die Wolken und es kommt häufig zu kräftigen Schauern. Dennoch gibt es auch in Bergen viele sonnige Tage, und das frische Klima sorgt für eine grüne, üppige Umgebung rund ums Jahr.

Und so einen sonnigen Tag darf ich heute erleben. Was für ein Glück.

Bergen in Norwegen

Bergen empfängt mich am Morgen mit seinem berühmten Mix aus Möwengeschrei, klarer Seeluft und diesem leichten Hauch von Geschichte.

Ein Hauch, der zwischen den bunten Holzhäusern am Hafen weht. Bryggen, das alte Hanseviertel, leuchtet in satten Ocker-, Rot- und Grüntönen – als hätte ein Maler einmal mit dem Pinsel gespritzt und dann entschieden: Ja, so soll das bleiben. Mir gefällt die Stadt, während ich mit meinem Selfie-Stick schlendere und zwischendurch ein Reel für Instagram erstelle.

Beim Bummeln durch die Straßen von Bergen stoße ich immer wieder auf kleine Geschäfte, die voller Elfen, Trolle und anderer magischer Figuren sind. Schon beim Betreten eines solchen Ladens fühlt es sich an, als würde ich in eine andere Welt eintauchen: Überall stehen liebevoll gestaltete Elfen aus Holz oder Keramik mit spitzen Ohren und verschmitzten Gesichtern.

Besonders beeindruckt mich, wie viel von der norwegischen Volkskultur in diesen Figuren steckt. Sie erzählen von alten Sagen, in denen Trolle und Elfen als Naturgeister oder Glücksbringer gelten. Das mystische Ambiente in den Läden, oft mit warmem Licht und geheimnisvollen Ecken, verzaubert mich jedes Mal aufs Neue.

Ich muss zugeben, dass ich diesen Glauben an Naturwesen sympathisch finde.

Vom Hafen aus lässt sich Bergen wunderbar zu Fuß erkunden. Mein Tipp für alle, die nicht gleich in die Floibanen-Gondel springen wollen: Hinter dem Fischmarkt, ein paar Gehminuten Richtung Norden, beginnt ein lauschiger Spazierweg nach oben – teils als Straße, teils als Waldpfad.

Wer sein Frühstück schon verdaut hat, kann an der Schanze „Skansen“ den ersten Zwischenstopp machen: Hier thront das weiße Holzhaus der alten Feuerwache und bietet einen schönen Ausblick zurück aufs Wasser und die schimmernden Dächer.

Je weiter ich mich vom Trubel entferne, desto ruhiger wird es. Der Weg windet sich durch dichte Buchenwälder, über moosbedeckte Steine, und manchmal glucksen kleine Wasserläufe neben dem Pfad.

Ich folge den Schildern Richtung „Fløyen“ – das ist der beliebteste Hausberg der Stadt. Die Wanderung dauert, je nach Tempo, eine gute Stunde bis zur Spitze. Circa 400 Höhenmeter. Überall laden kleine Lichtungen und Bänke zum Rasten ein. Manchmal begegne ich Einheimischen mit Hund, Picknickkorb oder Laufschuhen.

Die Aussicht oben ist spektakulär: Weit unter mir glitzert Bergen, eingerahmt vom Meer, dahinter die norwegische Bergwelt, die sich schroff und grün nach oben zieht. Für kleine und große Abenteurer gibt es Waldspielplätze, Wasser zum Nachfüllen der Trinkflasche und ein beliebtes Café mit Zimtschnecken.

Ich laufe oben an einem kleinen See vorbei. Ach, jetzt wünsche ich mir meinen Bikini herbei, damit ich ein paar Bahnen schwimmen kann. Um mich zwischendurch zu erfrischen.

Wem der Anstieg zu sportlich ist, dem empfehle ich die Fløybanen, eine  nette rote Zahnradbahn, die seit über 100 Jahren vom Hafen fast bis an den Gipfel tuckert.

Die Fahrt nach oben ist kurzweilig und gibt tolle Blicke auf die Stadt frei – oben treffen sich dann alle wieder, Wanderer und Gondelgäste.

Zurück in die Stadt geht’s entweder auf demselben Weg zu Fuß über die vielen Stufen bergab – oder wieder ganz entspannt mit der Fløybanen. Ich laufe lieber. Unten am großen Fischmarkt tobt das Leben: Hier mischt sich der Duft von gegrilltem Lachs, frischen Erdbeeren und salziger Meeresbrise. Händlerinnen preisen lautstark Königskrabben, Seeigel und köstliche Fischsuppen an.

Touristen schnuppern neugierig und knipsen Fotos.

Die Theken biegen sich unter norwegischen Spezialitäten: Von wild gefangenen Garnelen bis hin zu geräucherten Makrelen – alles funkelt silbern unter dem Zeltdach.

Und dann sehe ich etwas, was mich traurig macht:

In einer Ecke wird ein riesiger Oktopus frisch erlegt, die Arme zucken noch, das „Gesicht“ des Tieres presst sich ans nasse Glas, als wollte es noch einmal hinaus in die Freiheit blicken. Das leise, beinahe jammernde Geräusch geht mir nach – es erinnert mich schmerzhaft daran, wie schmal die Grenze zwischen Genuss und Leid oft ist.

An den nächsten Abenden esse ich vegetarisch!

Trotz allem bleibt Bergen für mich unvergesslich:

Die Stadt ist quirlig, weltoffen und zugleich geprägt von ihrer Rolle als Tor zu den imposanten Fjorden, die nur einen Katzensprung entfernt liegen. Wer durch die charmanten Gassen mit den bunten Holzhäusern schlendert, spürt sofort, dass hier das Wetter keine Ausrede ist, sondern zum Lebensgefühl dazugehört. Regenjacken gehören zur Grundausstattung- auch wenn ich heute Glück habe und keine brauche.

Unzählige Festivals, ein lebendiger Hafen und der ständige Wechsel von Sonne und Regen sorgen dafür, dass in Bergen immer etwas los ist.

So bleibt Bergen nach jedem Besuch als ein besonderer Ort in Erinnerung, der Norwegens Naturwunder und urbanen Puls auf eigene Weise vereint.

Die Farben der Stadt, das Wechselspiel aus Sonne, Regen, Wind – und die ruhige Kraft der Berge über dem Hafen. Wer hierher kommt, sollte sich Zeit lassen für die Wege nach oben und für die vielen Eindrücke am Markt. Und vielleicht für einen Moment des Nachdenkens – über das Leben, das Meer und unsere Verbundenheit mit allem, was darin ist.

Elischeba

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Erfahrungsbericht: Mein Tag in Bergen. Tipps für deinen Städtetrip
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Bergen finde ich quirlig, weltoffen und farbenfroh. Einen Tag lang darf ich die maritime Stadt in Norwegen entdecken. Hier mein Erfahrungsbericht
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