Weniger Streit mit dem Bruder oder der Schwester – das wünschen sich viele Eltern für ihre Kinder. Heute gibt es auf meinem Blog Tipps für mehr Harmonie. Lese, wie Geschwister ein Team werden.
Ein Kind ist keins? Sehe ich anders. Wieso? Wenn ich meine dreijährige Tochter alleine hier habe, „muss“ ich mich in Peppa verwandeln oder Bücher vorlesen.
Sind beide Kinder zu Hause, dann bauen, malen, basteln und turnen sie zusammen. Und ich kann nebenbei etwas schaffen. Denn jede Mama muss die Spülmaschine ausräumen, Wäsche machen oder die Betten frisch beziehen.
Gibt es bei uns gar keinen Streit? Selbstverständlich kommt es zu folgenden Szenen:
Jeder hatte „das blaue Auto zuerst“ und dann ist es egal, dass die Kiste mit gelben Wagen überladen ist. Beide möchten das blaue Auto.
Oder das kleinere Kind haut das aufwendig gebaute Spielhaus vom großen Bruder kaputt.
Wisst ihr, was ich festgestellt habe? Wenn ich NICHT dazwischen gehe, dann erledigt sich die Differenz rasch von alleine. Meistens zumindest.
Der positive Nebeneffekt: Kinder lernen im Streit soziale Fähigkeiten. Nicht nur Nachgeben ist wichtig. Manchmal muss man sich im Leben durchsetzen. Und seine Meinung vertreten.
Geschwister ersetzen keine Freunde. Deswegen kann man keine Freundschaft erzwingen. Nach Emilys Geburt habe ich darauf geachtet, dass Leon weiterhin seine Kumpels trifft. Damit ein Teil seines Lebens wie gewohnt weiterläuft und er mit gleichaltrigen Kindern spielt.
Aber trotzdem kannst du dazu beitragen, dass deine Kinder ein gutes Team werden.
Schenke beiden Kindern gleich viel Liebe.
Eins ist pflegeleicht und das andere steckt mitten in der Trotzphase? Gerade dann ist es wichtig, dass beide Kinder sich als wertvoller Teil der Familie sehen.
Einige Eltern planen mit jedem Kind Exklusivzeit ein. Freunde von uns wechseln sich mit Ausflügen ab. Mal macht Papa was mit dem großen und Mama mit dem kleinen Kind und beim nächsten Mal andersherum.
Dadurch entwickeln sich oft wunderbare Gespräche und man kommt sich näher.
Plane Ausflüge und Rituale als Familie.
Eine gemeinsame Unternehmung muss nicht teuer sein.
Sonntag zusammen in den Wildpark, auf den Spielplatz gehen, im Wald Blätter sammeln oder ein ausgiebiges Frühstück genießen.
Auf Instagram ist der Hashtag „qualitytime“ beliebt. Anstatt den Kids den ganzen Tag nebenbei zuzuhören, ist es schöner, Zeit einzuplanen, die nur der Familie gehört.
Auch wenn es mich Überwindung kostet – mein Handy schalte ich dann (meistens) aus. Habe ich es neben mir liegen, bin ich dauernd abgelenkt. Bei jedem Pieps muss ich nämlich sofort schauen, wer mir eine Nachricht geschickt hat.
Der Vorteil von gemeinsamen Unternehmungen: Sie stärken nicht nur euer Gefühl, zusammenzugehören. Auch die Beziehung deiner Kinder untereinander wird gefestigt.
Brettspiele verbinden eine Familie und sorgen für Lacher.
Lobe deine Kinder.
Wir freuen uns darüber, dass Emily und Leon sich super verstehen. Lob kommt detailliert am besten an. Wenn wir beschreiben, was wir toll finden:
„Super, wie du deiner kleinen Schwester hilfst.“ Oder: „Klasse, dass du deinem großen Bruder sein Rennauto zurückgibst.“
Kinder, die sich geliebt fühlen, können Liebe weitergeben.
Eine Entschuldigung muss von Herzen kommen.
Von einigen Eltern unter euch bekomme ich jetzt sicher einen auf den Deckel. Aber Emily muss sich nicht entschuldigen, wenn sie nicht will. Richtig gelesen.
Oft warte ich ab und dann kommt das „Sorry“ später, wenn ich nicht daneben stehe. Die Maus mag es nämlich nicht, etwas zu sagen, weil sie es jetzt auf der Stelle muss. Kann ich verstehen. Hat sie von mir. 😉
Jedes Kind ist so wie es ist wertvoll und möchte das spüren.
Das Schlimmste was man als Eltern tun kann? Meiner Meinung nach ist das Vergleichen. „Deine Schwester konnte das schon in deinem Alter.“ „Dein Bruder hört besser zu.“
Bist du perfekt? Nein. Ich auch nicht. Dein Kind ist toll, so wie es ist. Nicht besser als das andere, sondern anders.
Mische dich so wenig wie möglich ein.
Freies Spielen ist super. Dabei wird häufig automatisch Streit geschlichtet. Einmischen bringt die Gefahr auf „einer Seite zu sein“. Das ist nicht fair, wenn man nicht die ganze Zeit dabei ist.
Handeln soll man meiner Meinung nach „nur“, wenn ein Kind dem anderen bewusst weh tut.
Jetzt bist du dran. Hast du weitere Tipps für meine Leser oder mich? Ich freue mich drauf.
Hinterlasse mir auch einen Kommentar, wenn du eine andere Meinung hast. Ich freue mich über eine andere Sichtweise und erweitere gern meinen Horizont.
Elischeba
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Richtig schöne Tipps. Einen davon habe ich mir gemerkt – ich mische mich zu oft ein 🙂
Autor
Hallo Tanja,
Danke für dein Feedback. Es passiert auch einfach schnell, dass wir uns einmischen. Es ist ja auch lieb gemeint. 😉
Alles Gute von Elischeba
Finde ich interessant, dass du Emily nicht zu einer Entschuldigung „zwingst“ ….. auch nicht wenn sie extra etwas kaputt gemacht hat?
Autor
Auch dann nicht. Weil sie es von sich aus tut sobald sich die angespannte Situation etwas „beruhigt“ hat. Aber wenn jemand sauer ist und er dann sofort Entschuldigung sagen MUSS finde ich das doof.
Eine Entschuldigung soll von Herzen kommen.
Wenn ich meinen Mann ungerecht behandele sehe ich das oft nicht sofort ein, sondern wenn ich ein paar Minuten später darüber nachdenke. Und dann komme ich an und sage „Sorry ….war mein Fehler“….
Diese Zeit möchte ich meiner Tochter auch lassen.
Liebe Grüße von Elischeba
Ich finde wir sollten unseren Kindern im allgemeinen mehr zutrauen…das miteinander lernen sie von alleine. Wenn sie sehen das Mama und Papa ihre kleinen und großen Probleme ernst nehmen fühlen sie sich ernst genommen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit reden viel weiterkomme als mit schimpfen.
Liebe Grüße Vicki
Autor
Ja so sehe ich das auch. Danke für dein Feedback.
Kompliment Elischeba für diese auch heutzutage noch ungewöhnliche Sichtweise. Du liegst damit voll auf meiner Linie. Auch ich hab versucht, meine Kinder nicht zu einer Entschuldigung zu zwingen, wenn sie nicht von sich aus dazu bereit waren. … und schon gar nicht „vor versammelter Mannschaft“! Zumal ich es als Kind selbst anders erlebt habe.
Aus meiner Erfahrung als Vater ist es am besten, wenn sich Eltern aus Streitigkeiten zwischen Geschwistern raushalten … außer sie werden als Schlichter ausdrücklich gewünscht oder es kommt zu Handgreiflichkeiten zwischen den Geschwistern.
Autor
Das freut mich sehr, dass du das auch so siehst wie ich, Reinhard.
Stimmt – vor versammelter Mannschaft „entschuldigen müssen“ ist doof …..
Mach weiter so wie du bist! 🙂
Liebe Grüße von Elischeba
Wenn mein Bruder und ich uns früher um ein Spielzeug gestritten haben und uns nicht einigen konnten, wurde dieses erstmal von Mama oder Papa einkassiert. So nach dem Motto wenn 2 sich streiten freut sich der Dritte. Dann waren plötzlich aus unserer Sicht unsere Eltern „gemein und doof“ und wir als Geschwister waren uns wieder einig. Wenn meine Mädchen später alt genug zum streiten sind, werd ich das, denke ich, genauso machen.
Autor
Auch interessant! Danke fürs Feedback. 🙂
Die Sache ist die, wenn ich meine Kinder zu einer Entschuldigung zwinge, hat sie (die Große) nicht gelernt. Sie entschuldigt sich, weil sie geliebt werden will oder damit alles wieder gut ist. Aber nicht weil es ihr leid tut. Das ist meine Beobachtung. Ich bin sonst nicht so von der Fraktion „auch Konsequenzen sind Strafen“. Aber in diesem Punkt stimme ich überein. Ich will mich auch nicht einmischen, hat meine Mama früher auch nur selten gemacht und ging gut. Auch wenn gestritten wurde, dass die Wände wackelten. Aber eine Frage: Was machst Du, wenn das große Kind dem kleinen mit einem Gegenstand ins Gesicht oder auf den Kopp haut?
Meine zwei sind 1 und 4. Und die einjährige fängt bloß gut an sich zu wehren. Aber so eine Kraft hat sie noch nicht… Und ich muss sagen, dann greife ich ein. Und finde das (im Moment) auch richtig. Aber wie würdest Du das sehen?
Autor
Wenn ein Kind dem anderen weh tun würde, dann würde ich eingreifen.
Ansonsten nicht.
Schön, dass wir das ähnlich sehen 🙂
Sehr viel Wahrheit, vieles mache ich auch so
Eines mache ich aber bewusst ganz anders… Ich vergleiche Stärken und Schwächen der Kinder. Nie böse oder um sie gegeneinander auszuspielen… Mir ist wichtig, dass sie ihre Stärken und Schwächen kennen. Außerdem kommt es vor, dass Sätze fallen wie „du findest deine Mal-Künste nicht so gut? Frag doch deine Schwester, ob sie dir hilft, dafür könntest du ihr bei dem Puzzle helfen, darin bist doch du der Beste.“ Ist das verständlich ausgedrückt?
Toll finde ich deine Art mit Entschuldigungen umzugehen bei diesen larifari erzwungenen Entschuldigungen wird mir regelmäßig übel
Wem sollen die Nutzen bringen, ausser dem Ego der Eltern
Liebe Grüße!
Autor
Hallo Sarah,
Danke für dein Feedback. Find ich interessant, mit welchem Hintergrund du Schwächen vergleichst. Da gibt es sicher kein Richtig und Falsch.
Ich fühle mich so wohler, vielleicht auch weil ich als Kind massiv verglichen wurde (in Verbindung mit sehr harten Urteilen).
Genau – eine Entschuldigung die erzwungen ist bringt sowieso nix.
Alles Liebe von Elischeba
Ich finde es gut, dass hier schon die Bindung unter Geschwistern gefördert wird. Das könnte auch Streit im Erwachsenenalter vorbeugen. Ich hätte mir das auch gewünscht, aber nun muss ich sogar zu einem Anwalt für Erbrecht.