Was das alles schnell geht. Vor zwei Jahren um diese Zeit bin ich mit einem XXL Bauch durch die Gegend gelaufen und habe mich gefragt, wie das Leben als Mama denn wohl so sein wird. Heute gehe ich mit einem kleinen Jungen zur U 7 – die Vorsorgeuntersuchung für Kleinkinder zwischen dem 21. und 24. Lebensmonat.
Aber worum geht es bei der U 7 überhaupt? Der Arzt macht sich von der Motorik und der körperlichen und geistigen Entwicklung des Kindes ein Bild. Mein Mann Pierre und ich sind heute bei Dr. Lütkemeier in Coesfeld, da wir ihn besonders sympathisch finden und er sich genug Zeit für unsere Fragen nimmt.
Das findet auch unser Wonneproppen. Denn er macht die gesamten Untersuchungen super relaxed mit. Na gut, der Doc weiß auch, wie man Mini Chefs gekonnt besticht. Um zu schauen wie sich der kleine Mann auf Zehenspitzen stellt, verteilt er leicht grinsend Gummibärchen auf der Tischkante. Da muss mein kleiner Schatz nicht zweimal überlegen, ob er sich die Leckereien krallt.
Leon wird nächsten Monat zwei Jahre alt – mit ungefähr anderthalb Jahren beginnt die Trotzphase. Unser kleiner Schatz weiß zwar genau, was er will, doch wurden wir bis jetzt von den bekannten Tobsuchtsanfällen im Supermarkt oder ähnlich krassen Wutanfällen verschont.
Doch auch hierfür bekommen wir – falls es mal schlimm wird – tolle Tipps. Ruhig mal ignorieren und ins andere Zimmer gehen – die Mini Chefs kommen schon irgendwann wieder gut gelaunt hinterher.
Streit mit anderen kleinen Freunden im Sandkasten? Ist völlig normal. Das Beste was Eltern tun können, ist auch hier „Kinder einfach machen lassen“ … natürlich nur, solange sie andere nicht bewusst verletzen. Aber mal dem Kumpel sein Spielzeug wegnehmen und laut „meins“ rufen? Hey, das gehört zum größer werden nun mal dazu. Es ist für das weitere Leben gar nicht so schlecht, wenn die Kleinen lernen, das unter sich auszumachen.
Mit Leons Wortschatz ist Dr. Lütkemeier ebenfalls zufrieden. Schön. Wichtig finde ich hier, dass man sich als Eltern nicht dadurch stresst, dass man seine Kids ständig vergleicht. Mädchen haben zum Beispiel häufig eher einen größeren Wortschatz als Jungs. Na wir Frauen halt. Wir reden ja auch als Erwachsene meist mehr als Männer. Jungs sind dafür häufig sportlicher und mutiger beim Klettern.
Der Sohn einer Freundin hat lange Zeit gar nicht gequatscht. Dann fing er an – aber gleich richtig. Mit ganzen Sätzen. Von einem Tag auf den anderen. Ein kleiner Perfektionist eben, der keine halben Sachen macht.
Auch das Thema Schlaf steht bei der U 7 an. Ein bisschen besorgt berichte ich, dass mir eine andere Mutter mit strengem Blick prophezeit hat, dass ich schuld sein könnte, wenn Leon später schlechte Noten hat, da er so spät schlafen geht.
Rasch erhalte ich vom Doc die Antwort, dass das Bauchgefühl der Eltern oft gut ist und dass jedes Kind anders ist. Leon haut sich gegen 21 Uhr 30 aufs Ohr und schläft bis circa sieben Uhr morgens durch. Mittags braucht er hin und wieder noch Schlaf – aber auch nicht immer. Solange Leon tolle Fortschritte macht und super drauf ist, sei doch alles bestens. Schön! Da freut sich auch mein Mann, denn der liebt es, abends mit dem Wirbelwind zu toben. Ein Kind, das um 19 Uhr schlafen geht, würde er lediglich an den Wochenenden wach sehen.
Wo ich einmal bei meinen Beichten bin, da gestehe ich Dr. Lütkemeier ebenfalls, dass mehrere Eltern unabhängig voneinander festgestellt haben, dass wir nicht streng genug sind. Auch hier erhalte ich zur Antwort, dass unser Bauchgefühl bei der Erziehung richtig liegt. Mit dem Hinweis, dass wir bei aufgestellten Regeln jedoch konsequent sein müssen. Das sei ganz wichtig! Im Alltag gar nicht immer so leicht, wenn man dem Charme seines Kindes hoffnungslos verfallen ist.
Aller guten Dinge sind Drei. Nächste Beichte. Ich hätte Leon – als ich mal dringend Zeit für mich brauchte – und der Zwerg keinen Bock auf einen Mittagsschlaf hatte – hin und wieder mal eine ganze „Sesamstrasse DVD“ gucken lassen. Von vorne bis hinten. 45 Minuten lang. Doch rasch füge ich hinzu, dass der kleine Mann dabei ganz entspannt ist, zwischendurch laut lacht und erzählt, was er im Fernsehen sieht.
Feedback? In Ordnung so. Darf ich sogar wiederholen. Immerhin freut sich Leon riesig, wenn ich ihm sage, dass er die „Sesamstrasse“ gucken darf. Dann fragt der Mini Chef nach einer Decke und was zum Trinken und macht es sich so richtig gemütlich.
Spannend wird es beim Messen und Wiegen. Der Doc legt ein Gummibärchen auf den oberen Teil der Waage – Leon klettert rasch drauf und wir sehen, dass er knapp 15 Kilo schwer ist. Wow! Dann wird gemessen. Echt schon 90 Zentimeter groß? Cool. Absolut neugierig werde ich, als mir der Arzt bestätigt, dass er mir tatsächlich ungefähr ausrechnen kann, wie groß unser Stammhalter wird. Yes. Dafür braucht er folgende Maße: Körpergewicht, Kopfumfang und Größe.
1,87 Meter. Wow. Sympathische Größe, findet mein Mann. Bei einem 1,95 Meterkerl müsste er zu weit hoch gucken. Ich nehme mein Männchen auf den Arm, kuschele den Jungen an mich und kann mir in dem Moment kaum vorstellen, dass er mal ein großer Mann wird. Einer, auf den die Mama mächtig stolz sein wird.
Bei der U 7 wird generell viel geredet und hinterfragt. Wir freuen uns darüber, dass alles in Ordnung ist und fahren recht hungrig nach Hause. Da wird erstmal zusammen Pasta gegessen. Und der Vorsatz gefasst, dass wir das unbedingt beibehalten wollen, ausgiebig zusammen am Essentisch zu sitzen, wenn wir alle da sind.
Bis zum nächsten Mal und liebe Grüße von
Elischeba
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Schöner Bericht wie immer – die U 7 steht uns auch bald bevor – Lara ist leider schon „etwas mehr“ in der Trotzphase 😉 aber schreib das nicht zu laut, dass du da mit Leon Glück hast – kannst morgen schon die „Szene im Supermarkt“ erleben – bei uns ging das von heute auf morgen – Lara war das liebste Kind bis sie 17 Monate alt war!
Vielen Dank für diesen Bericht über eure Vorsorgeuntersuchung U7. Interessant, dass dort hauptsächlich viel geredet wurde über den Entwicklungsstand. Wir haben diese Vorsorgeuntersuchung auch bald vor uns und ich wollte mir mal einen Erfahrungsbericht anschauen.