Wie süß ist das denn? Auf der Treppe der Grundschule begrüßen uns Kinder.
Jedes hält ein selbstgemaltes Bild hoch. Mit einem Namen. Nicht dem eigenen Namen. Nein – mit dem Namen unserer i-Männchen.
Dann laufe ich auf einen Jungen zu, der ein Blatt mit „Leon“ zeigt. „Oh, das ist der Name von meinem Sohn,“ rufe ich begeistert. Der Viertklässler schaut mich erstaunt an. Unser Junior ist bereits vorgerannt.
Später erfahre ich, dass es sich um Paten handelt. Ältere Kinder haben die Aufgabe, sich um jüngere zu kümmern. Super! Das fördert soziales Verhalten. Find ich gut.
Zusammen mit unseren i-Dötzchen werden wir in die Aula geführt. Vorne stehen die Lehrer. Neugierig schaue ich mich nach Leons Klassenlehrerin um. Ich erkenne sie am Maskottchen in ihrer Hand. Das verrät die Klasse.
Super, dass sie sympathisch aussieht. Überhaupt sind alle nett.
Das macht mir den heutigen Tag leichter. Denn ich fühle mich komisch. Weder gut noch schlecht. Etwas dazwischen. Anders als sonst.
Aber dazu später mehr. Oben in der Aula singen Kinder rührende Lieder. Meine Augen werden feucht und mein Magen spielt verrückt.
Leon sitzt mit anderen Kindern in der ersten Reihe. Cool wie immer. Freut sich auf die Schule und versteht nicht, wieso Mama und Papa so schauen, als würde er nach Amerika auswandern.
„Jetzt werdet ihr in eure Klassen gehen und eure erste Schulstunde haben“ verkündet die Direktorin. Für Eltern stehen Kaffee und Kekse bereit.
Wir suchen das Gespräch zu anderen Eltern.
Eine Mutter fragt mich, wieso mir der Schulstart schwerer fällt als der Beginn vom Kindergarten. Ich antworte ihr, dass ich im Kindergarten kann und in der Schule muss. Das fühlt sich anders an.
Vor allem geht mir das zu schnell. Pierre und ich stehen mitten in der Schule und realisieren langsam…..
Nachdem wir die Kinder holen, ärgere ich Pierre. Er hat die Lehrerin gefragt, ob wir Leon bis ins Klassenzimmer bringen dürfen oder nur vor der Schule absetzen. „Die denkt jetzt bestimmt, dass du ein Helikopter Vater bist“ lächele ich.
Allerdings habe ich auch keinen besseren Eindruck hinterlassen. „Echt, die haben schon ihren Stundenplan bekommen?“
Meine Frage zeigt, wie überfordert ich damit bin, wie schnell alles geht. Eigentlich passiert alles im normalen Tempo. Aber ich komme nicht hinterher.
Was wir nachmittags machen? Keine große Party. Nichts Besonderes. Das steht erst Sonntag auf dem Programm.
Heute überfordert uns die Einschulung genug.
Erstens sind wir zu überwältigt, um Gäste zu bewirten. Zweitens möchten wir mit den Kindern in Ruhe die Schultüten auspacken. Zeit mit ihnen haben. Den Moment erleben.
Du kannst dir auch ohne Stress einen schönen Tag machen. Kinder lieben freies Spielen. Kinder brauchen Eltern, die entspannt sind. Deswegen sind wir gern unperfekt.
Wie soll ich mit meinen Kindern das Auspacken der Schultüte genießen, wenn ich das Haus voller Gäste habe?
Steht das Schulkind im Mittelpunkt, wenn die Erwachsenen sich mit Kaffee und Kuchen um den Tisch versammeln?
Wir lieben Besuch. Aber Familie und Freunde kommen erst am Sonntag. Dann haben wir den ganzen Samstag zum Planen und Vorbereiten.
Denkt bitte nicht, dass eure Kinder etwas Großes zur Einschulung erwarten.
Es ist der Tag des Schulkindes. Macht das, worauf es Lust hat. In entspannter Atmosphäre.
Es gibt bei der Einschulung kein Richtig oder Falsch.
Aber wenn du entspannt an die Sache ran gehst, dann könnt ihr den Tag besser genießen.
Pierre und ich holen Alben aus dem Schrank, die mehr als 30 Jahre alt sind.
„Schaut mal Kinder, so hat Mamas Schultüte ausgesehen.“
Emily und Leon wollen unbedingt wissen was drin war. Wie praktisch, dass mein Vater jeden Handgriff in die Zuckertüte dokumentiert hat.
Eine schöne Puppe und eine eigene Kamera. Ein paar Seiten später siehst du Bilder im Album, die ich damit erstellt habe. Die Freude am Fotoapparat ist definitiv geblieben.
Morgen steht der erste richtige Schultag bevor. Mama und Papa sind aufgeregt. Emily findet es toll, dass sie noch drei Jahre in den Kindergarten darf. Leon freut sich auf die Schule.
Und in drei Jahren steht er auch auf der Treppe und wird Pate für ein jüngeres Kind. Das ist das Leben.
Eure Elischeba
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Du bist aber schnell – heute Einschulung und schon ist der Aritkel online – aber ich habe es ehrlich gesagt gehofft, dass der Artikel schnell kommt 🙂
Alles GUTE!!!
Ja wenn die Eindrücke so frisch sind, schreibt es sich am besten 😉 Das freut mich sehr, dass du darauf gehofft hast.
Alles Gute, Leon! Ab der 5. Klasse freust du dich auf die Ferien 🙂
Ha ha das glaub ich auch … im Moment liebt er (noch) die Schule.
Herzlichen Glückwunsch! Und tolle Fotos, die du da von deiner Kinder-Zeit hast. Die würde ich ja mal gern in groß sehen – beziehungsweise das ganze Album durchstöbern 🙂
Ich kann es ja mal bei Instagram in der Story zeigen …..
Dafür dass deine Bilder über 30 Jahre alt sind, haben sie eine sehr gute Qualität. Meine sind nur 20 Jahre alt und unschärfer. Ich würde die Fotos auch gern in „groß“ sehen 🙂
Glückwunsch, lieber Leon! Du bist ein toller Junge.
Ja mein Vater hatte eine gute Spiegelreflexkamera und hat schön scharf gestellt … digital gab es damals ja noch nicht …
Hallo Elischeba!
Ich bin gerade total sentimental. Uns steht die Einschulung am Montag bevor und unser Sohn heißt auch Leon! Meine Gefühle spielen momentan auch verrückt, weil ich es immer noch nicht fassen kann, dass 7 Jahre so schnell vergangen sind. (Er hat nämlich am Dienstag auch noch Geburtstag.)
Ich wünsche eurem Leon, dass er sich schnell einlebt und gerne zur Schule geht. Das ist wohl das wichtigste! Bei uns steht übrigens Fussball ganz hoch im Kurs – daher haben wir natürlich alles im Fussballdesign – selbst die Hausschuhe!
Schicke dir ganz liebe Grüße aus Oberösterreich!
Hallo liebe Birgit,
ohhh wie schön! Leon ist ja auch ein toller Name.
Wir waren übrigens im Jahr 2016 in Österreich – am Wilden Kaiser.
Alles Liebe und Gute für euch! Ich wünsche euch einen tollen Start in die Schule!
Herzliche Grüße von Elischeba
Wow – und das ist jetzt schon bald wieder ein Jahr her 🙂