„Legen Sie sich während der Schwangerschaft hin, Frau Wilde. Jetzt das Kinderzimmer fertig zu machen, ist der völlig falsche Zeitpunkt. Wenn das Baby einmal da ist, dann schläft es sowieso den ganzen Tag, dann können Sie immer noch Handwerker kommen lassen.“
Na, wie gut, dass ich Anfang Januar 2012 nicht auf den Rat der 60-jährigen Dame gehört habe. Auch weiß ich nicht, wo meine kinderlose Gesprächspartnerin die Info her hatte, dass man mit Säugling alle Zeit der Welt hat.
Klar, die ersten Tage nach seiner Geburt hat Leon tagsüber tatsächlich viel geschlafen. Aber bereits seit der zweiten Woche ist der Wonneproppen wie verwandelt.
Schlafen scheint langweilig zu sein. Herumgetragen zu werden und die Welt da draußen zu entdecken, ist doch viel spannender! Wir lieben unser aufgewecktes Kerlchen über alles!
Und wir sind verdammt froh darüber, dass das Kinderzimmer bereits zwei Wochen vor der Entbindung komplett fertig war – denn auch ein aufgebauter Wickeltisch mit Heizstrahler und allem, was Mama zum Windeln wechseln braucht, ist mega praktisch!
Nachts schläft unser Knirps im Balkonbettchen bei Mama und tagsüber döst er nach dem Stillen schon mal ein bisschen im zweiten Bett im eigenen Kinderzimmer oder auf einer Decke im Wohnzimmer direkt neben uns.
Meine Hebamme hat mir geraten, Leon an einen vierstündigen Essens-Rhythmus zu gewöhnen. Das ging anfangs einigermaßen gut – jetzt hat der Knirps wesentlich häufiger Hunger und zeigt mir das auch deutlich.
Jedes Baby ist eben anders – Leon ist besonders groß, voller Energie und kräftig. Wenn ich eins verstehen kann, dann dass Hunger haben doof ist. Mit leerem Magen wird die Mama doch auch voll aggressiv.
Deswegen habe ich den gut gemeinten Rat meiner Hebamme nicht lange durchhalten können – mein Baby soll doch gefüttert werden, wenn es Hunger hat!
Aber egal, was er tut – Leon ist verdammt süß dabei! Freundinnen und Nachbarinnen, die mein Söhnchen bereits kennen gelernt haben, würden mir den Zwerg am liebsten klauen. „Och, darf ich den bitte noch mal auf den Arm nehmen?“ Dann Schwärmereien was das Zeug hält. Da ist Mami doch mächtig stolz!
Momentan hat mein Mann Pierre noch Elternzeit und verwöhnt mich täglich mit tollen Gourmet-Gerichten. Einkaufen und mir was Kulinarisches zaubern – das macht Pierre mit Leib und Seele. Leon scheint ein Papa-Kind zu werden.
Abgesehen vom Stillen beruhigt sich unser Baby bei ihm nach meinem Empfinden noch etwas schneller als bei mir. Ich freue mich darüber, dass Pierre so ein Traumvater ist und jeden Augenblick mit seinem Stammhalter genießt. Leon spürt, dass sein Dad eine Menge Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt.
Ob das erste Bad mit der Hebamme oder ein Spaziergang im Park – die bewegenden Momente der zweiten Lebenswoche meines kleinen Lieblings habe ich in dem folgenden Video festgehalten:
Nun genießen wir bereits die dritte Woche mit Leon und lassen uns von unserem neuen Mitbewohner täglich verzaubern.
Bis zum nächsten Mal und liebe Grüße von Elischeba
Fotos: Marc Vollmannshauser von der BILD Zeitung und privat