Kürzlich habe ich einen Kumpel geärgert. Ich habe ihm erzählt, dass Leon sich beim Wickeln von seiner gelben Stoffente demonstrativ weggedreht und dem Müll zugewendet hat. Der war nun mal spannender als sein eigentlich gut durchdachtes Geschenk. Was das denn für „Müll“ gewesen ist, wollte dieser Martin am Telefon wissen. Die Verpackung von Windeln, die ich danach entsorgen wollte. Aber die raschelt doch so schön.
Welche Sachen gehören denn zu Leons Lieblingsspielzeug? Bereits wenige Tage nach der Geburt war ersichtlich, dass alles mega spannend ist, was runter hängt und wo man gegen hauen kann. Das fing bei der Wickeltisch-Auflage an und hörte beim wackelnden Spielzeug über dem Bett auf. Als Mama fand ich das faszinierend, wie mein kleiner Wonneproppen von Woche zu Woche immer gezielter die runter hängenden Holzteile oder Stofftierchen berührt hat.
Muss ein Baby denn viel Spielzeug haben oder sollte das unbedingt teuer sein? Definitiv nicht. Es geht sowieso nichts über ausgiebige Kuscheleinheiten mit den Eltern – deren Gesichter sind für die Zwerge eh spannender als alles aus dem Kinderladen.
Leon schläft in der Nacht neben uns in seinem Balkonbettchen und tagsüber lege ich ihn gelegentlich in sein Bett im Kinderzimmer, wo es vor Spielsachen nur so wimmelt. Doch häufig scheint kaum etwas so spannend zu sein, wie der günstige Activity Rossmann Würfel für weniger als fünf Euro.
Den schnappt unser Wonneproppen sich immer und immer wieder und haut so feste und begeistert damit rum, dass man den Zwerg auch auf der oberen Etage unserer Maisonette hört. Ebenso günstig und beliebt ist das Babylove Spielbuch vom DM – es raschelt doch so schön beim Spielen und fühlt sich klasse an.
Als wir kürzlich Besuch von Eltern mit einem zweijährigen Goldstück hatten, da war es regelrecht herzerwärmend zu sehen, wie die zwei zusammen gekuschelt haben. Benjamin und sein älterer Bruder Samuel waren ganz und gar nicht zimperlich mit Leon – sie haben ihm fünf große Spielautos auf den Bauch gelegt – was ihn wiederum null gestört hat. Lustig war es, wie die sich gegenseitig begrapscht haben. „Na, so wird das sein, wenn Leon noch ein Geschwisterchen kriegt“ meinte Mutter Viviane mit einem Augenzwinkern.
Die letzten Tage war ich ein bisschen im Ebay-Kaufrausch. Die Krokodil-Spieldecke von Sterntaler fand ich so schön, dass ich bis zum Schluss der Auktion vor meinem Mac gesessen habe. Dann konnte ich rufen: Eins, zwei, drei … meins! Yes – geschafft.
Ich nehme mein Söhnchen immer in das Zimmer mit, in dem ich mich aufhalte und da sind Spieldecken mit runter hängenden Teilen echt praktisch. Aber ganz ehrlich? Viele Sachen davon habe ich auch für mich gekauft. Wenn man Mama wird, dann wird man eben selbst auch wieder ein bisschen zum Kind. Und dann findet man es gemütlich, wenn im Wohnzimmer Kindersachen rumfliegen. Wer hätte das vorher gedacht?
Absolut gern ist Leon draußen in der Natur. Heute hat unser Goldschatz sogenannten Monatstag, denn am 21. Mai 2012 hat er das Licht der Welt erblickt. Mein Mann Pierre war beim Schachspiel und mein Söhnchen und ich haben auf einer Wiese voller bunter Blätter gechillt und den goldenen Oktober genossen. Möglicherweise der letzte warme Tag des Jahres?
Toll war es, unser Männchen bei der ersten Tuchfühlung mit bunten Blättern zu beobachten. Und dann habe ich daran gedacht, wie ich heute vor fünf Monaten, also am 21. Mai 2012 im Kreißsaal lag. Wie ich nicht mehr konnte, nach einem Kaiserschnitt oder sonst etwas gebettelt habe und der Arzt meine Hand genommen hat und sie Richtung Leons Kopf geführt hat, der da schon beinahe ein Stückchen draußen war.
Und wie der Doc um acht Uhr versprochen hat: Frau Wilde, wenn Sie jetzt durchhalten, dann sind Sie in zwei Stunden Eltern. Yes. Und was für welche. Absolut verliebt in unseren Goldschatz.
Einen schönen Herbst von Elischeba