Och wie doof. Da laufe ich bei herrlichem Sommerwetter Richtung Bürgerbüro und erfahre, dass ich kein Betreuungsgeld erhalten werde. Wieso das denn? Immerhin ist mein Söhnchen Leon doch nicht in der Kita und da ich freiberuflich tätig bin, kann ich mich recht gut zu Hause um ihn kümmern.
In den Kindergarten soll er (halbtags) doch erst mit circa drei Jahren gehen, damit er kleine Freunde findet und in einer Gruppe Spaß hat. Denn was ihm da an sozialer und spielerischer Förderung geboten wird, das kriege ich alleine gar nicht hin.
Aber mit seinen 14 Monaten ist es so, wie es jetzt ist, für uns alle sehr angenehm. Na ja – so rasch und entdeckungslustig wie der Kleine durchs Haus rennt, ist es schon was stressig. Zwischen meinen Tätigkeiten als Kolumnistin und Hausfrau hört man mich manchmal plötzlich laut schreien: Leon, NEIN. NEIN. NEIN. Ihr kennt das.
Aber wieso gibt es kein – umgangssprachlich genanntes – Hausfrauengehalt für mich? Weil ich berufstätig bin? Nein. Der Grund ist ein anderer. Leon ist dafür drei Monate zu früh auf die Welt gekommen. Schlimm? Auf keinen Fall. Denn drei Monate später wäre Leon nicht Leon geworden und dieses Kind ist so wie es ist ein Geschenk des Himmels.
Richtig – Betreuungsgeld erhalten lediglich Eltern, deren Nachwuchs ab dem 01. August 2012 auf die Welt gekommen ist. Gutes Timing – falls euer Kind dazuzählt 😉 Der Sinn dahinter?
Das Betreuungsgeld ist eine Transferleistung vom Staat an Eltern, die ihre Kinder nicht in öffentlichen Einrichtungen betreuen lassen. So soll die Erziehungsarbeit honoriert werden. Na ja – sagen wir mal – ein Beitrag dazu wird geleistet. Eure Arbeit ist sicher mehr wert! Eine Tagesmutter darf trotzdem in Anspruch genommen werden.
Wie viel Geld gibt es denn? Nach aktuellem Stand ab August 2013 für jedes Kind bis zwei Jahre monatlich 100 Euro. Ab 2014 gibt es noch mal 50 Euro extra – also 150 Euro insgesamt. Sowohl für zwei- als auch für dreijährige Kleinkinder.
Wieso erhalten denn Eltern mit Kids, die vor dem 01. August 2012 Nachwuchs bekommen haben, keine Leistungen? Ein früherer Schulkollege, der das gleiche „Luxusproblem“ hat wie ich, meint dazu mit einem Augenzwinkern, dass diese Eltern einfach mehr Geld haben und keine Hilfe vom Staat brauchen. Aha.
Wie findet ihr die staatliche Idee mit dem Betreuungsgeld? Was spricht dafür? Was dagegen? Ich freue mich auf Feedback unter meinem Blogeintrag und wünsche euch und euren Liebsten ein wunderschönes Wochenende.
Eure Elischeba