Da muss ich immer wieder schmunzeln. Wenn ich mich an so manche Aussage von meinem Schatz Pierre erinnere. Und dann kommt es mir plötzlich so vor, als wäre das ein anderer Pierre als damals.
Damals. Na ja, Leon ist erst 17 Monate jung. Aber manchmal scheint es mir so, als wären wir schon viel länger zu dritt. Als wenn es eine halbe Ewigkeit wäre. Und er irgendwie schon immer zu uns gehören würde.
„Was bin ich froh, dass du nicht so `ne Frau bist, die unbedingt Kinder haben möchte“, meinte er vor gefühlten zehn Jahren zu mir. Lustig fand ich es, als er einen Kumpel abholen wollte und der noch 15 Minuten länger brauchte. Dann stand mein Mann da mit dem acht Jahre jungem Sohn des Kollegen und wusste gar nicht, was er mit ihm anfangen sollte.
Worüber denn jetzt bloß reden? Ich musste lachen, als er mir erzählt hat, dass diese 15 Minuten ihm wie eine Ewigkeit vorkamen. Und als wir bei irgendwelchen Eltern aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zu Besuch waren, da fand er den Abend erst dann richtig gemütlich und nett, als ENDLICH die Kinder im Bett waren.
Und jetzt? Da frage ich mich manchmal: Ist das der gleiche Pierre wie damals? Tja. Bist du Papa ist plötzlich alles anders. Glaub mir, Pierre ist oft mehr Papa als ich Mama.
Heute haben wir mit einem Dreijährigen und unserem Leon draußen zusammen Fußball gespielt. Wie interessiert sich Pierre auch mit diesem Noah beschäftigt hat – früher völlig undenkbar. Obwohl er Kinder natürlich schon immer mochte. Aber den Draht dazu, den er hat erst durch unseren Leon erhalten.
Manchmal könnte ich mich darüber richtig beömmeln. Da habe ich Sandspielzeug gekauft, weil es schön bunt und billig war und ich noch Platz im Einkaufswagen hatte.
Zuhause mein besorgter Schatz: Das könnte doch in China angefertigt sein. Sollen wir dem Leon nicht lieber nur deutsches Markenspielzeug kaufen? Schuhe für Leon doch bitte lieber neu kaufen. Das ist bestimmt besser für seine Füße. Und natürlich nur die besten Säfte für unser Männchen.
Ein ganzes Jahr in einem 15 Minuten Video
Herrlich ist es, die beiden zusammen zu beobachten. Mein Schatz kommt mir dann vor wie 20 – obwohl er – so rein theoretisch – zu der Kategorie „reiferer Vater“ gehört.
Aber tobt er mit Leon, dann ist er jünger als jung. Ausdauernd. Wild. Die zwei verstehen sich absolut blendend. Pierre könnte sich stundenlang am Stück mit Leon beschäftigen – es würde ihm nie langweilig werden. Abends nach seinem langen Bürotag ist völlig klar: Wickeln ist Männersache.
Wie Pierre dafür belohnt wird? Sobald Leon ihn nur ansatzweise abends im Treppenhaus hört, springt er auf, jauchzt vor Freude und rast mit einem mega Tempo Richtung Tür. Dann ruft er ganz laut Papa, Papa, Papa und streckt die Arme aus.
Tja. Bist du Papa ist eben plötzlich alles anders.
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Wie war oder ist es bei euch? In unserem Freundeskreis geht es den jungen Vätern fast immer genauso wie Pierre. Sie sind voller Leidenschaft Papa. Mit Begeisterung und Hingabe.
Allerdings habe ich auf dem Spielplatz eine Mutter kennengelernt, die darüber geklagt hat, dass sie „alleinerziehend mit Mann“ sei. Er würde lieber Fußball gucken, als sich auch mal um den Nachwuchs zu kümmern. Das tat mir richtig leid. Nun, Pierre hat auch lange Bürotage und spielt Sonntags öfter mal im Schachverein.
Aber ist Pierre zuhause und hat Zeit, dann ist er absolut auf Leon fixiert. Die Vaterbindung ist gerade für Jungs ganz wichtig. Falls du also Papa bist und meinen Blog zufällig liest (ich habe hier sonst zu 80 Prozent weibliche Leserinnen), dann denke doch daran, dieses wertvolle Verhältnis früh aufzubauen. Du profitierst das ganze Leben davon.
Und falls du als Mama meinen Blog liest: Väter brauchen das Gefühl, dass man ihnen als Mama vertraut, dass sie ihr Ding schon gut machen.
Ständiges Verbessern macht die Väter mutlos. Sie gehen es manchmal eben spielerischer an. Baden hat nix mit Reinigen zu tun – sondern ist einfach matschen und plantschen.
Die Klamotten passen auch häufig nicht so richtig zusammen, wenn ein Papa sie für den Zwerg aus dem Schrank zieht. Na und? Schadet keinem Kind. Im Gegenteil. Perfekte Eltern wollen die Kids nicht. Authentische. Glückliche. Ein bisschen Chaos ist da auch kein Problem. Hauptsache du bist Papa aus ganzem Herzen!
Bis zum nächsten Mal und liebe Grüße von
Elischeba
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ich finde das mal richtig gut, dass du schreibst, dass mütter sich bei vätern auch nicht so einmischen sollen, meine gute steht ständig wie eine polizistin daneben, wenn ich mich um unser 13 monate altes kind kümmere und hat an allem was auszusetzen, vor allem beim wickeln
Autor
Hallo Marcel, oh das tut mir leid, aber sie meint es sicher gut!
Toller Bericht. Mehr kann ich nicht sagen.
Autor
Vielen lieben Dank, Jana!
Heeey, das sind doch oft die besten Väter, die erst nicht so wirklich wollen …. ein Bekannter von mir ist genau so drauf wie dein Pierre 😉 sehr verwandelt …
Aber ganz ehrlich? bei Leon ist das auch nicht schwer – ich bin richtig Fan von deinem Sohn geworden 🙂 er ist so „frech-süß“ das mag ich!!!
Autor
Dankeschön – jetzt antworte ich ein wenig spät – nächsten Monat beginnt er schon seine weitere Laufbahn auf dem Gymnasium. 🙂
einer unserer Lieblingsartikel von dir – haben wir gerade zusammen gelesen 🙂
viele Grüße an deine 2 Männer
Autor
Och wie schön! Danke.
mein Mann hilft mir auch viel, das ist hilfreich, zumal wir zwei Kids haben 🙂
Autor
Das freut mich sehr, Navina!
ein wirklich toller Artikel !
Wenn sich ein Mann aber für den Nachwuchs eine vorübergehende Auszeit nehmen will, entwickelt sich das sehr schnell zu einem Karriereknick und kann sogar in einer Kündigung enden. Viele Firmen sind offensichtlich noch nicht flexibel genug, um die Elternzeit für Väter auch vorbehaltlos zu akzeptieren.
Autor
Danke, er spielt nach der Arbeit mit Freude mit den Kids. Auch jetzt im Jahr 2022 – ich antworte wie du siehst leider etwas spät. 🙂