Last Minute: Lockangebote mit Haken

 
Was für ein Angebot! 5-Sterne-Luxushotel in der Türkei. Eine Woche. All Inklusive. Flug auch. Für 300 Euro. Komplett. Sonne tanken mitten im Januar. Einbuchen. Jetzt. Schnell. Bevor das Last Minute Schnäppchen weg ist. Bambino Leon ist unter zwei Jahre jung und fliegt auf Mamas Schoß gratis mit.

Möchte ich jedoch das Doppelzimmer zur Alleinbenutzung fest buchen, wird der Preis beinahe verdoppelt. Wie jetzt? Richtig geguckt. Knapp 600 Euro für Leon und mich. Statt 300 Euro. Rasch recherchiere ich nach der Website des Hotels und checke das Angebot für Kids. Ganz klare Aussage: unter sechs alles frei.

Na gut. Dann ist das sicher nur ein Systemfehler. Also nehme ich den Hörer in die Hand und wähle die Hotline des Last Minute Anbieters. Ist schon mal ein Pluspunkt, dass es die auf der Homepage überhaupt gibt. Und dass diese für Hilfesuchende keine zusätzlichen Kosten verursacht.

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Fotograf: Martin Helmers

Nach der Musikschleife erkläre ich freundlich die Lage. Oh, das sei wohl ein reines Internetangebot. Ähm. Meinen wir nicht eher ein Lockangebot? Nun ja. Das könnte er auf seinem Bildschirm gar nicht sehen. Na gut. Ich tippe immer noch auf einen Systemfehler.

Also lese ich ihm noch ein paar andere Angebote seiner Webseite vor. Hat er noch nie gehört, dass es diese Hotels so günstig zu buchen gibt. Wir sitzen aber doch vor der gleichen Homepage, oder? Diese Frage sollte ich ihm doch mal erklären. Wieso das? Ich wähle „seine“ Nummer, möchte seine Angebote buchen und die sind gerade alle nicht verfügbar, da dieser Anbieter nur fürs Internet gedacht ist. Genau das ist das Problem: Es sind reine Internetangebote. Die kann er auf seiner Buchungsseite alle nicht sehen. Gut. Verstanden.

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Fotografin: Elischeba Wilde

O.K., sage ich. Dann buche ich übers Internet. Nur wie kriegen wir das hin, dass ich den angegebenen Betrag zahle und nicht den verdoppelten bei der Buchung? Nun ja. Dazu könnte er nichts sagen, da diese Preise ja nur fürs Internet gemacht sind.

Und da werden kleine Kinder, die eigentlich nichts zahlen müssen, zur Kasse gebeten. Es könnte aber auch sein, dass der Computer Kinderfreibeträge nicht richtig anzeigt. Bei ihm könnte ich das Hotel allerdings für 500 Euro buchen. Dann direkt über ihn. Jedoch über einen anderen Veranstalter. Einen, den auch er auf seiner Seite sehen kann. Ist kein Scherz!

Kann das sein, dass manche Last-Minute-Seiten mit nicht verfügbaren Angeboten locken? Ich hab gerade mit einer Freundin telefoniert. Sie meinte, dass sie das auch schon erlebt hat. Mit dem Hotel hatte sie sich dann aber schon so stark angefreundet, dass sie letztendlich doch gebucht und mehr gezahlt hat. Aha. Und ja – sie hätte es auch erlebt, dass man im Internet manchmal schlecht eine Reise mit Kleinkind buchen kann, da der Endpreis nicht richtig ausgespuckt wird.

Also liebe Betreiber einiger Last Minute Portale, erkennt doch den Haken und macht es uns jungen Müttern leichter mit der Buchung. Das muss technisch doch möglich sein, dass der reale und richtige Endpreis angezeigt wird.

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Fotograf: privat

Ende Januar spielt mein Schatz Pierre bei einem Schachturnier mit und hat vorgeschlagen, dass ich dann mit Leon ebenfalls weg fahren könnte. Mir was Nettes mit dem Zwerg gönne. Wäre ja schöner für uns, als allein zu Hause zu sitzen.

Yes. Stimmt. Aber vielleicht sollte ich dafür mal ganz altmodisch in einem Reisebüro nach Tipps fragen und dort buchen. Soll ich gleich morgen mal hin?

Wie sind eure Erfahrungen? Wo bucht ihr Last Minute Reisen? Oder seid ihr mehr so die Frühbuchertypen?

Ich freue mich auf Feedback und wünsche euch eine angenehme Woche.

Alles Liebe von Elischeba
 
VG Wort Zähler

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