Liebe Männer,
im Kreißsaal gelten folgende Regeln: Egal was ihr sagt und egal was ihr tut – es ist immer falsch.
Ob „Mausi, du schaffst das“ oder „Bald ist alles vorbei“ – das Richtige könnt ihr sowieso nicht von euch geben.
Wir Frauen sind mit Beginn der ersten richtigen Wehen unausstehlich.
Mir hat eine Hebamme berichtet, dass eine total sanftmütige und kinderliebe Patientin ihren Freund während der Wehen ständig mit den Worten angeschrien hat, dass er Schuld sei, dass sie im Kreißsaal liegt und Schmerzen hat.
Ihr möchtet gern während des Geburtsverlaufs Händchen halten? Dann macht euch darauf gefasst, dass ihr einen auf die Finger kriegt und ein heftiges „Lass mich in Ruhe“ oder „Hau bloß ab“ entgegen geworfen bekommt.
ABER. Und hier kommt das große ABER. Wir Frauen brauchen euch doch irgendwie dabei.
Ihr müsst das so hinkriegen: Da sein – immer auf Abruf – aber nicht so richtig. Zur Verfügung stehen, wenn wir jammern. Da sein, wenn wir gern einen Snack haben möchten, etwas trinken wollen oder wenn wir uns wünschen, dass ihr die Hebamme noch mal herbeibittet.
Auch wenn wir Frauen in schmerzerfüllten Stunden den Chefarzt, der den Ehemann immer wieder fragt, wie es ihm geht, wo WIR doch die sind, die da mit Schmerzen liegen, erwürgen könnten, dann ist es trotzdem so, dass ihr auch an euch SELBST denken müsst. Ja. Das ist verdammt WICHTIG.
Also habt auch – nachdem ihr eure Frauen versorgt habt – etwas für euch zum Essen und Trinken dabei. Oder organisiert euch rasch was.
Die Verbindung aus langem Stehen, Warten und vor allem diese enorme Hilflosigkeit kann ganz schön anstrengend sein. Und was wir dann auch nicht gebrauchen können: Einen Mann, der neben uns umkippt.
Stellt euch auch eher so hin, dass ihr nicht alles seht – nicht jeder Mann verkraftet den Anblick von so viel Blut.
Und wenn dann der Moment aller Momente kommt – der magische Augenblick – dann müsst ihr auch noch an die Kamera denken. Yes.
Wir sehen zwar alle nach einer Entbindung total fertig aus, aber wir wollen diese ersten Sekunden mit unserem Baby trotzdem für immer festhalten.
Und danach? Die ersten Tage Verwandtschaft und Freunde abhalten. Wenn sich bereits wenige Stunden nach der Entbindung vor dem Familienzimmer des Krankenhauses eine Schlange zum Baby gucken angesammelt hat, dann macht denen klar, dass sie zwei Wochen später – mit einem Termin – nochmal vorbei kommen sollen.
Wir haben hier ja nicht den Tag der offenen Tür. Sondern eine Mama, die gerade eine Leistung verbracht hat, die man mit einem Marathonlauf vergleichen kann.
Und dann? Es beginnt eine Zeit, die euch verzaubert. Versprochen!!!! Es wird alles viel mehr schön als anstrengend. Wirklich! Weiß ich noch vom ersten Mal. Dieses Bild ist knapp 24 Stunden nach der Entbindung mit Leon entstanden:
Angst, dass eure Frauen nur noch das Baby wahrnehmen und euch weniger lieben?
Helft uns einfach ein bisschen, seid Hammer Väter, tobt mit euren Kids und wir lieben euch sogar noch mehr als vorher!
Ich habe Pierre während der Wehen rumkommandiert und war trotzdem für jede Sekunde dankbar, die er bei mir war. Einfach DA SEIN reicht.
Also liebe Männer, wir brauchen euch im Kreißsaal. Die schwierigen Stunden sind irgendwann vorbei. Den anschließenden Schlafmangel übersteht man auch irgendwie und dann kommt eine faszinierende Zeit.
Die man jede Sekunde genießen sollte – da sie nicht von Dauer ist. Weder die mit dem süßen Säugling, noch die lustige Kleinkindzeit. Auch das Schulalter ist nicht von Dauer. Jeder Augenblick ist KOSTBAR.
So. Bei uns kann es jetzt jede Sekunde los gehen. Ich bin bereits ein paar Tage über dem berechneten Termin und wir werden langsam ziemlich nervös … auf uns wartet … na ja … erstmal wieder der Kreißsaal 🙁
Mal schauen, wann wir unsere zauberhafte Tochter im Arm halten dürfen … ich lasse es euch wissen! Wir freuen uns auf die Maus.
Also bis bald.
Liebe Grüße von Elischeba
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ohhh ich bin beim lesen richtig mit aufgeregt – alles gute euch
Autor
Ganz lieben Dank, Binchen. Emilys Geburt war ja easy im Vergleich zur ersten … 😉
Au Mann, liebe Elischeba, seit Tagen gucke ich jeden Tag auf den Blog, weil ich es sooo schön und spannend finde, wenn neues Leben beginnt. Ich bin auch sooo gespannt!!!!!!!!!
LG Anika
Autor
Oh… und jetzt ist die Maus schon 5 – geht das nicht schnell?
Oh ich erinnere mich noch bei Fabienne.
Mein Mann wusste nicht, was er machen sollte – da hat er sich einfach ne Frauenzeitschrift genommen und gelesen 🙈🤣
Das werde ich nie vergessen.
Und bei Paulina wollte ich ihn nur neben mir sitzen haben mehr auf nicht. Die Geburt war anstrengender und schmerzhafter.
Jetzt sind wir happy und alles ist vergessen.
Pflichtlektüre für alle werdenden Väter – meinen Mann eingeschlossen 😉
Danke dafür! Ohne sie geht es halt auch nicht 🙂
Autor
Hi hi – ja super, Danke!
Eine Freundin hat mir gerade per Facebook diesen Link für meinen Mann geschickt und wir mussten herzhaft lachen, toll geschrieben! Witzig und doch mit guten Tipps, DANKE!
Autor
Gern, liebe Gabi. Unglaublich, dass dieser Artikel schon wieder fünf Jahre „alt“ ist …..
Elischeba