ITB 2016 – Erlebnisse und Rückblick

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Ein Blick auf mein iPhone und die Stimmung ist im Keller. Die News App präsentiert selten Schönes. Kriege. Terror. Angst. Armut. Die radikalen Islamisten hassen den Westen. Die politisch Rechten hetzen gegen Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten. Kälte scheint überall in der Luft zu liegen. Häufig gepaart mit Angst vor dem, was man nicht kennt.

Natürlich ist Weggucken keine Lösung. Und selbstverständlich ist Helfen wichtig – wo auch immer es geht.

Was ich an der Internationalen Tourismus Börse am meisten liebe, das ist die Tatsache, dass ich ein paar Tage lang andere Länder „einfach nur mal“ von ihrer schönen Seite erleben kann.

Die spannenden Sehenswürdigkeiten. Die tollen Landschaften. Oder die Herzlichkeit der Menschen.

Bordkarte

Fotografin: Elischeba Wilde

Das beginnt schon bei meiner Anreise am Donnerstag, den 10. März 2016. Nach meinem angenehmen Flug mit Eurowings fahre ich mit Blacklane zur Reisemesse, da ich vor zwei Jahren gute Erfahrungen mit dem professionellen Anbieter gemacht habe.

Mein Fahrer ist ein junger Mann aus Syrien, mit dem ich von einer Sekunde auf die andere in tiefgründige Gespräche verwickelt bin.

Übrigens bin ich sein erster Gast, der es bevorzugt vorne zu sitzen. Ich stelle Fragen (die leidenschaftliche Journalistin in mir 😉 ) und er beginnt zu erzählen.

itbflugberlin

Fotografin: Elischeba Wilde

Wie schön sein Land eigentlich ist und dass es in Damaskus selbst immer noch friedlich ist. Auch unterhalten wir uns über Religion. In seiner großen Familie würden nicht alle Frauen Kopftücher tragen und wenn, dann aus eigener Überzeugung und nicht gezwungenermaßen.

Der sympathische Mann aus dem mittleren Osten berichtet mir auch, dass in Syrien einmal Moscheen neben christlichen Kirchen standen und sich alle bestens verstanden und respektiert hätten.

Die Zeit verfliegt im Nu. Wie schade, dass ich irgendwann aussteigen muss. Hätte mich gern noch länger mit dem netten Fahrer von Blacklane unterhalten können.

So. Angekommen auf der größten Reisemesse der Welt. Als erstes treffe ich meinen langjährigen Kumpel Martin Helmers, den ihr hier auf dem Bild auf unserem gemeinsamen Selfie seht und der schon zig schöne Reisefotos von mir erstellt hat.

selfie itb

Fotograf: Martin Helmers

Dann marschiere ich mit meinem Fachbesucherausweis für Journalisten (Blogger) um den Hals alleine los – die Termine rufen von allen Seiten. Mein Kalender ist total voll.

Mit dem Hallenplan in der Hand geht es zuerst Richtung „Deutschland“. Schnell stelle ich einen Trend fest:

Nahziele sind beliebt wie nie zuvor. Urlaub im eigenen Land ist total in. Also lasse ich mich darüber beraten, was ich euch demnächst alles an tollen Trips in der Heimat vorstellen kann.

Bloggerausweise

Fotograf: Elischeba Wilde

Am Abend bin ich zu einem totalen Highlight eingeladen. „Leider hatte ich keine Zeit mich umzuziehen und trage noch mein Messeoutfit“, erkläre ich der Dame mit der Gästeliste kleinlaut.

„Keine Sorge, Frau Wilde. Geht hier fast allen so“, lächelt sie zurück. Ich befinde mich vor dem Funkturm am Einlass zum „karibischen Abend“ und darf bis nach oben ins Restaurant fahren. Wow! Was für eine spektakuläre Aussicht auf Berlin.

Funkturm Berlin

Fotograf: Martin Helmers

Nachdem diverse Reisejournalisten mit Preisen ausgezeichnet wurden, dürfen wir uns an einem köstlichen Buffet bedienen. Lecker! Draußen verwandelt sich Berlin in ein herrliches Lichtermeer. Welch schöner Abend.

Freitag geht es gleich wieder mit Terminen los – ich treffe auch langjährige Kooperationspartner und quatsche mit ihnen. Außerdem lerne ich ein paar Gesichter hinter meinem Mailverkehr kennen. Immer wieder spannend.

Zeit, die kunterbunte und vielfältige Messe auf mich wirken zu lassen, bleibt leider kaum. Gegen Nachmittag geht es zum ITB Blogger Speed Dating.

bloggerspeeddating 2016

Fotografin: Elischeba Wilde

Was das ist? Wir Blogger treffen auf diverse Tourismusunternehmen und haben jeweils acht Minuten Zeit, um uns gegenseitig zu beschnuppern.

Das Ganze geht anderthalb Stunden lang. Ich rede mir den Mund meist auf Englisch fusselig und bin anschließend ein wenig erschlagen von all den neuen Eindrücken und Kontakten.

speedbloggerdating 2016

Fotograf: Martin Helmers

Abends steht mir wieder ein Sahneschnittchen bevor. Der ägyptische Tourismusminister Hisham Zaazou lädt ausgewählte Gäste ins Intercontinental Hotel Berlin ein. Auf dem Programm stehen ägyptische Speisen, Folklore-Tänzerinnen, der Besuch von Miss und Mister Berlin und DJs.

Ich mag das Land am Nil und finde es bedauerlich, dass der Tourismus aufgrund der aktuellen politischen Lage leidet.

Hotel Intercontinental

Fotografin: Elischeba Wilde

So. Endlich. Samstagmorgen kann ich einfach mal nur so durch die Hallen laufen. Alle Termine sind abgearbeitet. Endlich kann ich das internationale Feeling genießen.

Und doch sind die Probleme auf der Welt real – noch nie habe ich so viele Polizisten in den Hallen gesehen. Sie geben mir ein Gefühl der Sicherheit. Ich habe unendlich viel Respekt vor ihrer Arbeit.

Polizisten auf der ITB 2016

Fotografin: Elischeba Wilde

Kurz bevor mein Flieger geht mache ich noch ein Erinnerungsfoto mit einem hübschen Beach Boy von den Fidschi Inseln.

Ich verabschiede mich bei ihm auf Englisch – mit den Worten, dass er es mit seinem Wohnort nicht schlecht getroffen hat. Die paradiesischen Fotos an den Wänden sind extrem einladend.

Beachboy

Fotograf: Martin Helmers

Im Flieger lasse ich die ITB Tage Revue passieren und denke an die Worte von Immanuel Kant, der von 1724 bis 1804 gelebt hat:

„Das Reisen bildet sehr, es entwöhnt von allen Vorurteilen des Volkes, des Glaubens, der Familie, der Erziehung. Es gibt den humanen duldsamen Sinn, den allgemeinen Charakter.

Wer dagegen nichts sah, was ihn in der Sphäre, worin er lebt, umgibt, hält leicht alles für notwendig und einzig in der Welt, weil es in seiner Heimat dafür gilt.“

Bis bald wieder und herzliche Grüße von Elischeba
 
VG Wort Zähler

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