„Mama, die Reibeplätzchen von Silvia sind soooo lecker“, schwärmt mir der Junior vor. Er war gerade bei seinem Kumpel zu Besuch und durfte dort zu Mittag essen.
„Wieso sind die denn so toll?“ hake ich neugierig nach. „So knusprig. Der Teig ist genau richtig – schön dünn.“
Motiviert stelle ich mich am nächsten Tag in die Küche und möchte ihm auch so tolle Reibeplätzchen backen.
Ich haue den Teig in die Pfanne. Mist. Ich fluche, dass die Dinger nicht knusprig werden. Endlich werden sie braun. Hilfe – jetzt sind sie verbrannt.
Der Mini Chef lächelt. „Ach Mama, mach mir doch einfach Fischstäbchen.“
Die zweijährige Prinzessin kommt dazu gelaufen und bringt es auf den Punkt: „Mama, du kannst fotografieren und Wäsche machen. Papa kann kochen. Du kannst nicht kochen.“
Hast du das Gefühl, dass du für deine Kinder perfekt sein musst? Ich habe es versucht. Aber nicht geschafft.
Ich kann dich beruhigen. Deine Kinder lieben dich so wie du bist. Mit all deinen Stärken und deinen Schwächen.
Manchmal denken wir, dass wir unseren Kindern etwas bieten müssen. Rund um die Uhr. Das tollste Spielzeug, einen super Urlaub und coole Ausflüge.
Brauchen Kinder ständig Geschenke und ein tolles Programm? Emily und Leon spielen seit einigen Tagen, dass sie zaubern können.
„Und, was zaubert ihr?“ frage ich.
„Dass ihr in einem Land voller Spielzeug seid? Dass wir alle am Meer sind? Zaubert ihr Sonne, weil es draußen regnet?“
Nein. Sie spielen, dass sie nur eine Sache zaubern. Und das immer wieder.
„Wir zaubern Papa so viel Geld, dass er nicht mehr arbeiten muss.“ Sie möchten einfach „nur“ mehr Zeit mit Papa verbringen.
Wenn eure Kinder später auf ihr Leben zurückblicken, dann wird es ihnen egal sein, ob euer Garten gepflegt oder voller Unkraut war.
Eure Kinder messen euch nicht daran, ob ihr coole Einhorntorten backt. Sie erwarten nicht, dass ihr nonstop gute Laune habt.
Ihr dürft „echt“ sein. Verbiegt euch nicht. Keine Mami kann alles können.
Wir sind nur Menschen und müssen nicht in jedem Punkt so sein, wie es ein pädagogisches Lehrbuch vorschreibt.
Der Erdbeerkuchen ist vom Bäcker, statt selbstgemacht?
Du bietest keine Mottoparty, wie die hübsche Mutter aus dem Kindergarten? Die den Essentisch gekonnt in die Welt der Einhörner und Feen verwandelt?
Während du dich mit anderen Eltern vergleichst, machen sich deine Kinder gar keine Gedanken darüber.
Sie sind dir dankbar für das, was du für sie tust. Mit den Talenten und Hobbys, die du hast.
Meine Kids haben mir heute noch gesagt, wie toll sie es finden, dass sie mich haben.
Und das, obwohl ich die Reibeplätzchen verhauen habe. 😉
Also – bleibt locker, entspannt euch und genießt die Zeit mit euren Liebsten.
Elischeba
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Vor Weihnachten kommt der Artikel genau richtig – ich kann auch nicht so gut backen und kochen. 🙂
Danke. Backen liegt mir persönlich mehr als kochen. 😉
Ach komm, so schlimm können deine Reibekuchen doch gar nicht sein (Gelächter)
Doch. 🙂
Ich würde zwar behaupten, dass meine Reibekuchen auch gut sind, aber der Artikel ist trotzdem klasse. 😉 Wir denken immer, wir müssten unseren Kids nonstop Show-Programm und gute Laune bieten.
Hi Anja,
stimmt, dabei ist es für Kids auch mal gut „nichts“ zu tun …. Gammeltage dürfen sein. Die fördern die Kreativität.
LG von Elischeba
Wir müssen es uns immer wieder vor Augen führen. 😉
Genau 🙂
Ein unheimlich schöner Text! Danke dafür.
Ganz lieben Dank, Katja. Freut mich, dass dir mein Artikel gefällt.
Ich bin so eine Mama, die super kocht und schöne Partys schmeißen kann.
Trotzdem zweifele ich häufig an mir. Weil ich schnell gereizt bin.
Toller Text!
Autor
Hey, ich befinde mich gerade in Kühlungsborn zur Mutter-Kind-Kur. Hier sind viele Mamis gereizt. Ich auch hin und wieder. Das liegt einfach nur daran, dass wir menschliche Wesen sind. Allein schon die Tatsache, dass du dich hinterfragst, die zeigt doch, dass du eine gute Mutter sein musst! 😉