Unsere Kinder sind die Erwachsenen von morgen. Wenn wir unseren Kindern Liebe geben, tragen wir zu einer besseren Welt bei.
Kinder, die Liebe bekommen, entwickeln Empathie, sind gesünder und können Liebe weitergeben.
Wie fühlen sich Kinder geliebt? Wenn beide Eltern beschäftigt sind, kann es passieren, dass im hektischen Alltag Nähe und Zeit zu kurz kommen.
Berufsleben, Haushalt, Papierkram – und im Nu ist es Abend. Musst du mit deinen Kinds drei Stunden im Sandkasten sitzen, um eine gute Mutter zu sein? Täglich ein Buch vorlesen?
Ein paar Tipps für den Alltag, die dein Kind spüren lassen, dass es geliebt wird:
Zeit nur fürs Kind – jeden Tag wenigstens ein bisschen
Ich schalte mein Handy täglich für ein oder zwei Stunden aus. Oder zumindest auf lautlos. Mein Smartphone lenkt mich sonst ab. „Mama, sag doch was zu dem, was ich dir erzählt habe!“
Das meinte Emily vor ein paar Tagen, als sie gemerkt hat, dass ich gedanklich woanders war. Deswegen erinnere ich mich täglich daran, meinen Kindern ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Das schaffe ich nicht 24 Stunden lang. Aber ich nehme mir täglich ganz bewusst Zeit dafür.
Solche Momente sind wichtig – sie geben Nestwärme. Nebenbei schalte ich ebenfalls einen Gang runter. Denn das Gefühl, durch mein Handy ständig erreichbar zu sein, stresst mich ebenfalls.
Durch Zeit, die ich den Kindern widme, werde ich nebenbei reichlich belohnt. Mit leuchtenden Augen, spannenden Geschichten und Dankbarkeit. Nimm dir Zeit – denn sie geht vorbei und jeder Moment ist kostbar.
Schau deinem Kind in die Augen
Wenn Emily mir etwas erzählt und ich nebenbei im Stehen das Regal abwische, dann bekomme ich nur einen Teil mit.
Hocke ich mich dagegen zu ihr hin, nehme ich ihre Gefühle besser war. Eine Erzieherin hat mir einmal gesagt, dass man junge Kinder generell besser erreicht, wenn man sich auf Augenhöhe begibt und beim Reden die Hand hält. Das verbindet uns intensiver mit unseren Kindern.
Lache mit deinen Kindern
„Mama, wieso schaust du mich denn so komisch an?“ meinte die Mini Chefin vor ein paar Tagen. Ich habe mich über eine Mail geärgert und dabei unbewusst in ihre Richtung geschaut.
Kinder spüren die Atmosphäre – mehr als uns bewusst ist. Ich habe Emily sofort erklärt, dass mein Blick nichts mit ihr zu tun hatte. Dann haben wir ihr Stofftier „Sari“ genommen und damit lustige Geräusche gemacht. Emily kam aus dem vergnügten Kichern kaum noch raus.
Beim Rumalbern baust du nebenbei selbst Stress ab. Und deine Kinder fühlen sich geliebt und haben Spaß mit dir. Lachen tut uns allen gut.
Kuscheln und in den Arm nehmen
Bei innigen Umarmungen produziert unser Körper Oxytocin. Das „Liebeshormon“ verstärkt die emotionale Bindung. Emily habe ich beim Schlafen in meinem Arm. Das Familienbett passt nicht zu jedem – für Kleinkinder ist die Nähe toll. Selbst Grundschulkinder lieben es, nach dem Aufwachen zu Mama und Papa zu krabbeln.
Auch beim Vorlesen liebe ich die Nähe zu den Kids. Sie fühlen sich dadurch geborgen.
Wenn Kindern etwas zu viel wird, dann melden sie sich. Einmal meinte Emily grinsend: „Mama, für heute hast du mich aber genug geküsst.“
Bei uns wird viel gekuschelt – und die Kids klettern gern auf Papa herum.
Zusammen kochen – als Familie etwas unternehmen
Unsere Kinder lieben es, für den Salat die Gurken zu schälen. Oder Tomaten zu waschen. Kinder lernen Verantwortung, wenn sie im Haushalt helfen dürfen.
Zusammen etwas zu schaffen schweißt zusammen. Bei uns gibt es keine klar verteilten Aufgaben. Außer gelegentlich das Zimmer aufzuräumen.
Häufig kommen sie mit Wünschen. „Papa, können wir am Wochenende zusammen Plätzchen backen?“
Du brauchst keine perfekte Hausfrau zu sein, um mit den Kindern zusammen zu werkeln.
Außerdem lieben wir gemeinsame Ausflüge. Natürlich verabreden sich unsere Kinder regelmäßig mit Freunden. Aber wir nehmen uns auch bewusst Zeit als Familie.
Kennst du das, wenn deine Kids nach der Schule auf die Frage „Was habt ihr heute gemacht?“ mit „Nix“ antworten? Im Freizeitpark fangen sie häufig von sich aus an zu erzählen. Oder bei der gemeinsamen Fahrradtour.
Lobe deine Kinder und beschreibe, was sie toll gemacht haben
Anstatt nur zu sagen: „Schönes Bild“ kommt das Kompliment besser an, wenn wir beschreiben, was uns gefällt.
„Das Gesicht vom Dinosaurier sieht gefährlich echt aus, Leon!“
„Du hast den Schmetterling schön schwungvoll gemalt, Emily. Und tolle Farben ausgesucht!“
Oder ich lobe Leon dafür, wie schön er seiner kleinen Schwester vorliest. Und Emily fürs Aufräumen ihrer Stofftiere.
Helfen, obwohl die Kinder etwas alleine können
„Emily, du kannst die Matschhose doch alleine auf den Haken hängen“ meinte eine Erzieherin, als Emily sie mir in die Hand gedrückt hat.
Manchmal sind die Kids müde und dann tut ihnen „Mamas Nähe tanken“ und Hilfe gut. Es war ein langer Tag und beim Helfen können wir uns unterhalten.
Auch wenn Ratgeber etwas anderes sagen – manchmal helfe ich den Kids bewusst bei etwas, das sie schon können. Wenn sie mich danach fragen und müde sind. Oder wenn mein Bauchgefühl das richtig findet.
Weniger schimpfen und entspannter sein
Kürzlich waren Emily und ich im Kindergarten spät dran. Ich habe Emily hektisch rumkommandiert. „Mach bitte schneller, der Morgenkreis hat angefangen.“
Danach kam eine Mutter mit ihrem Kind nach mir rein. Sie wirkte völlig entspannt und hat ihrem Kind geholfen, dass es rasch fertig wird.
Beide waren am lächeln und quatschen.
Mir wurde bewusst, dass ich Hektik verbreitet habe. Im Kindergarten wird es gern gesehen, wenn die Kleinen um neun Uhr morgens startklar sind. Aber einmal fünf Minuten zu spät sein ist kein Problem. Es sei denn, ich mach eins daraus.
Mein Fehler war es, meine Ungeduld auf mein Kind zu übertragen.
Entschuldige dich bei deinen Kind und zeige Verständnis
„Mama, du warst gerade zu streng zu Emily“ meinte Leon vor ein paar Tagen. „Sie hat das Glas Milch aus Versehen verschüttet. Nicht extra!“
Puh, wenn das sogar dem großen Bruder auffällt. Rasch bin ich zu Emily gelaufen und habe mich entschuldigt. Dann haben wir gekuschelt und die Atmosphäre war harmonisch und voller Liebe.
Mein Fehler: Der Tag war anstrengend und das umgeschüttete Glas Milch hatte mir den Rest gegeben.
„Boa, Emily pass doch mal auf“ ist mir rausgerutscht. Dabei hatte sie es nicht extra gemacht. Mir ist auch schon etwas umgefallen. Noch vor wenigen Tagen ist mir ein Glas auf den Boden geflogen, das am Rand der Küche stand. Und Opfer meiner ausfahrenden Geste wurde.
Tröste deine Kinder und nimm sie ernst
In Cuxhaven habe ich eine Familie beobachtet. Der 4-jährige Junge lief laut schreiend übers Watt, weil er einen Krebs gesehen hat.
Die Eltern haben sich darüber kaputt gelacht. „Du bist doch kein Mädchen“ rief der Vater. Während die Mutter dem Knirps klar gemacht hat, dass er übertreibt und sich nicht so anstellen soll.
Für ein Kind mag eine Krabbe am Strand anders wirken als für uns.
Auch ein Vierjähriger möchte ernst genommen werden. Trost und Zuspruch helfen – Auslachen stellt das Kind bloß. Und ein Junge darf auch mal weinen und seine Gefühle zeigen. Sie zu unterdrücken ist nicht gesund.
Liebe deine Kinder so wie sie sind
Bedingungslose Liebe ist das Wichtigste, was wir unseren Kindern schenken können. Wir lieben weder ihre Schulnoten noch ihre Leistung. Wir lieben sie so, wie sie sind.
Kürzlich meinte ich zu Emily: „Mama, hat dich immer lieb, auch wenn Mama mal meckert.“
Dann hat sie mir geantwortet: „Jeder darf auch mal schlechte Laune haben.“
Wie zeigt ihr euren Kindern, dass ihr sie liebt? Lasst unseren Alltag nie so hektisch werden, dass wir unsere Liebsten vergessen.
Denn Kinder, die Liebe bekommen, werden Erwachsene, die Liebe weitergeben können.
Eure Elischeba
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Schön geschrieben und du hast immer so tolle „Gute Laune Fotos“ richtig nett anzusehen!
Autor
Ohhh, ganz lieben Dank, Agnes!
Bei deiner Zwischenüberschrift „Weniger schimpfen und entspannter sein“ habe ich mir zuerst gedacht: Die hat gut reden. Als wenn die nie schimpft.
Aber dann habe ich weiter gelesen, was dir passiert ist und fand das auf einmal unglaublich sympathisch!
Autor
Hi hi … ja, Dankeschön! Nur, weil ich einen Blog habe und über Erziehung schreibe, heißt das ja nicht, dass bei mir alles perfekt klappt. Ich neige häufig zur Ungeduld. 🙂
Unheimlich schön geschrieben. Eine Freundin hatte deinen Link auf Facebook geteilt – ich habe aus Neugierde draufgeklickt 🙂