Nachhaltig leben. Aber ohne Verzicht. Geht das? In mir gibt es zwei Stimmen. Einerseits wollte ich schon „damals“ liebend gerne auf die Umwelt achten, als der Klimawandel noch gar nicht so ein Thema war, wie seit einigen Jahren. Andererseits war da meine tiefe Sehnsucht nach der großen weiten Welt. Außerdem habe ich Spaß daran, hin und wieder neue Kleidungsstücke zu kaufen. Ich freue mich dann richtig darauf, meinen neuen Look zu tragen.
Um diese beiden Stimmen in mir zu vereinen, versuche ich, ohne Verzicht nachhaltig zu leben. Mit Genuss und Spaß geht es eben leichter. Aber wie ist das möglich? Auf meinem Blogazin gebe ich ein paar Tipps.
Im Abendkleid und mit einer Schärpe um den Körper sitze ich im Jahr 2008 vor einer Journalistin, die mich interviewt. Was ich mir für die Welt wünsche, möchte sie wissen.
Weltfrieden geben alle frisch gewählten Schönheitsköniginnen als Antwort. Selbstverständlich bin ich dafür, dass Konflikte auf unserem Planeten durch Verhandlungen beigelegt werden, anstatt sich zu bekämpfen. Das hat oberste Priorität für mich. Aber ich habe etwas anderes geantwortet: „Ich wünsche mir von Herzen, dass Flugreisen umweltfreundlich möglich sind.“ Denn die malerischen Ecken mit den beeindruckenden Tieren, die du auf Reisen siehst, sollen erhalten bleiben. Außerdem fand ich es schon immer spannend, andere Kulturen und Menschen aus fremden Ländern kennenzulernen und meinen Horizont zu erweitern. Deher ist es für mich auf Dauer nicht akzeptabel, Flugzeuge weiterhin mit Kerosin anzutreiben, weil das Verbrennen von Kerosin zu klimaschädlichen Abgasen führt.
Was können wir denn als Einzelpersonen generell für die Umwelt tun, wenn wir unser Leben trotzdem genießen möchten?
1. Denke daran, dass auch kleine Schritte etwas bewegen.
Fang also einfach an. Ich habe mal auf Facebook folgenden Spruch gelesen: „Was soll denn das bisschen Plastik von mir Einzelperson schon ausmachen …. sagen 7,6 Milliarden Menschen.“ Kleine Schritte führen dazu, dass wir uns gut fühlen und Lust haben, mehr Gutes für unseren Planeten zu tun. Zum Beispiel sammelt eine Bekannte zusammen mit ihrem Vater regelmäßig Müll vom Fußboden in unserer Stadt ein. Am Meer in Cuxhaven haben wir uns auch schon an Aktionen zum Säubern des Strandes beteiligt. In einer tollen Gruppe hat es richtig Spaß gemacht.
2. Leistungswasser kannst du verfeinern
Um gesund zu bleiben und unsere Haut schön zu halten, ist es vorteilhaft, täglich circa zwei Liter Wasser zu trinken. Hier macht es für die Umwelt einen großen Unterschied, ob du Einweg- oder Mehrwegflaschen nutzt, oder einfach Leitungswasser. Uns schmeckt das Wasser unserer Leitung nur mit einem Osmosefilter gut, deswegen haben wir einen direkt in unserer Küche eingebaut.
Es gibt jedoch auch preisgünstigere Methoden, Wasser zu filtern. Wenn ich unterwegs bin, dann nehme ich mein Wasser in einer Trinkflasche mit, welche robust ist und jahrelang verwendet werden kann. Kleiner Tipp: Du kannst dein Wasser mit einer Zitrone, Gurke, Minze oder Ingwer verfeinern. Ich habe das in Hotels gesehen und feststellt, dass das sehr erfrischend schmeckt. Unsere Kinder mögen kein stilles Wasser. Für sie haben wir ein Sprudelgerät hier. Schöner Nebeneffekt: Du sparst Geld.
3. Saisonal und regional schmeckt Obst und Gemüse am besten.
Wir haben in unserer Stadt einen „Unverpacktladen“. Kürzlich habe ich dort für nur 1,99 Euro einen Kopfsalat in Bioqualität gekauft, der direkt vom Hof nebenan gekommen ist. Er war unglaublich lecker und wesentlich aromatischer als der aus dem Supermarkt. Generell ist es so, dass alles, was gerade „von Natur aus“ wächst und Saison hat, besonders nachhaltig und gesund ist. Außerdem schmecken Erdbeeren am süßesten, wenn sie gerade auf unseren Feldern wachsen. Im Winter – wenn sie lange Transportwege haben – finde ich sie kaum genießbar.
4. Fisch kannst du aus nicht überfischten Beständen kaufen.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich auf Tierwohl achte, aber nicht streng vegan lebe. Auch wenn ich mich überwiegend von vollwertigen Teigwaren, Nüssen und Pflanzen ernähre: einmal die Woche besuche ich trotzdem gern unseren Fischstand auf unserem schnuckeligen Wochenmarkt.
Bei uns am wöchentlichen Fischstand kannst du anhand von Farben sehen, welche Fische besonders nachhaltig sind. Wir kaufen zum Beispiel gerne Biolachs. Die Verkäufer zeigen mir ihre Siegel und klären mich darüber auf, welcher Fisch sich mit einem nachhaltigen Lebensstil am besten verträgt.
5. Weniger Fleisch, aber dafür aus artgerechter Haltung. Das fördert den Genuss und zeigt Respekt vor den Tieren.
Nicht jeder möchte komplett auf Fleisch verzichten. Ich selbst ernähre mich zu circa 90 Prozent vegetarisch.
Fleisch vom Rind ist besonders schädlich fürs Klima, da die Wiederkäuer bei der Verdauung Methangas ausstoßen, welches ein stärkeres Treibhausgas ist als CO2. Findest du Alternativen für dein Steak? Mein Mann kauft als Hobbykoch häufig Wildschwein vom Hof seines Vertrauens. Man kann sehen, wie die Tiere gehalten werden. Sie werden zwar für den Konsum gezüchtet, haben aber ein gutes Leben.
6. Selbst kochen: du weißt was drin ist und hast weniger Verpackungsmüll.
Auf YouTube oder Instagram gibt es so viele Tutorials, die zeigen, wie man schnell gesund kochen kann. Natürlich magst du das nicht immer schaffen oder für dich alleine keine Lust dazu haben. Doch je natürlicher unsere Lebensmittel sind und je kürzer die Zutatenliste ist, desto besser ist es für unsere Gesundheit und für die Umwelt.
7. Unterwegs sind wiederverwendbare Brotdosen mit leckerem Inhalt nachhaltiger als gut eingepackte und belegte Brötchen beim Bäcker.
Für längere Autofahrten haben wir eine riesige Kühltasche. Wenn wir in den Urlaub fahren, dann nehmen wir uns eigenen Proviant mit. Hast du mal bei den eingeschweissten Sandwiches von der Autobahn-Raststätte die Zutatenliste angeschaut? Da vergeht einem doch der Appetit, oder? Wir nehmen gerne Bananen oder Nüsse mit, die sind schnell eingesteckt, machen satt und sind gesund und lecker.
8. Große Flaschen und Naturkosmetik helfen der Umwelt.
Bis auf meine Wimperntusche nutze ich ausschließlich Naturkosmetik-Produkte und kaufe bei der Bodylotion zum Beispiel die XL Version. So habe ich weniger Verpackung und durch die komplett natürlichen Inhaltsstoffe kein Mikroplastik.
9. Überlege dir vor dem Kauf von Klamotten, ob du auch in einigen Monaten oder Jahren noch Freude daran hast.
Ich bin ein Fan von langlebiger und robuster Kleidung, die mir auch in einigen Jahren noch gefällt. Teile, die anscheinend zum Wegwerfen produziert werden, gefallen mir nicht. Wir können etwas für die Umwelt tun, wenn wir bewusster einkaufen.
10. Unterstütze Firmen, die recycelte Materialen verwenden.
Immer mehr Firmen verwandeln Plastik-Müll aus dem Meer zu einzigartiger Kleidung, Rucksäcken oder Schuhen. Das ist ein Trend, über den ich mich sehr freue. Unternehmen können auf erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft umsteigen, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Durch die Einführung von Recyclingprogrammen und die Reduktion von Abfällen können Firmen nachhaltiger arbeiten.
Die Implementierung von energieeffizienten Technologien und Geräten kann den Energieverbrauch erheblich senken. Des Weiteren können Firmen auf umweltfreundliche Materialien und Produkte umsteigen, um den ökologischen Fußabdruck ihrer Produktion zu reduzieren. Die Förderung von Homeoffice und digitalen Meetings kann den Pendelverkehr reduzieren und somit den CO2-Ausstoß verringern.
11. Kaufe nicht ein, nur weil du gerade traurig bist.
Hast du das auch schon erlebt, dass du dich gerade nicht wohl fühlst und mit einem neuen Outfit tröstest? Das ist absolut menschlich und verständlich. Trotzdem können wir vorher in uns reinhorchen und überlegen, was uns gerade wirklich fehlt.
Magst du erstmal einen Spaziergang machen, mit einer Freundin quatschen oder Yoga machen, bevor du den Frustkauf tätigst?
12. Second Hand Läden sind cool und helfen der Umwelt.
Alle Outfits, die du auf diesem Foto siehst, hatte vor mir schon eine hochgewachsene und schlanke Frau getragen. Na und? Die Sachen sehen aus wie neu. Trotzdem habe ich sie „gebraucht“ gekauft. Ist doch praktisch, wenn ein Fehlkauf nicht im Schrank landet, sondern von jemandem übernommen wird, der Spaß daran hat.
13. Nahziele haben auch ihren Reiz.
Auf meinem Blog zeige ich dir tolle Tipps für unsere schönen Nachbarländer. Letzten Monat bin ich mit dem Zug nach Österreich gefahren, um eine Woche Yoga zu machen. Hier gelangst du zu meinem Erfahrungsbericht.
Frage dich: Kann ich eine Flugreise auch durch eine Bahnfahrt ersetzen? Ist anstelle des Malediventrips in den Sommerferien alternativ puderweicher Sandstrand an der Ostsee machbar? An der Ostsee regnet es im Sommer meist weniger als an anderen Stellen von Deutschland.
14. Kann ich Flugreisen reduzieren? Anstatt dreimal im Jahr für ein langes Wochenende nach Mallorca lieber einmal im Jahr und dafür zwei Wochen lang?
Machmal hilft es umzuplanen. Lieber länger unterwegs sein, wenn man fliegt. Dafür nicht so häufig. Slow-Travel hat auch seinen Reiz. Außerdem kann man Nahziele häufig auch gut mit dem Zug erreichen.
15. Kannst du etwas reparieren, anstatt es neu zu kaufen?
Selbstverständlich macht es wenig Sinn, eine uralte Waschmaschine, die richtig viel Strom frisst, für teures Geld reparieren zu lassen. Aber manchmal reicht auch nur Holzleim, um zum Beispiel einen kaputten Bilderrahmen wieder nett aussehen zu lassen. Den defekten Reißverschluss von der Lieblingsjacke kannst du zum Schneider oder zur Schneiderin zur Reparatur bringen. Und schon kannst Du deine Jacke weitere Jahre tragen. Ich habe auch schon Schuhe zum Schuster gebracht und reparieren lassen. Außerdem haben wir einen lieben Bekannten, der Möbelstücke für uns in Stand setzt. So gibt es weniger Müll und eine längere Zeit, in der wir Gegenstände verwenden.
Kürzlich habe ich bei Ebay Kleinanzeigen einen Karton voller Spielzeug zum Verschenken angeboten, bei dem Teile fehlen. Ich wollte es nicht wegschmeißen. Dann kam eine Mutter vorbei, die mir erzählt hat, dass ihr zweijähriger Sohn Bastler ist und sich riesig darüber freut. Solche Teile würde er noch lieber mögen als nagelneue Sachen, da er bei Einzelteilen kreativer sein kann. Das hat mich sehr gefreut, dass ich ein Kind zum Strahlen bringen konnte, anstatt etwas in den Müll zu schmeißen.
Du siehst, es ist gar nicht so schwer, mit Genuss und weniger Verzicht etwas für die Umwelt zu tun. Man kann mit Freude an die Sache rangehen. Erinnerst du dich an meinen Artikel darüber, dass nachhaltiges Leben nicht zur Religion werden darf?
Denn wenn wir verbissen auf den Steingarten vom Nachbarn schauen oder der gestressten Freundin nicht mehr den Urlaub auf den Balearen gönnen, dann ist das auch nicht schön. Mit Genuss Nachhaltigkeit vorleben ist angenehmer. Nicht wahr?
Noch ein Tipp: Einige meiner nachhaltigen Partner geben euch Prozente.
Wenn du auf dieses Foto klickst, gelangst du zu meinem Blogbeitrag vom 18. Mai 2022 mit Rabatt-Aktionen:
Liebe Grüße von
Elischeba
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