„Mausi, ich traue mich nicht da rein zu gehen. Ich warte hier oben auf Euch.“ Auch mein Schatz ist keine 100 Meter weit gegangen und befand sich schnell wieder über dem Erdboden. Wir haben als Touristen bereits nach ein paar Schritten im Long Phuoc Tunnel Beklemmungsgefühle bekommen.
Wie schrecklich muss es für die Einheimischen gewesen sein, dort Stunden oder sogar Tage zu verbringen? Dieser Tunnel diente ihnen im Vietnamkrieg als Versteck vor den feindlichen Truppen des Vietcong. Krieg ist einfach nur grausam. Mit einer Taschenlampe in der Hand wollte unser Guide uns in einen stockdunklen Tunnel schicken, in dem wir uns stark bücken mussten und rechts und links neben uns niemand mehr Platz gehabt hätte.
Interessant fanden wir es, dass unser Guide die Australier, die auf dem nahe gelegenen Schlachtfeld im Rahmen des Vietnamkriegs gefallen sind, als Helden regelrecht verehrt hat. „Sie haben sich für die Freiheit Südvietnams geopfert“, berichtete er uns und fügte hinzu, dass diese Ehrenmänner den Kommunismus in Nordvietnam bekämpfen wollten. „Für den Frieden haben sie ihr Leben gelassen“, lobte er die weißen Eindringlinge vom anderen Kontinent.
Durchaus ein überraschendes Statement eines offiziellen Reiseführers der kommunistischen Regierungsbehörden der Provinz Vung Tau. Unser Leiter war ein etwas seltsamer Typ – vor dem weißen Kreuz (Long Tan Cross) des Grabes der Gefallenen hat er plötzlich ein emotionales Gebet gesprochen, was uns – die wir daneben standen – ein bisschen in Verlegenheit gebracht hatte. Er wäre katholisch, die meisten Einwohner buddhistisch und in Südvietnam wäre man gegen den Kommunismus.
Anders in Hanoi – so seine Erzählungen. Da sei man so aufgewachsen und kenne es nicht anders. Viele Jahre waren persönliche Freiheiten unter dem kommunistischen Regime eingeschränkt, was sich erst in den letzten Jahren im Zuge einer offeneren Politik gebessert hatte. Nach diesen Erläuterungen konnten wir seine Äußerungen allerdings etwas besser verstehen.
Zuletzt sind wir auf den Gia Quy Berg gestiegen, der den Kriegern als Lagerplatz diente. Puh, das war anstrengend, denn die glühende Sonne brannte auf unsere Köpfe. Jedoch wurden wir – einmal oben angekommen – mit einer tollen Aussicht auf Vung Tau belohnt und waren froh darüber, dass heute in dem schönen Fleckchen Asiens Frieden herrscht.
Beim nächsten Mal berichte ich Euch von unserer momentanen Bleibe im Anoasis Beach Resort, wo wir heute unsere letzte Nacht verbringen. Morgen geht es nach Saigon…
Bis dann und liebe Grüße von Elischeba
Puhh………….Krieg ist immer schrecklich. Ich mag Vietnam – tolle Artikel hier…..
Ey hör mir auf – in so ne Höhle kriegt man mich auch nicht rein – schauer ………