Es gibt Mütter, die mir das Gefühl geben, dass ich meinem Baby Gift gespritzt habe. Und doch bin ich davon überzeugt, dass diese jungen Frauen alle nur das Beste für ihr und mein Kind wollen. Impfungen – ja oder nein – Panikmache oder gesunde Skepsis?
Es fing während meiner Schwangerschaft an. „Elischeba, wenn ich dir einen guten Rat für den Weg mit eurem Kind mitgeben kann, dann lasst euer Baby gegen gar nichts impfen. Man kann 20 Jahre später noch Krebs, multiple Sklerose oder sonst was davon kriegen.“
Verunsichert habe ich auf meinen runden Babybauch geschaut und meinen Mann Pierre um Rat gefragt. „Impfungen gehören zu den besten Erfindungen der Menschheitsgeschichte“, erwiderte er prompt. „Ja, aber Kinderlähmung und Co. gibt es heutzutage doch sowieso gar nicht mehr“, antwortete ich spontan.
„Na, dann frag dich mal warum. Das liegt an den Impfungen“, konterte mein Pierre freundlich aber bestimmt. Für ihn war es von Anfang an ganz klar, dass Leon Standard-Impfungen bekommt, welche lebensbedrohlichen Krankheiten vorbeugen.
Zur Sicherheit habe ich auch noch mal zwei Kinderärzte unabhängig voneinander zu ihrer Meinung gefragt. Bewusst einen jungen Arzt, der im Trend der Zeit liegt und für homöopathische Alternativen ist und einen älteren und langjährig erfahrenen.
Beide haben mir dringend zu den Impfungen geraten. Mir wurde berichtet, dass es bei einer Masern-Impfung in einem von einer Million Fälle zur gefährlichen Gehirnhautentzündung kommt. Bei Masern selbst dagegen soll es jedes tausendste Kind treffen. Auch habe ich gelernt, dass Krankheiten wie Keuchhusten oder Masern bei jedem dritten Kind zu Komplikationen wie Lungen- oder Mittelohrentzündungen führen können.
Generell habe ich ein gewisses Vertrauen gegenüber denjenigen, die Medizin studiert haben. Denn Fakt ist, dass die einfach mehr Ahnung haben als ich.
Interessant ist, dass mehrere der Frauen, die mich beinahe streng wegen den Impfungen zurechtweisen, auch gegen die PDA während meiner Geburt gewesen sind. Das sei schädlich fürs Kind und verlängere den Geburtsverlauf. Jedes Kind und jede Situation ist anders.
Was Leon betrifft, so kann ich aus Erfahrung sagen, dass während der Entbindung regelmäßig überprüft wurde, ob Leon mit der PDA klar kommt. Glücklicherweise ja! Wer meinen Erfahrungsbericht von der Geburt gelesen hat, der weiß, dass es auch ohne PDA absolut nicht easy war und die PDA eine große Erleichterung für mich dargestellt hat.
Leon wurde bereits zweimal geimpft und hat weder Fieber noch sonst irgendwelche Auswirkungen bekommen. Er war danach topfit – auch nachts gab es keine Veränderungen. Für den Fall, dass es anders ist, sollte ich mir ein Fieberzäpfchen kaufen und bereit legen.
So – gleich werden Baby Leon und ich zum Onkel Doktor gehen – dann bekommt mein Wonneproppen die dritte 6-fach-Impfung. Die Schluckimpfung mag er richtig gern, die schmeckt lecker. Die zwei Spritzen danach tun nicht nur mir als Mama weh.
Aber ich werde mein Baby danach wieder auf den Arm nehmen, trösten und ihm sagen, dass das langfristig gut für ihn ist. Bereits drei Minuten nach der Prozedur hat er mich beim letzten Mal so angestrahlt, als hätte er das verstanden.
Herbstliche Grüße von Elischeba