Eine OGS – die offene Ganztagsschule – ist für berufstätige Eltern praktisch. Es gibt ein Mittagessen, die Hausaufgaben werden gemacht und soziale Kontakte gefördert.
Allerdings wünschen sich Eltern und Kinder flexible Abholzeiten. Häufig ist ein täglicher Besuch bis 15 oder 16 Uhr Pflicht. Die meisten Familien brauchen nur tageweise eine Betreuung. Kinder fühlen sich gestresst und Mütter sind genervt – der Druck gegenüber dem Schulministerium wird größer.
Eine befreundete Mutter erzählt mir bei einer Tasse Kaffee, dass sie zweimal die Woche bis 16 Uhr arbeitet.
Die anderen Tage lediglich bis zum Mittag. Ihre Tochter möchte an den Tagen, an denen ihre Mutter nachmittags als Physiotherapeutin tätig ist, in die OGS. Die Mutter ist bereit, den regulären Beitrag zu zahlen.
Sie findet drei Tage in der OGS ideal. Einen Nachmittag für den Großeinkauf und Hausputz. Zwei freie Nachmittage mit der Tochter. Das ist nicht möglich. Unterschreibt sie den Jahresvertrag, dann gibt es an fünf Tagen in der Woche bis 15 Uhr die Pflicht anwesend zu sein.
„Das packt meine Tochter Lara nicht“ schüttet mir die Mutter ihr Herz aus. Außerdem braucht Lara freie Zeit, um sich mit Freundinnen zu verabreden, die nicht in der OGS sind.
Deswegen wird Lara nicht in der OGS angemeldet und zweimal die Woche von der Oma aus der Schule geholt. Das Problem: Der Oma wird es zuviel, da langsam die Kraft nachlässt.
Das ist ein Beispiel von vielen, das zeigt, dass sich Eltern eine Lockerung der Gesetze wünschen. Ich kenne Mütter, die bereits erfolglos ans Schulministerium von NRW geschrieben haben.
Andere haben sich zusammengetan und eine Petition unterzeichnet.
Was sind die Vorteile einer OGS?
Eure Kinder nehmen in kleinen Gruppen am Mittagessen teil. Erzieher achten auf gute Tischmanieren und eine angenehme Atmosphäre. Freunde dürfen meist zusammensitzen.
Unser Sohn geht in die OGS und erzählt, dass mittags viel gequatscht und gelacht wird.
Das Essen beschreibt der Mini Chef als „gutbürgerlich“ – mit viel Fleisch. Die meisten Kinder trinken Mineralwasser. Wir zahlen 3,70 Euro pro Tag für sein Mittagessen. Moslemische Kinder bekommen auf Wunsch Gerichte ohne Schweinefleisch.
Anschließend stehen die Hausaufgaben auf dem Programm.
Erzieher prüfen, ob alles erledigt wurde und setzen Häkchen mit ihrer Unterschrift darunter. Manche schreiben auch „Super gemacht“ drunter oder hinterlassen der Lehrerin eine kurze Nachricht, wenn die Kinder lange gebraucht haben. Es ist praktisch, dass Lehrer und Erzieher im engen Austausch miteinander stehen.
In der Zeit von 14.30 – 16.00 Uhr bieten einige Ganztagsschulen AGs und Projekte an.
Dazu zählen basteln, malen, Fußball, Schach spielen, kochen oder gärtnern. Die Kurse sind „im Preis“ inklusive.
Außerdem ist eine OGS häufig in den Ferien und an Brückentagen von 8.00 – 17.00 Uhr geöffnet. In den Schulferien ist die Teilnahme freiwillig – wir nehmen diesen Service nicht in Anspruch.
Das Problem sehen wir darin, dass Kinder jeden Wochentag die OGS besuchen müssen.
Das tut vielen Familien nicht gut. Weil Eltern und Kinder Freiraum und gemeinsame Zeiten brauchen.
Ich kenne nur wenige Familien, bei denen beide Elternteile 40 Stunden die Woche arbeiten. Meist arbeiten die Mütter in Teilzeit oder 70 Prozent.
Mütter, die zwei Tage die Woche arbeiten, leiden darunter, dass sie ihr Kind täglich bis 15 Uhr (oder je nach Bundesland bis 16 Uhr) in der Betreuung lassen müssen.
Sie sitzen zu Hause, essen alleine und sehnen sich ihr Kind herbei. Aber sie dürfen es nicht abholen.
Für einen Sechsjährigen sind die langen Tage meist anstrengend. „Meine Tochter packt das nicht mehr“ berichtet eine Mutter unter Tränen. Auf ihren Job ist sie angewiesen. Aber sie arbeitet lediglich Dienstags und Donnerstags.
Bei Geburtstagen oder Arztbesuchen darf man einen schriftlichen Antrag stellen, um sein Kind für einen Tag direkt nach der Schule abzuholen. Bei uns wurde bis jetzt jeder Antrag genehmigt.
Allerdings hat eine Bekannte vergessen, in der OGS wegen dem Arzttermin Bescheid zu geben. Sie durfte ihren Sohn nicht um 14 Uhr abholen. Sie musste nach Hause fahren und ihren Termin verschieben.
Wir wünschen uns eine familienfreundliche OGS.
Gern möchte ich weitere Eltern sprechen lassen:
„Meine Tochter hatte im ersten Halbjahr Spaß in der OGS. Aber die letzte Zeit wird es ihr zu viel. Sie fühlt sich gestresst und hat durch die langen Tage sogar die Freude an der Schule verloren. Ich kann den Erziehern am Anfang des Monats mitteilen, wann ich frei habe und wann ich arbeiten muss. Aber das bringt nichts. Weil die OGS so unflexibel ist. Ich überlege, für nächstes Jahr zu kündigen und eine Tagesmutter zu engagieren.“
„Mein Sohn Ben hatte eine Phase, wo er schnell geweint hatte und morgens nicht mehr zur Schule wollte. In der OGS kam es ständig zum Streit mit anderen Kindern. Meine Mutter hat mir vorgeschlagen, dass sie unseren Sohn zwei Wochen lang direkt nach der Schule abholt. Um zu schauen, ob sich die Situation bessert. Wir waren total geschockt, dass wir das nicht durften. Wegen der Anwesenheitspflicht.“
Geht dein Kind in die OGS? Bist du zufrieden? Wünscht du dir flexible Zeiten?
Ich freue mich auf dein Feedback.
Liebe Grüße von Elischeba
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Wie schön, dass das endlich mal jemand anspricht! Mein Sohn ist auch in der OGS und ich könnte jedesmal kotzen, wenn ich frei hab und er dort bleiben muss.
Autor
Ich kenne unheimlich viele Eltern, denen es ähnlich geht. Deswegen gibt es meinen Artikel. Hoffen wir mal, dass ich damit etwas bewirken kann.
Hallo Liebe Elischeba
Ich bin Tagesmutter und würde gern weniger und vor allem gern auch mal mit größeren Kindern arbeiten.
Da würde ich auch gerne zwei bis drei Nachmittage anbieten, aber das scheitert leider aus X Gründen. Dabei wäre es wahrscheinlich für alle Seiten ein Gewinn.
Ja es gäbe sicher Alternativen, aber die muss man halt suchen und auch finden 😉 .
In diesem Sinne wünsche ich Dir eine schöne Weihnachtszeit
Liebe Grüße Nicole Fröhlich
Autor
Hallo liebe Nicole,
ja die OGS muss unbedingt flexibel werden!
Liebe Grüße von Elischeba
Als Erzieherin im Kindergarten finde ich es störend, wenn rund um die Uhr abgeholt wird. Das holt die Kinder oft aus tollen Situationen raus.
In der OGS fände ich es in Ordnung, wenn man vorher festlegt, an welchen Tagen man um welche Uhrzeit holt oder nicht holt. Dann kann man sich besser drauf einstellen. Dass es generell gar nicht flexibel geht, ist tatsächlich doof.
Autor
Wenn Eltern am Anfang des Jahres sagen, dass sie zum Beispiel „nur“ Dienstags und Donnerstags arbeiten, dann stören sie ja niemanden. Es werden dann ja feste Tage ausgemacht. Trotzdem interessanter Gedanke – ich freue mich sehr über das Feedback von Erziehern.
Hab die ganze Zeit nur genickt. Wir haben das gleiche Problem. Ich arbeite 3 x die Woche ganztags. Hab 2 x die Woche frei. Finde die OGS extrem unflexibel. Schade! Ob dein Artikel etwas bewirkt? Nur, wenn ihn die richtigen Leute lesen. Schön wäre es ja.
Bei uns ist auch bis 16 Uhr eine Anwesenheitspflicht – danach braucht sich ein Kind nicht mehr zu verabreden. Man ist ja erst um 16 Uhr 30 zu Hause!!!!!
Autor
16 Uhr ist wirklich sehr lang – vor allem für ein Kind in der ersten Klasse.
Von 8 bis 16 Uhr Pflicht – das ist für einen 6-jährigen definitiv zu viel. Wenn es eine alleinerziehende Mutter so braucht, ist es eine Sache. Wenn es für Eltern, die „nur“ 2 Tage die Woche ran müssen, ebenfalls Pflicht ist, dann passt das hinten und vorne nicht! Blöde deutsche Bürokratie.
Autor
Sehe ich auch so. Für Alleinerziehende oder Eltern, die beide ganztags arbeiten ist es eine tolle Sache. Der Zwang dahinter ist aber nicht schön.
Ich wohne Gottseidank in BaWü wo es zwei Modelle gibt: geschlossene (wie bei euch) und offene, in der ich jeweils nur die Nachmittage wähle (halbjährlich), die ich brauche. Nun gibt es bei der für uns zuständigen Grundschule aber nur ein geschlossenes Modell. Als ich darauf hin einen Schulwechsel beantragt habe, mit der Begründung, dass ich meinem Sohn mit Frühbetreuung dann eine 36 Std. Woche zumuten müsste, lehnte der Rektor mit der Begründung ab, dass das ja wohl zumutbar wäre. Ich habe das ganze jetzt an das Oberschulamt weitergeleitet und denke (hoffe), dass die das anders sehen. Manchmal kann man sich nur wundern ….
Autor
Hallo Ramona,
traurig, dass jemand einfach darüber urteilen möchte, was für ein Kind zumutbar ist und was nicht.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg beim Oberschulamt.
Herzliche Grüße von Elischeba
Ich arbeite 2 x die Woche und mein Sohn wollte von sich aus in die OGS. Hab ihm aber gesagt, dass er dann jeden Tag bis 16 Uhr hin muss. Dann wollte er doch nicht. 🙂 Wir haben zwei Omas, die es richtig genießen, die Kinder abzuholen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Autor
Solche Omis sind echt praktisch 😉
Toller Artikel. Bei uns ist täglich bis 15 Uhr Pflicht. Allerdings geht der Bus erst gegen 16 Uhr. Mein Sohn geht im dunkeln in die Schule und kommt im dunkeln zurück (also wenn es fast dunkel ist). Ich arbeite 3 x die Woche bis 15 Uhr. Wir lieben die OGS im Großen und Ganzen, aber 2 x die Woche direkt nach der Schule holen wäre uns lieber.
Autor
Hallo Hanni,
in der dunklen Jahreszeit ist das tatsächlich besonders doof.
Dankeschön für dein Feedback!
Liebe Grüße von Elischeba
Mann, was habt ihr alle Luxusprobleme! Ich hätte vor 25 Jahren so eine OGS dringend gebrauchen können. Aber da gab es das noch nicht. Also: seht mal bitte die Vorteile. Euer Kind kriegt ne warme Mahlzeit, es wird bespaßt und sogar die Hausaufgaben sind gemacht.
Autor
Stimmt, die OGS hat auch unheimlich viele Vorteile!
Die meisten Eltern sind sehr dankbar sehr dafür. Trotzdem wäre es toll, wenn die Anwesenheitsfplicht gelockert wird.
Liebe Grüße von Elischeba
Wir wohnen in Berlin und meine Tochter besucht auch eine OGS. Ehrlich gesagt, habe ich noch nie ernsthaft gefragt, ob ich sie früher abholen darf. Ich habe es immer gemacht und es hat auch noch nie jemand irgendwas gesagt. Ich bin gerade sehr geschockt darüber, dass es Eltern verboten sein soll, Kinder früher abzuholen.
Ich finde die Möglichkeit der langen Betreuung toll und auch meine Tochter ist so gut wie jeden Tag von 8-15:30 Uhr dort (und besucht AGs und sieht alle ihre Freunde), aber gerade wenn wir mal freitags wegfahren, hole ich sie nach dem Mittagessen ab.
LG,
Caro
Autor
Wie toll, dass das bei euch so flexibel ist. Das wünschen sich viele Eltern in anderen Bundesländern ebenfalls. Wird es überall in Berlin so locker gehandhabt?
Bei uns hier (Sachsen) funktioniert dieses Prinzip tatsächlich um Einiges flexibler. Ich kann meine Kinder nach Schulschluss jederzeit vom Hort abholen. Natürlich würde ich nicht während des Mittagessens oder der Hausaufgaben stören bzw. dann kurz warten. Meine Kinder sind bis 15 Uhr gemeldet, können aber nach schriftlicher Absprache auch eher nach Hause, wenn es von meiner Arbeit aus klappt. Ansonsten ist es bei uns möglich, die Kinder für die Zeit anzumelden die sie eben brauchen. Der Schulhort hat bis 16.30 Uhr geöffnet, aber bis dahin sind wirklich nur noch ganz wenige Kinder da. Die Meisten gehen zwischen halb drei und halb vier nach Hause, dann sind die Hausaufgaben erledigt und vom Nachmittag bleibt noch ein wenig Zeit. Wir wohnen auf dem Dorf, und so können unsere Kinder zu Fuß nach Hause kommen, wie viele andere auch. Andere fahren mit dem Bus, nur wenige werden jeden Tag abgeholt. Sähe vielleicht in einer Großstadt anders aus….
Autor
Das ist wirklich traumhaft! Toll, genieße es weiterhin, dass die OGS bei euch so flexibel ist.
Ich freue mich schon riesig aufs dritte Schuljahr – dann geht mein Sohn nicht mehr in die OGS. Dann können wir viel besser planen.
Fürs zweite Schuljahr hatte ich ihn leider zu spät abgemeldet – die Frist Anfang Februar hatte ich knapp verpasst.
Hallo, ich bin gerade über diesen Beitrag gestoßen, weil ich aktuell auch das Problem habe. Meine Zwillinge sind in die 1. Klasse gekommen und ich merke, sie wollen gerne direkt nach der Schule heim. Sie kommunizieren es auch ganz klar und ich kann sie nicht abholen, weil ich sie an der OGS angemeldet habe. Aktuell bin ich zuhause und es bricht mir das Herz, sie nicht früher abholen zu können. Frühstens um 15:00 Uhr anstatt um 11:50 Uhr. Ich bin dafür, das es lockerer wird, es wird sich ja eh über mangelndes Personal beschwert. Umso besser, wenn dann weniger Kinder betreut werden müssen.
Ich habe beim Land NRW heute eine Petition eingereicht und werde die Tage eine online stellen. Ich bin über Unterstützung jeglicher Art sehr dankbar.
Hallo Luca Marie Brodeßer,
wo kann man unterschreiben bzw. wie unterstützen?
VlG
Mareike
Autor
Das würde mich auch sehr intessieren. Wo gibt es diese Petition?
Euren Einsatz finde ich absolut klasse!
Hallo,
mich beschäftigt das Thema auch gerade. Meine Bitte um Befreiung für einen festen Wochentag, um Zeit mit meinem Kind zu verbringen, wurde von der OGS abgelehnt. Dies sei nicht von den Vorgaben des Ministeriums gedeckt.
Es gibt in NRW einen Erlass des Schulministeriums ( Infos hier: https://www.schulministerium.nrw/sites/default/files/documents/FAQ-zur-Teilnahmeregelung-OGS.pdf ), der eigentlich den OGSn und Schulen mehr Flexibilität und Entscheidungssicherheit einräumen sollte.
Es hat in vielen Fällen aber dazu geführt, dass die OGS-Träger noch genauer prüfen, oft aus Sorge vor dem Gemeindeprüfungsamt. Der Erlass bietet Entscheidungsspielraum, ist aber auch schwammig formuliert – was ist denn ein „familiäres Ereignis“, das ein (auch regelmäßiger) Befreiungsgrund sein kann? Ich verstehe, dass es eine Regelmäßigkeit und feste Abholzeiten braucht. Ich fordere nicht, dass ich ständig einfach reinplatzen kann! Aber der Erlass wird vor Ort sehr unterschiedlich ausgelegt und für Eltern wirkt es doch recht willkürlich, welche OGS unter „regelmäßig“ 3 oder 4 oder 5 Tage Teilnahme versteht, Bescheinigungen für Kurse möchte oder nicht, Familienzeit als Befreiungsgrund anerkennt oder ablehnt.
Ich möchte gern auf die „Landeselternschaft der Grundschulen in NRW“ verweisen (https://landeselternschaft-nrw.de). Die bieten Beratung in Einzelfällen an und sind als Interessenvertretung der NRW-Grundschuleltern aber auch politisch engagiert. Die stoßen Themen an und werden vom Ministerium bei Entscheidungen und Gesetzesentwürfen gehört. Dazu brauchen sie aber natürlich Anregungen und Meldungen von Eltern und Schulpflegschaften, wenn das jetzige System nicht gut funktioniert bzw. Eltern unzufrieden damit sind. Die sind bestimmt auch ein guter Ansprechpartner bei Petitionen!
Viele Grüße,
Ju
Autor
Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar, der auch für andere Betroffene eine sehr gute Hilfe ist!
interessant, wie unterschiedlich das sein kann. An unserer Schule (Schleswig-Holstein) ist man, denke ich, maximal flexibel. Ich melde mein Kind nur für die Tage an, an denen ich Betreuung brauche und kann diese jederzeit (mehrfach im Jahr) anpassen.
Ich kann morgens anrufen: „heute kommt mein Kind nicht“, „heute müsste mein Kind spontan länger bleiben“, „heute ist mein Kind mit … verabredet und bleibt so lange wie dieser“ etc.
Ich kann mein Kind jederzeit persönlich abholen und wenn es losgeschickt werden soll, geht das immer zur vollen Stunde. Ich denke mehr Flexibilität kann man nicht erwarten. Allerdings stelle ich mir das unter dem Begriff „OFFENE Ganztagsschule“ auch vor.
Autor
Genau so muss es auch sein! Ich kenne so viele Mütter, die zum Beispiel zwei Tage die Woche ganztags arbeiten und an den anderen Tagen ihre Kinder mittags sehen möchten. Vor allem wollen die Kindern an diesen Tagen auch von sich aus gerne nach Hause. Schlimm, wenn man dazu gezwungen wird, sein Kind dort zu lassen. Es gibt eine Schulpflicht, aber eine OGS Pflicht macht für mich unter diesen Umständen keinen Sinn.
Sehe das genauso. Habe nun einen Vertrag mit der Awo am Hals, nur um meiner bescheuerten faulen Ex-Frau entgegen zu kommen und nun gibt’s Theater mit der Awo. Hausaufgaben werden nur sporadisch erledigt und der Junior hat dadurch noch weniger Freizeit.
Diese Einrichtungen sind unflexibel und versprechen mehr als sie liefern. Habe spaßeshalber einige Kinder gefragt, ob sie gern in der Betreuung sind, die Antworten kann sich wohl jeder denken.
Autor
Wir hatten im ersten Jahr wegen äußerst spannenden AG`s den Vertrag unterschrieben. Allerdings fanden die AG`s nicht statt. Wir wollten fürs zweite Jahr kündigen und haben die Frist verpasst (ich habe einige Monate vor dem neuen Schuljahr Bescheid geegeben, hätte es aber Anfang Februar tun müssen).
Hallo, ich bin wirklich schockiert über diese Vorgehensweise. Gibt es schon Erfolge bei Euren Petitionen? Ich arbeite an einer Ganztagsschule in Hessen und bei uns können die Kinder jederzeit nach Absprache abgeholt werden. Ab ca. 13.30 Uhr ist oft auch die Luft raus und die Kinder sind einfach fertig. Unser Sohn wird auch eine Ganztagsschule besuchen, welche täglich zwar bis 17.00 Uhr geöffnet hat aber wir flexibel bei Terminen nach dem Mittagessen abholen können. Der reguläre Unterricht geht bis 14.15 Uhr / Freitags bis 13.00 Uhr. Und dies ist für unseren Sohn eigentlich schon über dem Maximum, was er aushalten kann, ohne krank zu werden. Und wir als Familie möchten auch nicht alle den ganzen Tag getrennt voneinander sein.
Ich hoffe sehr für Euch alle, dass es bald flexiblere Schulen bei Euch gibt.
Autor
Ja, die Vorgehensweise ist wirklich schockierend. Für Sechsjährige ist das auch echt viel – vor allem, wenn es an manchen Tagen absolut nicht nötig ist, sein Kind bis 16 Uhr dort zu lassen. Ich hatte damals richtig darum gebettelt, dass ich an einem Tag der Woche mit meinem Sohn BITTE BITTE zusammen zu Mittag essen darf. Doch ich hatte keinen Erfolg, da ich damals wegen spannenden AG`s den Vertrag unterschrieben habe (die versprochenen AG`s fanden größtenteils gar nicht statt).
Die Herausforderungen als OGS-Leitung: Flexibilität und Vertrauen
Als Leitung einer wunderbaren OGS möchte ich einmal die Perspektive der Organisation teilen. Laut unserem Vertrag sind die Kinder verpflichtet, an mindestens drei Tagen bis 15 Uhr bei uns zu bleiben. An den beiden anderen Tagen haben wir immer Flexibilität zugelassen, sodass die Kinder für Aktivitäten wie Vereine oder Therapien früher abgeholt werden können.
Ich habe bewusst darauf verzichtet, strikt zu kontrollieren, welche Aktivitäten die Kinder besuchen, und habe oft auch ein Auge zugedrückt. Leider wurde diese Flexibilität zunehmend ausgenutzt. Es gab keine festen Tage, sondern alles verlief sehr unregelmäßig und flexibel – so kann eine OGS natürlich schwer planen.
Wenn sich die Eltern für ein Schulhalbjahr auf zwei feste Tage festgelegt hätten, an denen ihr Kind eine Aktivität besucht, wäre vieles einfacher gewesen. Leider wurden unsere Zugeständnisse irgendwann als selbstverständlich betrachtet, weshalb wir nun gezwungen sind, uns strikt an die Vorgaben zu halten. Dies ist schade, denn es geht immer um gegenseitiges Vertrauen.
Ein bis zwei Familien, mit denen die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert, nehme ich hiervon bewusst aus. Sie haben gezeigt, dass sie unsere Flexibilität schätzen und nicht ausnutzen.
Mir ist es wichtig, dass auch mal die Sicht der Leitung gehört wird. Vieles läuft hinter den Kulissen anders ab, als es von außen vielleicht wahrgenommen wird. Flexibilität kann nur entstehen, wenn beide Seiten vertrauensvoll zusammenarbeiten und kleine Gefälligkeiten nicht ausgenutzt werden.