Kennt ihr das Gefühl, wenn der Geburtstermin immer näher rückt, aber euer kleiner Schatz noch keine Anstalten macht, sich auf den Weg zu machen? Habt ihr ebenfalls schon von Cytotec gehört? Hat deine Ärztin oder dein Arzt dieses Mittel erwähnt?
Die Ungeduld steigt und ihr fragt euch, wann es endlich losgeht. Geduld ist zumindest nicht meine Stärke. Vor allem, wenn du weißt, dass du ein sehr großes Baby auf die Welt bringen wirst und es im Mutterleib weiterhin wächst. Auch wenn der Entbindungstermin schon ein paar Tage zurückliegt, werden wir nervös.
Keine Sorge, ihr seid nicht allein! Viele Frauen und alle beteiligten Partner werden in dieser Phase ungeduldig.
Eine Hebamme erzählt mir – knapp acht Jahre nach der Geburt unseres Sohnes – wie umstritten „Cytotec“ ist. Das Medikament für den Magen wird eingesetzt, um Wehen zu fördern.
Ich habe im Krankenhaus drei Tabletten geschluckt, als ich ungefähr eine Woche über dem Entbindungstermin lag. Dabei habe ich Glück gehabt. Aber das ist nicht immer so. Deswegen möchte ich werdende Mütter warnen.
Hier ist der komplette Erfahrungsbericht der Geburt meines ersten Kindes.
Cytotec ist ein Magenmedikament. Zufällig wurde entdeckt, dass es Wehen fördert.
Fast acht Jahre nach der Geburt erzählt mir nun eine Hebamme, dass der Hersteller im Beipackzettel vor starken Nebenwirkungen für Schwangere warnt. Puh, da wird mir aber ganz anders. Hatte ich einfach Glück im Unglück? War ich naiv?
Wie schlimm ist es denn und welche Schäden kann es geben? Nun, dazu zählen abnorme Kontraktionen der Gebärmutter, Uterusruptur, Tod des Fetus und schwere Geburtsschäden.
Dann erzählt mir die Hebamme von folgendem Fall:
Eine Schwangere war über dem Termin und hatte wenig Fruchtwasser.
Um zehn Uhr hat sie das erste Mal 25 Mikrogramm Cytotec erhalten. Vier Stunden später die nächste Dosis. Diesmal 50 Mikrogramm.
Obwohl sie um 18:20 Uhr bereits Wehen hat, erhält sie nochmal 50 Mikrogramm Cytotec.
Nach einem Notkaiserschnitt musste der Sohn der Frau beatmet werden.
Aufgrund eines schweren Gehirnschadens. Ich bekomme eine Gänsehaut, als ich erfahre, dass ihr Sohn heute genauso alt ist wie meiner.
Allerdings trägt ihr Sohn noch Windeln, kann nicht sprechen und wird niemals ein eigenständiges Leben führen.
Der Gutachter hat bestätigt, dass Cytotec den Wehensturm und somit auch den Gehirnschaden verursacht hat.
Das tut mir unendlich leid. Ich habe ebenfalls Magentabletten erhalten, um die Geburt einzuleiten.
Auch wenn alles gut gegangen ist, waren es grauenvolle Stunden.
Ich sage Leon heute offen, dass die Geburt nicht schön war. Sofort füge ich hinzu, dass sich für ihn alles gelohnt hat. Ich habe einen wunderbaren Sohn!
Aber von vorne. Der Chefarzt erklärt mir, dass ich ein außergewöhnlich großes Baby in mir trage.
Mit ernstem Gesicht erklärt er mir, dass es gefährlich ist, zu lange zu warten. Wenn ich eine Woche über dem Entbindungstermin bin, sollten wir mit damit starten, einzuleiten.
Immerhin kann es trotz Tabletten noch eine Woche dauern, bis es losgeht.
Nach zwei Wochen muss das Kind raus, so die Worte des Arztes.
Ein Grund: Der Mutterkuchen (die Plazenta) kann danach seine Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen.
Dann erfahre ich, dass ich Magenschutzmittel erhalte. Diese können Wehen fördern.
Da das Medikament dafür offiziell nicht zugelassen ist, muss ich unterschreiben, dass ich einverstanden bin.
Drei Tabletten nehme ich, bis die Wehen starten. Eine morgens, eine mittags und eine gegen Abend.
Meine Wehen sind schnell und heftig. Drei Jahre später sind meine Wehen natürlich und fühlen sich erträglicher an, als die, welche im Mai 2012 künstlich eingeleitet werden.
Erst bekomme ich eine PDA und später über einen Tropf Mittel, welche Wehen fördern.
Ein Wehentropf ist furchtbar! Irgendwann habe ich keine Kraft mehr – die Wehen sind zu heftig und zu schnell hintereinander, um mich zu erholen.
Aufgrund eines Geburtsstillstandes wird Leon mit der Saugglocke geholt. Ist es ein Dammriss oder ein Schnitt? Es fließt viel Blut. Danach muss eine Menge genäht werden – tagelang habe ich noch Schmerzen.
Ich bin froh, als wir es geschafft haben. Regelmäßig kommen Ärzte ans Krankenbett, die mir dazu gratulieren, dass ich ein 4.810 Gramm schweres Kind auf natürliche Weise auf die Welt gebracht habe.
So natürlich war es nicht. Neueste Studien und Erfahrungsberichte über Cytotec zeigen mir, dass wir mehr Glück als Verstand hatten.
Ich bin weder eine Hebamme, noch eine Frauenärztin. Auch habe ich nicht Medizin studiert. Ich möchte euch mit diesem Artikel darum bitten, dass ihr die Einnahme von Cytotec kritisch hinterfragt.
Meine Geburt war nicht schön. Ich habe Glück gehabt, denn Leon und ich haben langfristig keinen Schaden genommen.
Aber es gibt zahlreiche andere Fälle. Und diese müssen geteilt werden!
Liebe Hebammen und Ärzte: Schreibt mir gern im Kommentar, was Mütter alternativ machen können, die ein großes Kind erwarten und eine Woche über dem Entbindungstermin liegen.
Welche sind die besten Ansprechpartner? Wo können Schwangere gute Hilfe erhalten? Welche Rechte haben sie im Krankenhaus?
Ich danke euch herzlich dafür!
Außerdem möchte ich dir noch ein paar allgemeine Tipps geben, die dir helfen können, die Geburt auf natürlichem Wege etwas „zeitgemäßer“ zu gestalten. Natürlich ersetzen diese Ratschläge keine Gespräche mit Hebammen und Ärzten.
Stay relaxed. Entspannung ist das A und O, wenn es um eine zeitgemäße Geburt geht. Stress und Anspannung können den Geburtsprozess verlangsamen. Also gönn dir regelmäßige Pausen, verwöhne dich mit Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation und umgib dich mit positiven Gedanken. Dein Körper und dein Baby werden es dir danken!
Bewegung kann Wunder wirken, um die Geburt in Gang zu bringen. Geh spazieren, schwimmen oder probier sanfte Übungen aus, die speziell auf Schwangere abgestimmt sind. Die Schwerkraft kann dabei helfen, dass sich dein Baby in die richtige Position begibt und den Geburtskanal schneller passiert. Also raus aus dem Sofa und ab an die frische Luft!
Liebe deinen Partner – und lasst es knistern! Sex, Romantik und Nähe können nicht nur die Stimmung verbessern, sondern auch die Geburt beschleunigen. Kuschelt, umarmt und genießt die Zweisamkeit. Intimität kann die Produktion von Oxytocin, dem sogenannten „Kuschelhormon“, steigern, das den Geburtsprozess unterstützt. Also lasst die Funken fliegen und macht euch bereit für euer kleines Wunder!
Probiere sanfte alternative Methoden aus. Es gibt eine Vielzahl von alternativen Methoden, die dir helfen können, eine zeitgemäße Geburt zu fördern. Akupunktur, Aromatherapie, Homöopathie oder Hypnose sind nur einige Beispiele. Sprich mit deiner Hebamme oder deinem Arzt darüber und finde heraus, welche Optionen für dich geeignet sind. Es kann spannend sein, neue Dinge auszuprobieren und zu sehen, wie sie deinen Geburtsverlauf beeinflussen können.
Vertraue deinem Körper – er weiß, was zu tun ist. Last but not least: Vertraue dir selbst und deinem Körper! Unsere Körper sind erstaunliche Maschinen, die dafür gemacht sind, Babys auf die Welt zu bringen. Höre auf die Signale deines Körpers und sei zuversichtlich, dass du die Stärke und den Mut hast, diese Herausforderung zu meistern. Du bist eine Superheldin und wirst das großartig machen!
Vergiss nicht, dass jeder Geburtsverlauf einzigartig ist und dass das Wichtigste ist, dass du dich wohl fühlst und sicher bist. Alles Gute für dich und dein kleines Wunder! Du rockst das!
Um euch ein bisschen zu beruhigen und euch auf den großen Tag vorzubereiten, habe ich hier ein paar Tipps für eine entspannte und erfolgreiche Geburt. Lehnt euch zurück, schnappt euch eine Tasse Tee und lasst uns loslegen!
Informiert euch und bildet euch weiter. Wissen ist Macht, vor allem in dieser aufregenden Phase eures Lebens. Informiert euch über den Geburtsprozess, verschiedene Gebärpositionen und Atemtechniken. Besucht Geburtsvorbereitungskurse oder holt euch Rat von Experten wie Hebammen oder Ärzten ein. Je besser ihr vorbereitet seid, desto selbstbewusster werdet ihr die Geburt angehen.
Vertraut eurem Körper und eurer Intuition. Euer Körper ist ein Wunderwerk der Natur und weiß, wie er diese Geburt bewältigen kann. Vertraut darauf und lasst euch von eurer Intuition leiten. Höre auf die Signale deines Körpers und nehmt euch Zeit für Ruhe und Entspannung, wenn ihr es braucht. Euer Körper und euer Baby sind ein Team – gemeinsam werdet ihr das schaffen!
Erstellt einen Geburtsplan, aber bleibt flexibel. Ein Geburtsplan kann euch dabei helfen, eure Wünsche und Vorstellungen für die Geburt festzuhalten. Besprecht ihn mit eurem medizinischen Team und eurem Partner, damit alle auf derselben Seite sind. Aber denkt daran, dass Geburten manchmal unvorhersehbar sind und es wichtig ist, flexibel zu bleiben. Euer Geburtsplan sollte als Leitfaden dienen, aber lasst Raum für Anpassungen, wenn es nötig ist.
Schafft eine unterstützende Umgebung. Eine liebevolle und unterstützende Umgebung kann den Unterschied machen. Umgebt euch während der Geburt mit Menschen, die euch positiv beeinflussen und euch ermutigen. Euer Partner, eine Doula oder eine vertraute Freundin können eine große Stütze sein. Sorgt außerdem für eine angenehme Atmosphäre im Geburtsraum mit gedimmtem Licht, entspannender Musik oder beruhigenden Düften.
Nutzt Entspannungstechniken und Ablenkung. Während der Wehen können Entspannungstechniken wie Atemübungen, Massagen oder warme Bäder wahre Wunder bewirken. Probiert verschiedene Methoden aus und findet heraus, was euch am besten hilft, euch zu entspannen. Ablenkung kann ebenfalls nützlich sein, um den Schmerz zu lindern. Musik hören, tanzen oder eine lustige Unterhaltung mit eurem Partner können euch dabei helfen, die Wehen besser zu bewältigen.
Bleibt positiv und motiviert. Geburten sind fast immer anstrengend, aber vergesst nicht, dass ihr etwas Außergewöhnliches vollbringt. Bleibt positiv und motiviert, auch wenn es mal herausfordernd wird. Visualisiert euer Baby, sprecht liebevoll mit ihm und denkt an das Glück, das es euch bringen wird. Positive Gedanken und Affirmationen können euren Geist stärken und euch dabei helfen, durchzuhalten.
Euer medizinisches Team – sei es eine Hebamme oder ein Arzt – ist da, um euch zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Geburt gut verläuft. Ja, mit Cytotec war es unklug, nicht zu hinterfragen und diese Tabletten einfach zu schlucken. Doch im Großen und Ganzen konnte ich dem Fachwissen und der Erfahrung des Personals gut vertrauen. Scheut euch nicht, Fragen zu stellen oder um Unterstützung zu bitten, wenn ihr sie benötigt. Es hilft auch manchmal, verschiedene Meinungen einzuholen. Gemeinsam werdet ihr die beste Versorgung für euch und euer Baby sicherstellen.
Die Geburt eures Kindes ist ein unvergesslicher Moment im Leben. Denkt daran, dass jede Geburt einzigartig ist und ihr euren eigenen Weg finden werdet. Bleibt entspannt, vertraut euch selbst und genießt diesen besonderen Moment. Alles Gute und viel Glück bei eurer Geburt!
Elischeba
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Puh, das ist ja heftig. Gut, vorher zu wissen! Danke für den Beitrag
Autor
Ja, find ich auch schrecklich. Sehr gern.
Eine Woche drüber ist gar nicht schlimm, ich war 13 Tage drüber. Alles gut. Aber meine Tochter war „nur“ 2.450 g schwer.
Autor
Emily kam auch ohne Einleitung auf die Welt. Besser gesagt: Am 14. Februar 2015 sollte ich um 9 Uhr im Krankenhaus sein, um die erste Tablette zu schlucken. Genau um diese Zeit ist sie auf natürliche Weise auf die Welt gekommen. Eine Traumgeburt!
Warten. Einfach warten. Jedes Kind braucht seine Zeit und die Plazenta versagt nicht irgendwann ganz plötzlich. Und innerhalb ein paar Tagen bis ein oder zwei Wochen wird das Kind auch nicht noch Gott weiß wie viel zunehmen. Das wird zwar gern behauptet, aber nur um die Geburt zu beschleunigen. Alles Marketing. Deshalb gehen heute viele Frauen auf Hausgeburt. Gut betreut ist sie genau so sicher (laut neuesten Studien sogar sicherer) wie eine Geburt im Krankenhaus. Wir haben aktuell eine 95%ige Interventionsrate! Und über 30% an Kaiserschnitten obwohl maximal 15% empfohlen werden von der WHO! Schaut man sich unsere Nachbarn aus den Niederlanden an, weiß man, es ginge besser.
Autor
Für eine Hausgeburt fehlt mir der Mut 🙂 …. außerdem war ich – vor allem wegen der Größe meines Kindes – sehr glücklich über die PDA. Warten fällt mir schwer – aber im Nachhinein wäre es sicher der bessere Weg gewesen.
Hmm…. ich hatte auch Tabletten bekommen, kann es sein, dass es noch andere Firmen gibt? Ich meine, dass der Name nicht „Cytotec“ war …. irgendwas mit „M“ am Anfang … hast du ne Idee???? Waren aber ganz sicher auch Magentabletten! Das hatte der Doc uns erklärt.
Autor
Bestimmt gibt es ähnliche Hersteller. Wenn du unsicher bist, kannst du sicher in deinem Krankenhaus, in dem du entbunden hast, anrufen und fragen, ob du Einblick in deine Akte erhalten kannst.
Ich habe leider auch eine traumatische Erfahrung mit Cytotec. Hatte direkt nach der ersten Einnahme von 50 mg eine Dauerwehe und sofort war ein Notkaiserschnitt nötig gewesen, weil mein Baby sich nicht erholen konnte. Zum Glück war mein Sohn kerngesund, aber es hätte auch anders kommen können. Sofort von 0 auf 100, hatte zuvor keinerlei Wehen gehabt und dann ein Szenario wie im Film. Habe sehr lange Zeit gebraucht, um die Geburt zu verarbeiten.
Ich würde, wenn dringend nötig, bevorzugt eine breiter angewendete Einleitungsmethode empfehlen.
Autor
Puh, das tut mir total leid für dich. Aber schön, dass dein Sohn kerngesund ist. Hoffentlich findest du genug Hilfe, um das Trauma zu verarbeiten.