Nach einem wochenlangen Lockdown öffnet das Klostergut Jakobsberg im oberen Mittelrheintal nahe der Loreley. Wir sind direkt am ersten Tag dabei und berichten euch, was anders ist, als vor Corona. Wie fühlt sich ein Urlaub mit strengen Auflagen an?
„Mama, Papa, wir haben Corona getötet“ brüllen Emily und Leon durch die Anlage. Zwei Urlauber lachen schallend. „Wie kommt ihr denn darauf?“ frage ich unsere Kids verblüfft.
Im schönen Blumengarten vom Klostergut Jakobsberg haben sie eine rote Laus kaputt gemacht. Beide Kids waren der Meinung, dass die genauso ausgesehen hat, wie das Virus aus dem Fernseher.
„Schön wärs“ lachen die Hotelgäste weiter. Ich stimme zu.
Nach dem Lockdown ist das Thema Corona noch nicht ausgestanden. Es begleitet uns auch im Urlaub. Das Team vom Klostergut Jakobsberg hält sich an jede kleinste Vorschrift. Denn es durfte nur unter strengen Auflagen öffnen.
Als wir eintreten, setzen wir unseren Mundschutz auf. Die freundlichen Damen von der Rezeption gehen mit uns zu einem Tisch am Empfang, wo wir mehr Platz haben.
Dann füllen wir Zettel rund um Corona aus und bekommen unseren Zimmerschlüssel, Mundschutz sowie flauschige Bademäntel gereicht.
Sobald wir aufstehen, sprüht die junge Frau jede Stelle der Sitze mit Desinfektionsmittel ein. Puh – das kommt zur anderen Arbeit dazu. Wie so vieles hier.
Neugierig laufen wir zu unseren Zimmern. Für Familien bieten sich zwei Doppelzimmer nebeneinander an. Die Durchgangstür haben wir die gesamte Zeit geöffnet.
Super, dass wir so viel Platz haben. Normalerweise hab ich mein Zimmer lieber weiter oben – mit tollem Ausblick. Parterre hat den Vorteil, dass Kids draußen auf der großen Wiese rumlaufen können, während Eltern Koffer auspacken.
Rheinland-Pfalz lockt Besucher mit märchenhaften Burgen, Weinbergen und dem sagenumwobenen Felsen der Loreley.
Wir haben Lust auf Rheinromantik und machen einen Spaziergang auf dem Jakobsberg.
Herrliches saftiges Grün erwartet uns über dem Tal der Loreley – mit Blick auf die große Rheinschleife Boppard. Unser Hotel liegt im UNESCO Welterbe „Oberes Mittelrheintal“ in herrlicher Lage.
Schön, dass Urlaub wieder möglich ist! Doch wie läuft das im Restaurant ab?
Die Bedienung fährt mit Mundschutz und Servicewagen an unseren Tisch. Sie zeigt auf eingeschweißte Wurst. Der Lachs liegt unter einer Folie. Frischkäse und Butter haben mehr Verpackung als Inhalt. Ich frage sie, ob wir einen kleinen Obstsalat bestellen können. Oder Tomaten zum Brötchen.
Ihre Antwort zeigt, wie kurios das Ganze ist. Beim Frühstück ist es verboten, uns einen aufgeschnittenen Apfel zu bringen. Gestern hatte ich am gleichen Platz einen Salat zur Vorspeise erhalten. Ganze Äpfel, die vorher mit kochend heißem Wasser gereinigt wurden, dürfen wir bekommen.
Wir unterhalten uns darüber, dass das Klostergut Jakobsberg fast komplett verpackungsfrei war. Sämtliche hausgemachte Marmeladen wurden in wiederverwertbare Gläser gefüllt. Der Honig kam direkt aus der Wabe und der Heidelbeerquark war frisch zubereitet.
Es blutet dem Personal das Herz, dass der Umwelt aufgrund der Auflagen geschadet wird. Trotzdem sind alle froh, dass sie wieder arbeiten können. Das höre ich immer wieder raus. Ob Kellnerin, Hausmeister oder Koch – sie lieben ihren Job und möchten Gäste verwöhnen.
Während wir kleine Flaschen mit Orangensaft gereicht bekommen, sprechen wir darüber, dass wir hoffen, dass bald alles wieder so ist, wie vorher.
Umweltfreundliche Buffets, keine Maskenpflicht und Umarmungen von Gästen, die sich auf der Rheinterrasse zum Hefeweizen verabreden.
Nach einem Kräutertee laufe ich sonst zum Buffet und hole mir am Schluss noch einen Kaffee. Obwohl die Bedienung aufmerksam und freundlich ist, möchte ich nicht wegen einem weiteren Getränk stören.
Bei einem Frühstücksbuffet renne ich normalerweise mehrfach los und koste das leckere Angebot. Ich beobachte, dass die komplizierten Corona Regeln das Team zum Schwitzen bringen. Frühstück per Servicewagen muss sich einspielen.
Am Abend probieren wir das Flight’s End aus. Es ist die Anlaufstelle der Golfer, die sich nach einer netten Partie mit einem Snack stärken.
Wir sitzen vor dem gläsernen Bistro, schauen auf sattgrünes Gras in herrlicher Natur und staunen darüber, wie groß die Portionen sind. Mein zarter Flammkuchen mit geräuchertem Lachs schmeckt fantastisch.
Der 18-Loch Meisterschafts-Golfplatz zwischen Wald und Weinbergen bietet einen herrlichen Blick über das Rheintal, den Westerwald, Taunus und Hunsrück.
„So toll wie Skifahren“ verkündet Leon. Was für ein Kompliment. Das Putten üben macht Spaß – Mama und Papa dürfen auch mal probieren. Ups – der ging daneben. Mit dem Junior können wir nicht mithalten.
Zum Golfplatz gehört ein schöner Kinderspielplatz im Grünen. Immer wieder sehen wir Haribo Motive und riesige gelbe Bärchen. Was hat das Klostergut Jakobsberg mit Süßigkeiten zu tun?
Wir befinden uns in einem Haus mit Geschichte. 1157 wurde es als Kloster von Kaiser „Barbarossa“ errichtet. Klosterkapelle, Brunnen und der historische Innenhof erinnern an diese Ursprünge.
Der Unternehmer Dr. Hans Riegel gründete HARIBO. 1960 erwarb er dann den Gutshof Jakobsberg und richtete dort unter anderem ein HARIBO Museum ein.
Deswegen finden wir in der gesamten Anlage Motive zu Jagd, Montgolfière, Kunstobjekte von Benetton und – was unsere Kinder cool finden – HARIBO.
Deine Kinder haben keine Lust aufs Wandern? Bei uns klappt es mit Verstecken spielen. Außerdem können wir über Hügel klettern, sehen faszinierende Insekten und Jägerhütten.
Ich mag die unberührte Natur. Kürzlich habe ich gelesen, dass der tägliche Spaziergang im Wald ein wunderbares Mittel gegen hohen Blutdruck ist.
Wir brauchen kein Auto – die tolle Landschaft haben wir direkt vor unserem Hotel.
Sportliche können auf einem 13 Kilometer langen Rundweg ohne Pausen drei Stunden laufen. Auf diesem Trip erlebt ihr das UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal hautnah. Der Weg führt euch an der Römischen Wasserleitung Brey und eisenzeitlichen Hügelgräbern vorbei.
Lust auf einen Stadtbummel und eine malerische Promenade? Circa 15 Minuten lang fahren wir mit dem Auto vom Hotel aus nach Boppard.
Das pulsierende Herz der Ferienregion Mittelrhein bietet gemütliche Restaurants und die steilste Eisenbahnstrecke Deutschlands. Ich mag die alten Fachwerkhäuser, die fast zweitausend Jahre Kultur widerspiegeln.
Ob per Schiff, Fahrrad oder zu Fuß – das Ambiente lässt sich vielseitig genießen. Mich beeindruckt die Corona Steinschlange der Kinder. Die kenne ich auch aus dem Münsterland. Rührend, mit welcher Liebe sie gestaltet ist. Mit Motiven, die Mut machen.
Einen Spruch, der mich besonders bewegt, findest du hier:
Ich muss sofort an den 1. Januar 2020 denken. Unser Jahr fing bereits verrückt an. Hier habe ich euch geschrieben, dass mein Mann Pierre einen schweren Herzinfarkt hatte und nur knapp überlebt hat.
Auf dem Rückweg unterhalten wir uns darüber, wie gut uns das Essen im Hotel geschmeckt hat.
Ich habe meinen Mann vorher darum gebeten, mehr vegetarische Gerichte zu bestellen. Doch das saftige Pulled Pork vom Wildschwein aus eigener Jagd war so verlockend und zu köstlich. Ich war von meinem Bachsaiblingfilet vom Grill mit Tomaten-Pesto-Butter und Salzkartoffeln angetan.
Als gebürtige Kölnerin fand ich es toll, nochmal am Rhein zu sein. „Einmal Rheinländerin, immer Rheinländerin“ so lautet mein Motto.
Wir möchten wiederkommen. Aber dann nach Corona! Ich möchte die Gesichter vom freundlichen Personal sehen, in den Pool hüpfen, mich in der Sauna wärmen und gaaanz oft zum Frühstücksbuffet laufen.
Vermisst du das alte Leben auch so wie ich? Gesund sein ist das Wichtigste. Doch Reisen ist auch schön!
Elischeba
Auf meinem YouTube Kanal ElischebaTV findest du meinen passenden Film mit Impressionen und Tipps aus dem Klosterhof Jakobsberg und dem schönen „Oberen Mittelrheintal“ in Rheinland-Pfalz:
Offenlegung: Zusammenarbeit mit dem Hotel (Werbung) – die Gedanken sind meine eigenen.
Adresse des Hotels: |
---|
Klostergut Jakobsberg Im Tal der Loreley D-56154 Boppard Tel. +49 (0)6742 8080 |
Folge mir auf Instagram und Facebook, damit wir in Verbindung bleiben.
Wenn du Reisevideos liebst, dann abonniere meinen YouTube Kanal ElischebaTV.
Wow, das ging ja schnell, liebe Elischeba. Hab auf Instagram schon gesehen, dass ihr nach dem Lockdown im Urlaub gewesen seid. Schööööne Fotos! Fast wie früher …. mit dem Frühstück, das ist ja krass.
Autor
Ganz lieben Dank. Ja, es war eine besondere Erfahrung, aber mit den Corona-Maßnahmen auch etwas „merkwürdig“ alles …. wie im Film ….
Ohhhh, Danke für den Link. Soooo tolle Bilder, das Hotel gefällt mir auch sehr gut.
Autor
Ist auch ein sehr schönes Hotel in einer malerischen Landschaft.
Ha ha ha – ich habe gestern noch zu meinem Mann gesagt: Die Hotels sind wieder offen, mal schauen, wann Elischeba ihren ersten Reiseartikel online stellt.
Dass das soooo rasch ging, hätte ich jetzt aber auch nicht gedacht.
Autor
Das ist ja witzig. Ja, es war spannend, zu sehen, wie der Ablauf mit Corona-Maßnahmen so läuft.
Wie ich im Artikel schreibe, tut mir das Personal sehr leid, aber sie freuen sich auch total, dass sie überhaupt wieder arbeiten können.
Alles Liebe und Gute – mal schauen, über welches Ziel ich als nächstes berichte.