Haustiere fördern die soziale Kompetenz, stärken das Immunsystem und trösten die Seele. Doch welche sind pflegeleicht und für Kinder geeignet? Welche Tiere passen gut zu Familien?
Im Wildpark bin ich – vor dem Juli 2020 – an Hühnern vorbeigelaufen, da ich zu spannenderen Tieren wollte. Mir war es zwar wichtig, dass sie artgerecht gehalten werden. Aber besonders aufregend fand ich sie nicht.
Bis wir uns am 8. Juli 2020 zwei Wochen lang Hühner gemietet haben. Hier habe ich darüber berichtet. Dabei habe ich mich über mich selbst gewundert. Obwohl ich häufig unter Strom stehe, hab ich mich zum Federvieh auf den Boden gesetzt und sie beobachtet. Eine halbe Stunde lang. Die verschiedenen Charaktere wahrgenommen. Langsam wurde ich ruhiger – wie bei einer Yogastunde.
Leon erzählt mir häufig, dass er Bella, Rambo, Birgit und Elsa vermisst. Ein Kumpel von Pierre witzelt darüber, dass ich Gefühle für Lebensmittel entwickelt habe. Für ihn ist ein Huhn auf dem Teller ein gutes Huhn. Ich kann dagegen seitdem kein Hähnchenfleisch mehr essen.
Dafür schwirrt mir eine Frage durch den Kopf, die lauter wird. Sind Haustiere etwas für uns? Wenn Hühner uns ans Herz wachsen, wie wird das denn erst mit einem Hund sein?
Aber welche Haustiere passen zu uns? Wir möchten uns liebevoll kümmern. Allerdings sind wir oft beschäftigt und reisen gern.
Haustiere sind kein Spielzeug, das wir spontan shoppen. Sie sind Lebewesen mit Gefühlen, Schmerzen und Freude.
Deswegen muss der Kauf gut überlegt sein. Ich recherchiere und frage im Freundeskreis nach. Welche Haustiere sind pflegeleicht? Hier ein paar Tipps und Gedanken:
• Wellensittiche als Haustiere
Wellensittiche sind schön bunt und sorgen für herrliches Gezwitscher.
Da sie in ihrer Heimat Australien in Schwärmen leben, ist es wichtig, dass sie zumindest zu zweit sind.
Die gefiederten Kerlchen müssen regelmäßig mit Wasser und Futter versorgt werden. Sie freuen sich darüber, wenn du dich ihnen zuwendest und mit ihnen sprichst.
Da die Stubenvögel zart gebaut sind, sollten Eltern dabei sein, wenn kleine Kinder ihre bunten Lieblinge berühren. Ein Bekannter mit Teenagern erzählt mir, dass seine Jungs gern beim Füttern und Käfig reinigen helfen. Allerdings müssen die Eltern dafür sorgen, dass dies regelmäßig passiert.
Mit Wellensittichen habt ihr ein preiswertes Haustier. Ein einzelner Wellensittich kostet circa 25 Euro – du brauchst mindestens zwei davon. Das ist finanziell überschaubar. Ab circa 50 Euro erhältst du einen guten Käfig.
Manche verwöhnen ihre Wellensittiche mit frischem Biosalat oder geraspelten Möhren. Du brauchst Futternäpfe, ein Badehäuschen, Vogelsand, Natursitzstangen und einen Kalkstein.
Da die bunten gefiederten Lieblinge circa 15 Jahre lang leben und mit Liebe und Futter versorgt werden möchten, kann man sich nicht aus einer Laune heraus entscheiden. Gibt es jemand, der sich drum kümmert, wenn ihr in den Urlaub fahrt?
• Fische zum Staunen und Lernen
Emily hat in ihrem Kindergarten Fische. Wenn ich meine Fünfjährige abhole, sitzen wir häufig vor dem Aquarium. Dann erzählt sie mir davon, welcher Fisch schneller schwimmt und welcher langsam. Es ist beruhigend, davor zu sitzen und die Unterwasserwelt auf sich wirken zu lasen.
Als ich ein Kind war, hatten wir ebenfalls Fische. Ich erinnere mich, wie wir regelmäßig das Wasser überprüft haben. Das war recht aufwendig. Außerdem haben wir die Fische einmal am Tag gefüttert, was viel Spaß gemacht hat.
Die Einrichtung des Aquariums ist aufregend und kreativ. Der Nachteil: Du kannst mit Fischen nicht kuscheln.
• Hamster – pflegeleicht und nachtaktiv
Hamster sind toll für Menschen, die nicht so viel Zeit haben. Da die kleinen Nager Einzelgänger sind, werden sie allein gehalten.
Ich finde es schade, dass sie nachts aktiv sind und tagsüber meist ruhen.
Der Käfig sollte mindestens eine Länge von einem Meter haben. Damit die kleinen Energiebündel schön flitzen können. Außerdem ist ein Laufrad im Hamsterkäfig ein Muss.
• Kaninchen – süß, aber Fluchttiere
Veganer finden es klasse, dass Kaninchen sich so ernähren, wie sie selbst. Futter mit Fleisch kaufen ist nicht nötig. Ihr braucht keine Sorge haben, dass sie – wie Katzen – zerlegte Frösche, Mäuse oder Ratten anschleppen.
Sie sind preiswerte Haustiere, die kaum zum Tierarzt müssen. Was ich schade finde: Kaninchen sind Fluchttiere. Streicheln mögen sie nicht.
Kaninchen werden etwa acht bis 12 Jahre alt und dürfen niemals alleine gehalten werden. In der Schweiz und in Österreich ist das sogar gesetzlich verboten.
• Meerschweinchen – süß und voller Lebensfreude
Meerschweinchen sind süß und voller Lebensfreude. Man sagt, dass Kids ab etwa acht Jahren dabei helfen können, sie zu versorgen. Du brauchst nicht Gassi gehen und hast ein tagaktives Tier.
Eine Bekannte hat mir erzählt, dass die weichen Fellwesen genau wie Hunde spüren, wenn es uns nicht gut geht.
Was schade ist: In der Regel lassen sie sich nicht so gern streicheln. Einige quieken laut und man muss wissen, dass sie gern Kabel anknabbern.
• Chinchillas mit weichem Fell und Knopfaugen
Boa, wie goldig sind denn die Knopfaugen der süßen Fellwesen? Die südamerikanischen Nagetiere sind wegen ihrer Lust am Spielen beliebte Haustiere für Kinder.
Außerdem sind Chinchillas sehr sozial – in ihrer natürlichen Umgebung in Chile leben sie häufig mit circa 100 Tieren zusammen. Hier gilt das Gleiche wie bei Katzen oder Wellensittichen: Bitte niemals alleine halten!
Außerdem brauchen sie viel Auslauf im Käfig. Sie machen wenig Arbeit, haben aber für mich einen Nachteil: Sie mögen es nicht, wenn man mit ihnen kuschelt. Das fällt schwer, da sie mit ihrem weichen und dicken Fell dazu einladen.
Wenn sie gut gepflegt werden, können Chinchillas 20 Jahre alt werden.
• Schildkröten – leider keine Haustiere
Schildkröten zu halten ist schwieriger, als viele denken. Sie gelten nicht als Haustiere. Das liegt daran, weil Landschildkröten und Wassserschildkröten anspruchsvolle Tiere sind.
Ihr könnt sie nicht einfach in ein kleines Terrarium setzen. Eine Studie von Wissenschaftlern an der Universität Leipzig hat gezeigt, dass 70 Prozent an falscher Haltung sterben. Bei artgerechter Haltung werden sie nämlich mindestens 100 Jahre alt.
Obwohl ich Schildkröten mag und dachte, dass sie pflegeleicht sind, kommen sie für uns deshalb nicht in Frage.
• Bartagamen – die coolen Haustiere in Drachenform
Leider hab ich kein Foto davon zur Hand, da ich sie noch nicht abgelichtet habe. Stellt euch kleine Drachen in Beige vor. Bartagamen sind pflegeleicht und spannend.
Die Reptilien könnt ihr ohne Probleme längere Zeit alleine lassen. Sie machen weder Dreck, noch zerstören sie eure Wohnung.
Ein weiterer Vorteil: Immer mehr Kinder neigen zu Allergien. Bartagamen haben keine Tierhaare – wie praktisch.
Die tagaktiven und originellen Haustiere werden meist rasch handzahm und dürfen aus dem Terrarium geholt werden.
Ein Problem für mich: Bartagamen fressen nur lebende Insekten. Da fällt mir ein: Ich hatte heute noch Herzrasen wegen einer großen schwarzen Spinne im Wohnzimmer.
Ein Reptil als Haustier freut sich darüber.
• Katzen – samtweich und kuschelig
Bei den meisten Menschen ist das so: Sie lieben Katzen oder Hunde. Natürlich mag ich alle Tiere (außer Spinnen, Wespen und Stechmücken). Aber mein Herz schlägt für Hunde höher. Weil ich ihren treuen Charakter mag.
Eine Bekannte meinte kürzlich mit einem Augenzwinkern: Für einen Hund bist du das Herrchen. Für eine Katze nur das Personal.
Hunde sind treu und loyal – Katzen haben ihren eigenen Kopf. Eine Freundin findet sie gerade deswegen spannend: „Sie sehen mich als gleichberechtigten Partner. Nur wenn sie wollen, kuscheln sie. Wenn nicht, dann wird gekratzt.“
Eine Sache habe ich mit Katzen gemeinsam: Wenn ich Hunger habe, dann muss ich schnell Futter kriegen.
Wer nicht gern spazieren geht, hat mit einer Katze ein Kuscheltier, mit dem man nicht Gassi gehen braucht.
Es ist wichtig, dass du deine Wohnung mit mindestens zwei Katzen teilst, da sie gern zusammen spielen. Katzenklo sauber machen, Tierhaare entfernen und mögliche Arztkosten müssen auch berücksichtigt werden.
Tote Mäuse dürfen dich nicht erschrecken und zerkratzte Möbel können zum Alltag gehören. Dafür sind die Schmusetiere für Kinder tolle Stresskiller und streicheln die Seele.
• Hund als Haustier – das treue Familienmitglied
Hunde sind meine Favoriten. Ich mag Hunde, weil sie so treu sind und spüren, wie es einem Menschen geht. Bei Kummer und Sorgen trösten sie und versuchen dich zum Strahlen zu bringen.
Ich war einmal zwei Wochen bei einer Familie mit einem Golden Retriever zu Gast. Es war unglaublich, wie oft der schöne Hund zu mir gekommen ist und dabei mit dem Schwanz gewedelt hat. Mit ihm zu kuscheln war wohltuend. Wenn ich meine Jacke angezogen habe, hat er Luftsprünge gemacht. Da er wusste, dass ich Spaziergänge mit ihm liebe.
Es gibt viele familienfreundliche Rassen, wie zum Beispiel der Labrador, der zu meinen Favoriten zählt.
Welche Nachteile hat ein Hund? Du musst auch bei Regen raus. Glaub nicht, dass Kinder das täglich machen, nur weil sie das vor dem Kauf versprochen haben.
Du kannst Zecken in der Wohnung bekommen, musst beim Spazieren Kot einsammeln (find ich eklig), hast Haare auf deinem Sofa und hohe Kosten für Futter, Spielzeug und Tierarzt. Experten empfehlen, einen Hund nicht länger als fünf Stunden alleine zu lassen.
Ich habe verschiedene Hundebesitzer gefragt und bei den Antworten war alles dabei. Von „so anstrengend wie ein Kind“ bis „Halb so wild, bei Regen reicht es, im Garten zu toben.“
Wenn wir uns einen Vierbeiner zulegen, werde ich eine Hundeschule besuchen.
Neben dem „Familienhund“ Labrador, dem Golden Retriever und dem Malteser mag ich auch noch den Siberian Husky, den englischen Wasserhund und den Bobtail.
Der Bobtail ist übrigens mein absoluter Lieblingshund. Ihm wird außerdem nachgesagt, dass er sich Kindern gegenüber liebevoll und fürsorglich verhält.
Allerdings neigen die „Teddybären“ zum Sabbern und haaren viel. Für Stubenhocker sind sie nicht geeignet. Helle Hunde mag ich optisch lieber als dunkle.
Wieso sind Hunde klasse für Kinder? Weil sie mit Hund eher raus gehen als ohne. Das verbessert die Fitness. Außerdem kommen Hundehalter schneller mit Nachbarn ins Gespräch. Kinder lernen, verantwortungsvoll zu handeln. Das macht sie selbstbewusster und oft auch glücklicher.
Außerdem werden Hunde tolle Freunde und haben ein großes Herz.
Jetzt bin ich gespannt auf deine Meinung. Hast du ein Haustier? Wenn ja, welches? Hab ich was im Artikel vergessen?
Liebe Grüße von
Elischeba
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Ohhh, da bin ich aber gespannt, für welches Haustier ihr euch entscheidet!!! Unbedingt Fotos posten. 😉
Autor
Wir denken darüber wahrscheinlich zu viel nach 😉 hi hi … jaaa Fotos gibt es dann natürlich …
Wie süß ist denn bitteschön der Bobtail????
Autor
Ja TOTAL …💖
Hmm…. so eine Bartagame wäre doch bestimmt was für Leons Dino-Zimmer.
Autor
Stimmt, hätte was. Aber mit lebenden Insekten füttern? 😉 Nun ja …
Liebe Elischeba, das mit dem Haustier muss gut überlegt sein! Meine Tochter Ilena ist jetzt 12 Jahre alt, und seit ihrem 9. Lebensjahr wünscht sie sich einen kleinen Chihuahua. Ich sagte ihr, dass sie noch zu jung für diesen Hund sei, da er ein Lebewesen ist, der Fürsorge und Liebe braucht, und er muss bei Wind und Wetter vor die Tür! Es ist eben kein Spielzeug, das wenn man keine Lust mehr hat, ihn einfach bei Seite legen kann! Sie hat das alles gut verstanden. Jetzt ist sie reifer geworden, aber möchte immer noch diesen kleinen Hund! Praktisch ist er ja, da man ihn wegen seiner Größe, überall hin mit nehmen könnte! Wir überlegen auch noch, da ich gerne einen kleinen Papagei hätte! Wir wollen es gemeinsam überlegen und nichts überstürzen, da es ein gutes und neues zuhause werden soll für das künftige Familienmitglied! 🌸
Autor
Stimmt, man muss sich das wirklich sehr gut überlegen. Wir passen jetzt regelmäßig auf Hunde auf – auch für mehrere Tage. Das hat für Bekannte den Vorteil, dass sie jemanden haben, der sich um den Liebling kümmert, wenn sie unterwegs sind. Für uns, dass wir ein Gefühl für den Alltag bekommen.